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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 41/2024
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Freiwillige Feuerwehr fesselt mit großer Abschlussübung

In der Hauptübung wurde die Bekämpfung eines Wohnungsbrands simuliert.

Dicke Rauchschwanden zogen über den Graf-de-Chardonnet-Platz.

Zahlreiche Interessierte lauschten den informativen Ausführungen von Stadtbrandinspektor Christian Rolle.

Erster Stadtrat Kurt Linnert (r) dankte Christian Rolle (l) und allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz bei der Freiwilligen Feuerwehr.

"Wasser marsch!" hieß es auch bei der Übung der Jugendfeuerwehr.

Dicke Rauchschwanden zogen am vergangenen Samstag über den Graf-de-Chardonnet-Platz. Dabei handelte es sich aber glücklicherweise nicht um eine tatsächliche Brandsituation. Vielmehr fand auf dem ehemaligen ENKA-Gelände die alljährliche Abschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr statt. Drei Szenarien – eines für die Jugendfeuerwehr und zwei für die Einsatzabteilung – wurden den zahlreichen Zaungästen geboten. Durch solche Simulationen sollen nicht nur verschiedene Einsatzszenarien geübt und optimiert werden. Auch wird auf diese Weise die wichtige Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehrleute der Öffentlichkeit nähergebracht.

Der Erste Stadtrat Kurt Linnert dankte auch im Namen des Bürgermeisters allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz, für den sie Tag und Nacht bereitstünden. Er sagte auch Danke im Namen der Bevölkerung, „weil Ihr auf sie aufpasst.“ Die Übung könne zwar nur einen Bruchteil dessen zeigen, was für die Freiwillige Feuerwehr Alltag ist. Sie veranschauliche aber sehr gut, wie ein Ernstfall aussehen könne.

Durch die Übungsszenarien führte Stadtbrandinspektor Christian Rolle, der die Anwesenden mit allen wichtigen Informationen über die Einsatzfahrzeuge, die Vorgehensweise der Einsatzleitung und der Einsatzkräfte versorgte. Ihm war es besonders wichtig zu erwähnen, dass ein Grundschutz für die Stadt immer sichergestellt sei: „Auch während einer solchen Übung sind wir immer schnell für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt abrufbar und einsatzbereit.“ Wer die 112 ruft, könne sich Tag und Nacht darauf verlassen, dass ihm professionell geholfen werde, versicherte Rolle.

Den Anfang bei der Abschlussübung machte traditionell die Jugendfeuerwehr, die in ihrem Szenario einen klassischen Löschangriff im Außenbereich ausführte. Neun der 18 Jugendlichen, die derzeit bei der Jugendfeuerwehr aktiv sind, waren gemeinsam mit drei Betreuern an der Übung beteiligt. Während der Nachwuchs routiniert seine Aufgabe bewältigte, erklärte Rolle unter anderem, wie am Einsatzort die Wasserversorgung zur Brandbekämpfung sichergestellt wird, was es mit der Reihenfolge der Aufstellung hinter dem Einsatzfahrzeug auf sich hat und dass bei der Jugendfeuerwehr neben den Einsätzen auch gemeinsame Aktivitäten wie Filmabende und Ausflüge sowie die soziale Vernetzung eine große Rolle spielen.

Nachdem das Szenario des Feuerwehrnachwuchses erfolgreich abgeschlossen war, ging es mit der ersten Übung für die Einsatzabteilung weiter. Simuliert wurde eine Patientenrettung aus schwer zugänglichen Bereichen mittels einer Drehleiter. Dabei kletterten zunächst Einsatzkräfte mit Hilfe von Steckleitern über das Hindernis – in diesem Fall ein nach vorne offener Container – und betreuten den Patienten, während die Drehleiter mit dem Korb in die Engstelle gebracht wurde. Rolle erläuterte währenddessen, warum die richtige Positionierung des Hub-Rettungsfahrzeugs wichtig ist und welche Funktionen der Drehleiter zum Einsatz kommen.

Die Hauptübung simulierte abschließend die Bekämpfung eines Wohnungsbrands. Dafür kam erneut der Container zum Einsatz. In ihm wurden Holzpaletten und Pappe entzündet. Eindrucksvoll wurde deutlich, wie schnell sich ein Feuer ausbreitet und wie rasch sich die betroffene Wohnung mit gesundheitsgefährdendem Rauch füllt. Ein Trupp, geschützt durch Atemschutzmasken – sogenannte Pressluftatmer – löschte das Feuer und kontrollierte anschließend die Brandstelle. Ein zweiter Trupp hielt sich in der Nähe bereit, um im Notfall zu Hilfe eilen zu können.

Die Zuschauer erfuhren, wie bei einer solchen Brandbekämpfung die vor Hitze und Rauch schützende Ausrüstung aussieht, dass Wärmebildkameras zum Einsatz kommen, um eventuell in der brennenden Wohnung eingeschlossene Personen zu entdecken und wie mit möglichen Glutnestern verfahren wird. Nach etwa einer Stunde konnte der Stadtbrandinspektor dann bekannt geben, dass die Abschlussübung, an der rund 25 Einsatzkräfte beteiligt waren, erfolgreich beendet wurde.

Nach dem eigentlichen Übungsszenario nutzten auch in diesem Jahr wieder viele Menschen die Möglichkeit, mit den Feuerwehrleuten ins Gespräch zu kommen und die Fahrzeuge aus der Nähe zu betrachten. Letzteres sorgte gerade bei Kindern für große Begeisterung, die jederzeit einmal bei der Arbeit der Jugendfeuerwehr hineinschnuppern können. Wer zwischen zehn und 17 Jahre alt ist, ist bei den Treffen, die immer mittwochs um 17.15 Uhr im Feuerwehrhaus im Langen Kornweg 15 stattfinden, herzlich willkommen. Auch Erwachsene, die sich eine Mitarbeit in einem der vielen Bereiche der Freiwilligen Feuerwehr Kelsterbach vorstellen können, sind gerne mittwochs um 19.30 Uhr zu den Treffen der Einsatzleitung eingeladen. (sb)