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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 43/2022
Seite 3
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Die Gmoi hat Zukunft

Der neue und alte Vorstand der Egerländer Gemeinde: Elvi Sixtus, Silvia Helmchen, Uwe Rolle, Hella Schneider und der Ehrenvorsteher Eduard Fenkl (von links).

Die Eghalanda Gemoi z’ Kelsterbach, die Egerländer Gemeinde zu Kelsterbach, hat eine Zukunft. Diese positive Nachricht ist der Jahreshauptversammlung der Gemeinde zu entnehmen. Denn die 30 anwesenden Mitglieder wählten bei den anstehenden Wahlen nicht nur einen Vorstand, sondern sprachen sich auch dafür aus, weiterzumachen, wenn auch in veränderter Form.

Der Tagesordnungspunkt „Die Zukunft der Egerländer z’ Kelsterbach“ und der Bericht des Vorstehers Uwe Rolle hatten zunächst durchaus vermuten lassen, dass die Gemeinde eine andere Richtung einschlägt.

Denn die Singgruppe der Egerländer Gemeinde wird es nicht mehr geben. Die Gruppe habe sich während der Coronapandemie aufgelöst und werde auch nicht nicht reaktiviert, informierte Rolle. Auch auf öffentliche Veranstaltunge werden die Gemeinde in Zukunft verzichten.

Allerdings soll der Stammtisch der Egerländer Gemeinde weiterbestehen. Aktuell ruht das Treffen zwar, weil eine Selbstbewirtung im Gemeindezentrum der katholischen Pfarrgemeinde aus Alters- und gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich sei.

Der Stammtisch soll aber dennoch der Rettungsanker der Egerländer Gemeinde sein. Kassiererin Silvia Helmchen hatte die Idee, den Stammtisch nicht mehr selbst auf die Beine zu stellen, sondern stattdessen in Gaststätten einzukehren. Mit der Vereinsgaststätte des BSC Kelsterbach brachte sie einen möglichen Gastgeber ins Spiel. Der Vorschlag fand bei einer spontanen Abstimmung eine große Mehrheit unter den 30 anwesenden der 82 Mitglieder zählenden Gemeinde.

Uwe Rolle hatte zuvor die Bedeutung der Egerländer Gemeinde hervorgehoben und war dabei sehr persönlich geworden. Der Stammtisch, die Ausflüge und der Gemeinschaftssinn seien toll gewesen. Mit der Bindung, der Herzlichkeit und der Menschlichkeit nannte er Eigenschaften der Egerländer Gemeinde. „Ich habe die Egerländer als Familie betrachtet“, sagte er.

Das 65-jährige Bestehen sei im Jahr 2019 noch mit einer tollen Feier begangen worden. Jedoch sei damals schon festgestellt worden, dass dies die letzte Jubiläumsfeier sein könnte. Das 70-jährige Bestehen werde wohl kaum noch erlebt werden.

Dies gilt es mit der Entscheidung zum Fortbestehen des Stammtisches zunächst abzuwarten. Rolle meinte, dass nun nicht die Auflösung, sondern das Fortbestehen auf einer anderen Basis das Ziel sei.

Bürgermeister Manfred Ockel unterbreitete noch einen ergänzenden Vorschlag. Die Egerländer Gemeinde könnte sich doch mit einem weiteren kulturtragenden Verein zusammentun. Er nannte an dieser Stelle das Volksbildungswerk. Er würde es bedauern, wenn die Egerländer Gemeinde als Kulturgut der Stadt wegfalle. Den Stammtisch solle die Gemeinde nicht sang- und klanglos einschlafen lassen.

Auch Thorsten Schreiner, der Vorsitzende des Vereinsrings der Stadt, begrüßte den Ansatz, zumindest den Stammtisch bestehen zu lassen. So sei es möglich, ohne Verpflichtung und Sitzungen weiterzumachen. Er zeigte sich aufgeschlossen der Idee, mit anderen Vereinen zu kooperieren. Das Volksbildungswerk und die Egerländer Gemeinde hätten durchaus Berührungspunkte.

Bei den anstehenden Wahlen wurde der bisherige Vorstand einstimmig bestätigt. Alter und neuer Vorsteher ist Uwe Rolle, Kassiererin ist weiterhin Silvia Helmchen, Hella Schneider bleibt Schriftführerin, ihre Stellvertreterin ist nach wie vor Elvi Sixtus und die Beisitzer sind wieder Franz Kahabka und Bernd Köhlhofer. (rko)