(v.l.) Hartmut Blaum, Alexandra Moritz, Joseph Reter, Madeline Reter, Karen Moritz, Stephen Moritz, Harald Freiling und Jacqueline Moritz
35 Jahre nach seinem ersten Besuch in Kelsterbach stand Stephen Moritz aus den USA am vergangenen Wochenende erneut vor dem Haus in der Neukelsterbacher Straße 60, in dem einst seine Großeltern Jakob und Martha Moritz, sein Vater Ernst Moritz und dessen Schwester Margot Moritz lebten. Jakob Moritz führte dort ein Textilgeschäft.
1989 stand der Besuch von Stephen Moritz mit seinem Vater Ernst im Zeichen eines Wiedersehens der ehemaligen jüdischen Einwohner Kelsterbachs, die den Holocaust überlebt hatten. Während es Ernst und Margot Moritz gelungen war, rechtzeitig in die USA zu fliehen, wurden ihre Eltern Jakob und Martha Moritz in Auschwitz ermordet. Wie in der Neukelsterbacher Straße 60, erinnern mehr als 50 Stolpersteine an die jüdischen Familien, die 1933 in Kelsterbach lebten.
Stephen, der 1989 seinen Vater und dessen Schwester begleitet hatte, war jetzt zusammen mit seiner Frau Karen und seinen Töchtern Alexandra, Madeline und Jacqueline sowie Schwiegersohn Joseph Reter zu Besuch in Kelsterbach. Harald Freiling, ehemaliger Lehrer der IGS Kelsterbach und einer der Initiatoren der Verlegung von Stolpersteinen, führte die Familie Moritz an die Orte jüdischen Lebens in Kelsterbach und in Frankfurt. Hartmut Blaum und Christian Schönstein ergänzten den Blick in die Geschichte mit einer Führung durch das Stadtmuseum. (Text: Freiling)