Einsatzabteilung, Jugendfeuerwehr und "Löschblitze" versammelten sich am Feuerwehrhaus.
Die Kinderfeuerwehr feierte an diesem Tag offiziell ihre Gründung.
Die Jugendfeuerwehr übte das Löschen eines brennenden Gebüschs.
Für die Rettung eines eingeklemmten Unfallopfers musste das komplette Autodach entfernt werden.
Das Übungsszenario konnte erfolgreich abgeschlossen werden.
Zahlreiche Besucher waren gekommen, um die "Feuerwehr hautnah" zu erleben.
Kinder konnten sich nach den Übungen an verschiedenen Mitmach-Stationen versuchen.
Der vergangene Samstag war ein besonderer Tag für die Freiwillige Feuerwehr Kelsterbach. „Wir blicken an diesem Vormittag nicht nur auf ein ereignisreiches Jahr zurück“, sagte Stadtbrandinspektor Christian Rolle in seiner Begrüßung zur jährlichen Abschlussübung von Jugendfeuerwehr und Einsatzabteilung. „Wir schreiben heute auch ein bisschen Feuerwehr-Geschichte.“
Gemeint war die offizielle Gründung der „Löschblitze“, der neuen Kelsterbacher Kinderfeuerwehr für Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren, die nach den Sommerferien an den Start gegangen ist. „Wir geben nun auch den Jüngsten die Gelegenheit, in unsere Arbeit hineinzuschnuppern – spielerisch, kindgerecht und mit ganz viel Spaß“, so Rolle weiter. Die Kinderfeuerwehr sei eine wichtige Investition in die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr. Bürgermeister Manfred Ockel fügte hinzu, dass es für eine Kommune wie Kelsterbach wichtig sei, eine leistungsfähige Feuerwehr zu haben, die nicht nur über adäquates Equipment und die passenden Räume, sondern ganz besonders auch über genügend Einsatzkräfte verfügt: „Die Kinder- und die Jugendfeuerwehr sind ein wichtiger Baustein dafür, den Nachwuchs schon früh für die Feuerwehr zu begeistern.“ Frank Wiegand, Vorsitzender des Feuerwehr-Vereins, überreichte den Kindern „Löschblitz“-Mützen als Begrüßungsgeschenk. Und auch die Kreiskinderfeuerwehrwartin Simone Kaiser brachte nicht nur Grüße des Kreisfeuerwehrverbands, sondern noch ein kleines Geschenk für die Löschblitze mit nach Kelsterbach. „Die Kinderfeuerwehr ist wirklich ein Erfolgsrezept. Wir haben dadurch im Kreis schon viel Nachwuchs bekommen“, so Kaiser. Besonders schön für die teilnehmenden Kinder sei, dass nicht nur spannende Aktionen rund um den Feuerwehralltag gemacht werden, sondern auch Ausflüge unternommen, gemeinsam Spiele gespielt oder Experimente gemacht werden. „Bei der Kinderfeuerwehr kann man einfach ganz viel Spaß haben“, resümierte die Kreiskinderfeuerwehrwartin. Rolle dankte dem Betreuer-Team, das von einer pädagogischen Fachkraft unterstützt wird, sowie allen Eltern, die das Projekt unterstützt haben.
Der junge Nachwuchs hatte dann die Gelegenheit, gemeinsam mit den zahlreichen Besuchern, die zum Feuerwehrhaus gekommen waren, spannende Einsatzszenarien zu beobachten. Zunächst startete die Jugendfeuerwehr mit einem simulierten Gebüschbrand, der durch einen koordinierten Löschangriff eingedämmt werden sollte. Rolle erklärte den Anwesenden, wie wichtig es sei, dass nicht gleich alle Einsatzkräfte losrennen, sondern dass sich zunächst ein Überblick über die Lage verschafft werden müsse. Dabei sei auch bei kleinen Bränden immer geboten zu prüfen, ob die Gefahr einer Ausbreitung bestehe. Für die Übung standen den jungen Einsatzkräften unter anderem Atemschutzgerät-Attrappen zur Verfügung. „Die Echten wären noch viel zu schwer, aber ein wenig authentisches Feuerwehr-Feeling gehört einfach dazu“, so der Stadtbrandinspektor.
Nach erfolgreich absolvierter Löschung dankte Rolle den Kindern und lud alle Interessierten dazu ein, sich der Jugendfeuerwehr anzuschließen. Aktuell gibt es 25 Mitglieder im Alter von 10 bis 17 Jahren, die nicht nur Löschangriffe üben, sondern auch gemeinsame Freizeitaktivitäten unternehmen, um eine gut funktionierende Gemeinschaft aufzubauen. „Wir sind immer besonders stolz darauf, wenn ehemalige Mitglieder der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung wechseln“, konstatiert der Stadtbrandinspektor. „Dann zahlt es sich aus, dass sie schon als Kinder alles von der Pike auf gelernt haben und sie sind für ihre kommende Tätigkeit gut vorbereitet.“
Kaum war die Übung der Jugendfeuerwehr beendet, machte sich auch schon die Einsatzabteilung auf den Weg. Simuliert wurde ein PKW-Unfall mit eingeklemmten Personen. Ein durchaus realistisches Szenario, so Rolle, gehört doch neben der B40 und B43 auch ein Abschnitt der A3 zum Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Kelsterbach. Auch bei dieser Übung erklärte Rolle den Anwesenden die Details des Ablaufs. So erläuterte er die klassische Abfolge der eintreffenden Einsatzfahrzeuge, beginnend mit der „Allzweckwaffe“, dem Hilfsleistungslöschgruppenfahrzeug, gefolgt von dem neuen Gerätewagen Logistik, dem Einsatzleitwagen und schließlich dem rund 5000 Liter fassenden Tanklöschfahrzeug.
Nach der Durchführung von Erstmaßnahmen wurde die Rettung der eingeklemmten Fahrzeuginsassen eingeleitet. Besonders spektakulär wurde es, als mit Hilfe von einem hydraulischen Rettungsgerät bei dem einen Fahrzeug für die Rettung des Unfallopfers die Türen entfernt wurden, während der zweite Unfallwagen mittels einer Säbelsäge in ein Cabrio verwandelt wurde, da sich die eingeschlossene Person nur durch das Entfernen des kompletten Autodachs befreien ließ.
Nach erfolgreichem Abschluss der Übung gab es für die Besucher noch die Möglichkeit, Fahrzeuge aus der Nähe zu betrachten oder mit den Einsatzkräften ins Gespräch zu kommen. Für Kinder waren mehrere Mitmach-Stationen aufgebaut, an denen ein kleines Feuer bekämpft, knifflige Rätsel gelöst oder die Geschicklichkeit beim Ziellöschen unter Beweis gestellt werden konnten.
Abschließend dankte Bürgermeister Ockel allen Feuerwehr-Kameradinnen und -Kameraden im Namen des Magistrats für deren Einsatz: „Ihnen gehört all unser Respekt und unsere Wertschätzung dafür, dass Sie für uns da sind, Tag und Nacht für Einsätze bereit stehen und für andere Menschen Ihr Leben riskierten.“ (sb)