Bürgermeister Manfred Ockel (links) und Dr. Constantin Westphal mit Zelihe Ntente und ihren Kindern.
Vollauf zufrieden mit der Modernisierung und dem Abschlussfest: Robert Lotz vom Fachbereich Modernisierung/Großinstandhaltung, Servicecenterleiter Tobias Bundschuh, NHW-Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal, Stadträtin Helga Oehne, Bürgermeister Manfred Ockel, Servicecenterleiter Thomas Türkis (links außen) und die Gäste der Partnerstadt Baugé-en-Anjou.
Mit Veggie-Burgern und Kuchen wurde für die Verpflegung gesorgt.
Am Freitag, 16. September, lud die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte| Wohnstadt (NHW) zu einem Fest, um den Abschluss der Quartiersentwicklung von 160 Bestandswohnungen auf der Mainhöhe zu feiern. NHW-Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal, Serviceleiter Tobias Bundschuh und Bürgermeister Manfred Ockel wollten mit diesem Fest nicht nur die gute Zusammenarbeit der Stadt Kelsterbach und der Nassauischen Heimstätte auf der Mainhöhe untermauern. Es sollte auch eine Geste des Dankes an die Menschen sein, die hier wohnen und die aufgrund der Arbeiten zum Teil enorme Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen mussten.
Für die Kooperation von Seiten der Mieter, von denen einige zeitweise in anderen Wohnungen oder Hotels untergebracht werden mussten, bedankte sich Westphal aufrichtig. Es war nicht einfach, doch durch intensive Gespräche mit den Betroffenen konnte für alle eine individuelle Lösung erarbeitet werden.
Das Durchhaltevermögen habe sich aber gelohnt. „Es ist erstaunlich, wie sehr sich das Quartier in den vergangenen Jahren verändert hat“, sagte Manfred Ockel. Vor zehn Jahren hätte man sich nicht vorstellen können, dass hier einmal ein echtes Vorzeigequartier entsteht, das sogar von der Fachjury des Zentralen Immobilienausschusses beim Wettbewerb „CO2-Einsparung – Innovativ und Wirtschaftlich“ ausgezeichnet worden ist. Gerade in Zeiten von explodierenden Energiekosten sei es eine gute Nachricht, dass durch die Modernisierung der Gebäude der Energiestandard, der bei weit über 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr lag, auf 60 Kilowattstunden gesenkt werden konnte, so Westphal. Rund 15 Millionen Euro hat die NHW in die energieeffiziente Modernisierung der Gebäude und die barrierefreie Neugestaltung des Außenbereichs investiert.
Doch der gemeinsame Weg, den die Stadt Kelsterbach und die NHW seit 2015 in dem Quartier gehen, ist damit noch nicht zu Ende. Manfred Ockel unterstrich daher erneut, wie wichtig es sei, auch weiterhin mit den Menschen, die hier wohnen und die das Quartier ausmachen, im ständigen Dialog zu bleiben. Das Fest, zu dem auch Stadträtin Helga Oehne und Stadtrat Sefket Tzevdet, sowie Laurent Bitaud und Luc Van Nieuwenhuyze aus der französischen Partnerstadt Baugé-en Anjou gekommen waren, bot im Anschluss an den offiziellen Teil dann auch gleich die Gelegenheit zum direkten Austausch. Dieser wurde bei Würstchen, Veggie-Burgern und Getränken von einigen Mieterinnen und Mietern gerne wahrgenommen, während sich die Kleinen an Spielstationen und beim Kinderschminken vergnügten, sich Tiere, Schwerter oder Blumen aus Ballons modellieren ließen oder süßes Popcorn genossen. Ergänzend zu den Antworten, die der Bürgermeister, sowie Dr. Constantin Westphal und sein Team auf brennende Mieterfragen geben konnten, gab es für interessierte Gäste die Möglichkeit, sich an zwei Infoständen von stadtmobil und dem E-Lastenrad-Sharing Anbieter sigo aus Darmstadt über nachhaltige Mobilitätskonzepte in ihrer Nachbarschaft zu informieren.
Auch wenn das Fest nur eine kleine Entschädigung für die Unannehmlichkeiten der letzten Monate und Jahre sein konnte, so stecke dahinter doch ein aufrichtiges Dankeschön, verbunden mit dem Wunsch auf ein weiterhin gutes Miteinander zwischen Stadt, NHW und den Menschen aus dem Quartier auf der Mainhöhe.
Seit 2015 wurden sieben Gebäude mit 160 Wohnungen vollmodernisiert – sie erreichen nun Energie-Effizienzhaus-Standard 85. Fassaden, Dächer und Kellergeschosse wurden gedämmt, Fenster und Sanitäranlagen in Bädern und Küchen erneuert. Die neue Energiezentrale versorgt das Wohngebiet mit Nahwärme. Das über ein Contracting-Modell in Kooperation mit dem regionalen Energieversorger Süwag errichtete Blockheizkraftwerk produziert den Löwenanteil der nötigen Wärme sowie Mieterstrom, den die Bewohner/-innen zu günstigen Tarifen beziehen können. Der Energiestandard der Gebäude, der bei weit über 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr lag, sank durch die Modernisierung auf 60 Kilowattstunden. Die Einsparung von 397 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr entspricht einer Reduktion des CO2-Verbrauchs um rund 64 Prozent.
Parallel dazu hatte die NHW seit Herbst 2017 den Außenbereich neu und barrierefrei gestaltet. Im Rahmen der zum 100. NHW-Geburtstag geförderten Machbarschaftsprojekte ist dabei auch ein Spielplatz für Kleinkinder mit Treff- und Aufenthaltsraum für alle entstanden. Bäume, Rasen, Sitzbänke und Spielgeräte laden nun zum Toben und Verweilen ein. Die Grünfläche grenzt an den neuen Standort des Bürgertreffs, dessen Fassade Kinder, Jugendliche und der ortsansässige Graffitikünstler Jens Jansen bunt besprayt haben. Feierlich eröffnet wurde die Gemeinschaftseinrichtung im Mai 2022.
Darüber hinaus können die Bewohner/-innen der Mainhöhe bequem auf alternative Verkehrsmittel umsteigen. Für Carsharing steht ein von stadtmobil betriebenes Elektrofahrzeug bereit. Eine Ladestation mit zwei E-Lastenrädern hat die NHW gemeinsam mit dem Darmstädter Anbieter sigo in Betrieb genommen. Außerdem stellt das Wohnungsunternehmen Fahrradboxen zur Verfügung. Im Rahmen des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ haben NHW und Kommune auch das Mainufer in Kelsterbach umgestaltet. Dieses ist nun dank zweier neuer Wegeverbindungen barrierefrei an das Hafengelände und den Radweg Frankfurt-Mainz angeschlossen. Gefahrenstellen wurden beseitigt, die Fahrbahn verbreitert, ein Zugang in Höhe der Rüsselsheimer Straße 155 errichtet – alles inklusive neuer Beleuchtung. Optimal integriert wurde die historische Bastion, die als Treff- und Aussichtspunkt dient.
Jüngster Baustein der Entwicklung ist der Neubau in der Rüsselsheimer Straße. Hier realisiert die NHW 237 moderne Wohnungen – 77 davon gefördert – und eine sechsgruppige, 1.100 Quadratmeter große Kita. Ersetzt werden 86 in die Jahre gekommene Bestandswohnungen, die größtenteils noch mit Öleinzelheizungen, Kohlebadöfen oder Elektro-Warmwasserspeichern ausgestattet waren. Mit dem Neubau verdreifacht die NHW die Zahl der Wohnungen, die Wohnfläche wird vervierfacht. Hinzu kommt eine Tiefgarage mit 242 Stellplätzen. Insgesamt investiert die NHW rund 70 Millionen Euro in das Projekt. Die Fertigstellung ist für Herbst 2023 geplant. Das Land Hessen steuert etwa 14 Millionen Euro bei, die Stadt Kelsterbach circa 1,5 Millionen Euro. Dank der sehr guten Zusammenarbeit zwischen Stadt und NHW sowie der Unterstützung des Ausländerbeirats konnten alle Mieterinnen und Mieter der alten Wohnungen mit einer neuen Bleibe versorgt werden. Eine von Beginn an intensive und offene Kommunikation hat auch hier für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Weitere Infos auf https://www.wohnen-in-der-mitte.de/mieten/neubauobjekte-zur-miete/mainhoehe/.
(Text: sb / NH, Bilder sb)