Von Sonntag, 15. September, bis Samstag, 21. September, stand die beliebte jährliche Herbstfahrt von Brigitte Henninger an – diesmal mit dem landschaftlich und geschichtlich besonders ansprechenden Ziel Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren gelegen. Für eine angenehme und sichere Fahrt sorgten erneut Busfahrer Peter Bachmann mit seinem vier Sterne-Bistro-Doppeldeckerbus sowie Norbert Blum als zweitem Fahrer. Am Sonntag ging es für die rund 50 Reiselustigen nach frühmorgendlicher Abfahrt und dem für die Herbstfahrt obligatorischen Frühstückspicknick über Eisenach, Leipzig, Berlin und Frankfurt/Oder nach Posen zur Zwischenübernachtung im Hotel IBIS Poznań Centrum.
Am nächsten Tag stand als erstes Highlight eine Stadtbesichtigung von Thorn (Toruń) an der Weichsel auf dem Programm, deren nahezu komplett erhaltene mittelalterliche Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Stadtführerin Malgorzata Litkowska erläuterte abwechslungsreich und fachkundig die vielen Schönheiten der Kopernikus- und Lebkuchenstadt, wie den Dom St. Johannes sowie die Marien-, Jakobs- und Heilig-Geist-Kirche, das Haus unter dem Stern oder der (sehr) Schiefe Turm von Thorn. Im Anschluss blieb genügend Zeit für einen Stadtbummel in Eigenregie. Hierbei konnten erste Souvenirs, wie die original Thorner Kathrinchen oder andere typische Honig- beziehungsweise Pfefferkuchen erstanden werden. Gegen 18.30 Uhr erfolgte die Ankunft im Domizil für die nächsten vier Tage. Das unmittelbar am malerischen Talter See gelegene vier Sterne-Hotel Robert's Port, die keine Wünsche offen ließ und ob seiner Lage täglich Ausblicke auf traumhafte Sonnenauf- und Sonnenuntergänge zu bieten hatte.
Eine gemütliche Schifffahrt bei Kaiserwetter mit dem Ausflugsschiff Mikołajki der hoteleigenen Bootsflotte über dem Talter See und dem Spirdingsee (Jezioro Śniardwy) sorgte an Tag drei für Entspannung und Erholung. Der Spirdingsee ist mit 114 Quadratkilometern der größte See in Polen und wird auch Masurisches Meer genannt. Ein Stadtbummel mit Stadtführer Gregor Stawska in Nikolaiken (Mikołajki) und anschließender Freizeit rundete den Tag ab.
An Tag vier erwartete die Reissenden eine Masurenrundfahrt entlang alter Alleen, pittoresker Dörfer, Seen und Wälder. Mit Reiseführerin Renata Stawska ging es auf den Spuren von Siegfried Lenz und Arno Surminski durch die Johannisburger Heide, dem größten (Ur-)Waldgebiet Polens. Nach der Besichtigung einer orthodoxen Holzkirche der Philipponen in Wojnowo (Eckertsdorf) ließ sich die Gruppe anschließend im Restaurant 'Mazurskie Smaki' leckeren Zander schmecken, bevor sie eine idyllische Stakenkahnfahrt auf dem Fluss Krutynia unternahm. Dieses romantische Naturerlebnis auf dem langsam mäandernden Fließgewässer, das als eines der schönsten Kanurouten Europas gilt, wird allen in Erinnerung bleiben. Ein stimmungsvoller masurischer Folkloreabend auf dem Hotelresort mit Musik und Tanz, Lorbas und Marjellchen ('Hej Mazury') sowie Leckerem vom Holzkohlegrill, war ein gelungener Tagesabschluss.
Auch der letzte Tag mit einer weiteren Rundfahrt in Begleitung der allseits geschätzten Reiseführerin Renata war nicht weniger ereignisreich. Die Besichtigung der prunkvollen Wallfahrtskirche und Basilika Heiligelinde (Święta Lipka) mit einem Orgelkonzert an der überbordend verzierten Barockorgel war ein Höhepunkt für Auge und Ohr. Hochinteressant war der Ausflug in die dunkle Zeit der deutschen Geschichte mit dem Besuch der Ruinen des ehemaligen „Führerhauptquartiers“ Wolfsschanze. Jan Zduniak, der bereits Bücher zum Thema Wolfsschanze und anderer „Führerhauptquartiere“ verfasst hat, war ein idealer und kompetenter Begleiter durch die noch heute eindrückliche Anlage.
Die Rückreise erfolgte über Warschau mit einer erneuten Zwischenübernachtung, diesmal im Hotel HP Park Plaza in Breslau (Wrocław), das mit Recht als eine der schönsten Städte Polens gilt. Obwohl die Innenstadt um Sand- und Dominsel aufgrund des Oderhochwassers prophylaktisch mit Sandsäcken gesichert war, konnte unbeeinträchtigt davon die eindrucksvolle historische Altstadt mit dem Dom St. Johannes, der Sandkirche oder dem Marktplatz Großer Ring besichtigt werden. Die Suche nach den vielen Breslauer (Bronze-)Zwergen, die die gesamte Stadt bevölkern, machte allen großen Spaß. Eine nächtliche Tour durch das bunte Treiben dieser quirligen Universitätsstadt mit enormer Kneipendichte war krönender Abschluss des Tages und der Reise.
Masuren, das Land der dunklen Wälder und (über 3.000) kristall'nen Seen, hat sicher viele neue Liebhaber gewonnen. Es war eine wunderschöne Reise, bei der alles optimal gepasst hat: Landschaft, Wetter, Unterkünfte, Verpflegung, Reiseführer, Reisegruppe und Stimmung. Dank an das Busfahrerteam Peter und Norbert, an Brigitte Henninger für die Organisation sowie an die Getränke-, Kuchen- und Naschsachen-Spender. (wd)