Bürgermeister Manfred Ockel (r) dankte Agneta Becker (l) und Kevser Sempek-Banta Sali für die Organisation des Helferfests und für ihr soziales Engagement.
Zum nunmehr sechsten Mal seit seiner Premiere im Jahr 2015 fand am vergangenen Samstag im Hessensaal des Fritz-Treutel-Hauses ein Helferfest statt. Mit dieser Veranstaltung sollte in lockerem Rahmen all denjenigen Dankeschön gesagt werden, die sich bei Tafel, Kleiderkammer, Flüchtlingshilfe und anderen sozialen Vereinen und Institutionen als ehrenamtliche Helferinnen oder Helfer einbringen. „Ihr Engagement im sozialen Bereich bedeutet uns ganz besonders viel“, so Bürgermeister Manfred Ockel in seiner Begrüßungsansprache. Ihm sei es wichtig, dass die Stadt gerade das Engagement im sozialen Bereich auch mit den hauptamtlichen Kräften unterstütze. Denn: „Wir sind der Auffassung, dass wir gemeinsam versuchen müssen, die Gesellschaft in Kelsterbach zusammenzuhalten und all den Menschen zu helfen, die es wirklich nötig haben.“ Es sei ein bedeutendes Zeichen, wenn gemeinsam die Werte der Demokratie – Toleranz, Akzeptanz, Menschenfreundlichkeit und Empathie – gelebt, hochgehalten und gestärkt werden.
All das sei heute keine Selbstverständlichkeit mehr, daher gelte allen Helferinnen und Helfern sein ganz besonderer Dank, so der Bürgermeister. Ein großes Dankeschön gehe speziell an die Organisatorinnen des Fests, Agneta Becker und Kevser Sempek-Banta Sali. Mit ihrer unermüdlichen Arbeit im Bereich der Flüchtlings- und Sozialkoordination seien sie zusammen mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern eine wichtige Säule des sozialen Engagements. „Die Zwei sind an vorderster Front und versuchen stets, die Not der Menschen zu lindern“, lobte Ockel.
Nach diesen Dankesworten standen zwei musikalische Beiträge auf dem Programm. Tatjana Salos, die im August 2022 mit ihrer Familie als Spätaussiedlerin aus der russischen Stadt Kirow nach Kelsterbach kam und hier jetzt als Dozentin an der Musikschule arbeitet, spielte am Klavier das Präludium in C-Dur von Johann Sebastian Bach. Im Anschluss gab ihr Sohn Daniel das Titelthema aus „Fluch der Karibik“ zum Besten. Nachdem sich die Gäste zunächst an den musikalischen Darbietungen und anschließend am Kuchenbuffet gelabt hatten, blickten Becker und Sempek-Banta Sali in einer Präsentation auf die vergangenen Monate ihrer Arbeit zurück. Sie ließen fröhliche Momente wie das letztjährige Helferfest oder das Sommerfest der Caritas Revue passieren, offerierten aber auch einen Einblick in besonders schöne, traurige oder herausfordernde Fälle, die sie bearbeiten mussten. Die Präsentation machte deutlich, wie umfangreich das Aufgabengebiet ist, das Becker und Sempek-Banta Sali zu zweit stemmen müssen. Bei Geburten, Mietverträgen, Schule, Versicherung, Kaution und anderen Themen des alltäglichen Lebens müssen sie helfen und unterstützen. „Da ist jede ehrenamtliche Hilfe, sei es in Form von Dolmetschern oder Begleitern, willkommen“, so die beiden hauptamtlichen Helferinnen. Besonders für Flüchtlinge aus der Türkei oder Afghanistan werde dringend Hilfe benötigt.
Ein drängendes Problem sei der Mangel an Wohnraum für geflüchtete Menschen. „Anerkannte Flüchtlinge müssen nach einem gewissen Zeitraum aus den Gemeinschaftsunterkünften ausziehen. Daher ist jede freie private Wohnung für uns wertvoll. Wir beraten die Vermieter gerne und helfen ihnen auch, bis der ganze Prozess durch ist,“ so Sempek-Banta Sali. Wer Wohnraum zur Verfügung stellen könne, möge sich bitte bei Ihnen melden.
Becker betonte, wie wichtig es sei, nicht nur dem vielfältigen Helfernetzwerk, das sie in ihrer Arbeit unterstütze, zu danken. Auch allen Bürgerinnen und Bürgern, die im vergangenen Jahr mit zahlreichen Sach- und Möbelspenden für Flüchtlinge geholfen haben, gelte ein ganz besonderer Dank.