Einladung zu einer Stadtführung
Sonntag, 9. November, 12 bis 14 Uhr
Treffpunkt ist um 12 Uhr vor dem Stadtmuseum, Marktstraße 11, 65451 Kelsterbach
Am 9. November 1938 fuhr auch vor der Synagoge der jüdischen Gemeinde in Kelsterbach in der Neukelsterbacher Straße ein Lastwagen mit SA-Männern vor, die die Synagoge wie viele andere jüdische Einrichtungen in ganz Deutschland zerstören wollten. Nur die Tatsache, dass das Haus wenige Wochen zuvor von den letzten Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in Kelsterbach verkauft worden war, und die Nähe zu den angrenzenden Häusern führten dazu, dass die Synagoge nicht niedergebrannt wurde.
Harald Freiling, ehemaliger Lehrer an der IGS Kelsterbach und einer der Initiatoren der Verlegung von 56 Stolpersteinen vor allen Häusern, in denen 1933 jüdische Menschen gelebt haben, begleitet Sie bei dieser öffentlichen Führung auf den Spuren der jüdischen Familien in Kelsterbach und informiert über ihr Schicksal in der NS-Zeit. Weitere Stationen des Stadtrundgangs sind die ehemalige Synagoge, der zerstörte jüdische Friedhof, das Nie-wieder-Krieg-Denkmal und die letzte Ruhestätte von über 300 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus Osteuropa, die in den Kriegsjahren im Durchgangslager Kelsterbach gestorben sind oder wie mehrere Kleinkinder ermordet wurden.
Die Führung richtet sich auch an die Menschen, die in den letzten Jahren nach Kelsterbach gezogen sind oder in Kelsterbach arbeiten. Ganz besonders wenden wir uns an Leh rerinnen und Lehrer der Kelsterbacher Schulen, die mehr darüber erfahren wollen, wie Schülerinnen und Schüler aus der Geschichte ihres Wohnortes lernen können.
Veranstalter ist der Deutsche Gewerkschaftsbund in Kelsterbach. Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos. Bei sehr schlechtem Wetter wird Harald Freiling im Stadtmuseum über die genannten Themen informieren.
Verantwortlich: Harald Freiling (Kontakt: freiling.hlz@t-online.de)