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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 42/2024
Seite 3
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Film- und Videoclub Kelsterbach feierte 55-jähriges Bestehen

Rolf Lohr, der Erste Vorsitzende des FCK, ehrte Gründungsmitglied Gerhard Braun.

Rolf Lohr (r. hinten) begrüßte die Gäste im Clubraum des FCK.

55 Jahre gibt es ihn nun schon, den Film- und Videoclub Kelsterbach (FCK). Das mag zwar kein echtes Jubiläum sein, ist aber in Zeiten, in denen gerade Kulturvereinen der Nachwuchs fehlt und sie dadurch vermehrt ums Überleben kämpfen, dennoch ein Grund zum Feiern. Und so lud der FCK in der vergangenen Woche in die Alte Schule, um dort auf 55 Jahre Vereinsgeschichte zurückzublicken und um langjährige Mitglieder zu ehren.

Ein Blick in die Vitrine im Clubraum, in der Kameras und andere Filmgeräte aus fünf Jahrzehnten zu sehen sind, zeigt, dass sich viel getan hat auf dem Weg von Super 8 ins digitale Zeitalter. Rolf Lohr, seit drei Jahren der Erste Vorsitzende des FCK, sagte, was die Filmbearbeitung anbelange, lebten die Filmfreunde heute im Paradies: „Uns stehen Möglichkeiten offen, von denen wir in der Super-8-Zeit noch nicht einmal geträumt hätten.“ Gerade angesichts dieser Möglichkeiten sei es umso bedauerlicher, dass das Interesse am Filmen mit klassischen Mitteln als Hobby so stark nachgelassen habe.

1665 Filme sind in den 55 Jahren seit Vereinsgründung entstanden. Zur besten Zeit waren gleichzeitig 20 Autoren aktiv, die nicht nur in Kelsterbach und Umgebung, sondern an Orten überall auf der Welt ihre Filme gedreht haben. Heute sind in dem Verein, der aktuell 34 Mitglieder zählt, nur noch drei Autoren aktiv, die regelmäßig neue Filme erstellen und präsentieren. Darauf müsse man reagieren, so Lohr.

Stadträtin Helga Oehne, die als Vertreterin des Vereinsrings an der Feier teilnahm, bezeichnete den FCK als „Kleinod in unserer Stadt“ und lobte, dass die Mitglieder den Auftrag, Kelsterbacher Bürgerinnen und Bürgern ihr Hobby näherzubringen, sehr ernst nehmen. Der Verein werde getragen durch begeisterte Menschen, die ehrenamtlich den Vorsitzenden durch ihr Engagement unterstützten. Dass immer weniger Menschen bereit seien, ihre Freizeit für solch eine ehrenamtliche Tätigkeit zu opfern, mache vielen Vereinen das Überleben schwer. „Ich wünsche Ihnen trotzdem, dass Sie noch einige Jahre durchhalten und uns noch lange mit Ihrem Einsatz erfreuen können“, so Oehne.

Gründungsmitglied Gerhard Braun, der vor Lohr den Club 52 Jahre lang geleitet hatte, nahm die anwesenden Gäste in seiner Rede mit auf eine emotionale Reise durch die Geschichte des FCK, bevor er, wie auch Roland Schmidt und Manfred Best, für 55 Jahre Mitgliedschaft in dem Verein geehrt wurde. Auch Klaus Pröller erhielt eine Ehrenurkunde dafür, dass er seit 51 Jahren als aktives Mitglied den Club unterstützt. Natürlich durften an diesem Abend auch Werke der FCK-Autoren nicht fehlen. Gezeigt wurden besondere Archiv-Schätze, die dazu einluden, in Erinnerungen zu schwelgen, was die Anwesenden dann auch ausgiebig beim geselligen Beisammensein taten.

Freuen dürfen sich alle Filmfreunde auf Mittwoch, 20. November. Dann präsentiert der FCK wieder seinen traditionellen Filmabend im Fritz-Treutel-Haus, der seit fast vier Jahrzehnten immer am Buß- und Bettag stattfindet. Die Besucherinnen und Besucher erwartet in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm bei freiem Eintritt. Stadträtin Oehne nannte den Filmabend „ein nicht mehr wegzudenkendes Event in unserer Stadt“ und sprach nicht nur den Anwesenden der 55-Jahr-Feier aus der Seele, als sie sagte: „Ich freue mich schon sehr auf die Veranstaltung.“ (sb)