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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 45/2024
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Bürgermeister knüpften Wirtschaftskontakte in Indien

Treffen auf dem Investoren-Event (von links): Reisekoordinator Saurabh Bhagat, Stephan Wittekind, Rahul Kumar, Patrick Burghardt, Naveen Jindal, Manfred Ockel und David Rendel.

Die Delegation war auch beim deutschen Botschafter Dr. Philipp Ackermann (3.v.l.) zu Gast.

Manfred Ockel, David Rendel und Patrick Burghardt trafen Chhime Tshering (2.v.l.) vom Wirtschaftsministerium Bhutans.

Ende Oktober ist eine Delegation der Städte Kelsterbach, Raunheim und Rüsselsheim zu einem einwöchigen Besuch in Indien gewesen, um dort mit indischen Politikern und Wirtschaftsführern zusammenzutreffen und die wirtschaftlichen Möglichkeiten in verschiedenen Sektoren wie Logistik, Gesundheit, Digitalisierung und Automobilindustrie, mit Schwerpunkt auf den indischen Bundesstaaten Haryana und Punjab, zu erkunden. Das Ziel war es, die Investitionsmöglichkeiten indischer Firmen im Rhein-Main-Gebiet auszuloten und nachhaltige Partnerschaften in den genannten Sektoren aufzubauen.

Die drei Städte wurden von ihren Verwaltungschefs vertreten - Oberbürgermeister Patrick Burghardt aus Rüsselsheim, Bürgermeister David Rendel aus Raunheim und Bürgermeister Manfred Ockel aus Kelsterbach -, außerdem waren der Geschäftsführer des Zweckverbands Fernost Stephan Wittekind, die Rüsselsheimer Leiterin der Stabstelle Wirtschaftsförderung & Stadtentwicklung Claudia Gotz und der Frankfurter Stadtverordnete Rahul Kumar mit von der Partie.

Die Delegation kam unter anderem mit Pawan Choudhary, der dem Ministerpräsidenten von Haryana als Berater für ausländische Zusammenarbeit dient, zusammen. Dieser hob das bemerkenswerte Wachstum des Bundesstaates hervor und umriss die wirtschaftliche Struktur Haryanas. Man vereinbarte, in engem Austausch miteinander zu bleiben.

Höhepunkt der Reise war der Besuch der „Asia-Pacific Conference of German Business“ in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Diese Konferenz gilt als die führende Networking-Veranstaltung im asiatisch-pazifischen Raum, die Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft aus Deutschland und der Region anzieht. Vor Ort war auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, den zu treffen und ihm die Arbeit des Zweckverbands Fernost vorzustellen, die Delegation Gelegenheit fand. Habeck zeigte sich beeindruckt von der Zusammenarbeit der drei Städte in dem Verband und wünschte viel Glück und Erfolg.

Am Folgetag kamen die Delegationsmitglieder auf einem eigens anberaumten Investoren-Treffen mit den Vertretern von zwölf indischen Unternehmen zusammen. Unter ihnen war auch Naveen Jindal, der einen der vier Betriebszweige des Konzerns „Jindal Steel & Power“ leitet und darüber hinaus Abgeordneter des indischen Parlaments ist. Jindal Steel & Power gehört zu den größten indischen Stahlproduzenten und beschäftigt rund 20.000 Mitarbeiter. Der Konzern fördert an zahlreichen Standorten weltweit Eisenerz und Kohle, betreibt Werke zur Energieerzeugung und stellt Stahlprodukte her.

Ritu Sain ist für die „Chhattisgarh State Industrial Development Corporation“ tätig und war ebenfalls anwesend, um für die Wirtschaft ihres Staates zu werben. So hob sie etwa den Reichtum an natürlichen Ressourcen, qualifizierten Arbeitskräften und ein günstiges Geschäftsumfeld hervor. Sain lud die deutsche Delegation ein, Chhattisgarh zu besuchen, um Investitionsmöglichkeiten zu erkunden.

Die Indienreise hat den Teilnehmern aus Kelsterbach, Raunheim und Rüsselsheim viele interessante Einblicke in die indische Wirtschaft gewährt und einige vielversprechende Erkenntnisse als Fazit beschert. So erkennen sie etwa im Bereich Gesundheit und medizinische Versorgung großes Potenzial für die Zusammenarbeit - von moderner Medizintechnik bis hin zu innovativer Gesundheitsversorgung - und den Austausch von Fachkräften. Deutsche Bildungsstandards könnten in Haryana qualifizierte Arbeitskräfte hervorbringen, während der Rhein-Main-Region der Zugang zu hochqualifiziertem indischen Fachpersonal und Innovationsmöglichkeiten ermöglicht würde. Vor allem der Rüsselsheimer Zugang zur Hochschule RheinMain und der Austausch von Studierenden wird als großes Plus angesehen. In den Bereichen Elektromobilität und nachhaltige Technologien könnte Haryana, das ein wichtiges Zentrum der Automobilproduktion ist, von Deutschlands Know-how profitieren, was auch für die Rhein-Main-Region neue Chancen eröffnete. Im Hinblick auf Fachkräfte und Talentakquise legen es Haryanas wachsender Talentpool und die globalen Karrierechancen in Deutschland nahe, die internationale Zusammenarbeit weiter zu stärken. Und schließlich könnte Haryana durch Deutschlands Expertise seine Infrastruktur und Lieferketten optimieren, während der Rhein-Main-Region neue Handelsmöglichkeiten in Indien eröffnet würden.

Während der gesamten Reise und insbesondere auf der Asian-Pacific Conference in Neu-Delhi konnten die Teilnehmer wichtige neue Kontakte in der gesamten Region generieren. Und so sind sich Patrick Burghardt, Manfred Ockel und David Rendel einig: „Das war mehr als ein intensiver Auftakt für spannende Zukunftsprojekte!“ (wö)