Pfarrer Stefan Barton als Leiter und Gemeindereferentin Silvia Wenzel
Am vergangenen Sonntag, 13. November, wurde in der Pfarrkirche Sankt Markus die Eröffnung des Pastoralraums MainWeg gefeiert. Dies ist Teil von Phase II des Pastoralen Wegs, bei dem der Pastoralraum den Zusammenschluss von eigenständigen Pfarrgemeinden oder Kirchengemeinden bezeichnet. Dieser unter dem Motto „Eine Kirche, die teilt“ stehende Prozess soll die Kirche im Bistum Mainz weiterentwickeln und erneuern. Phase II wurde an Ostern 2022 eingeläutet, als Bischof Peter Kohlgraf die neuen 46 Pastoralräume errichtete und für jeden Pastoralraum einen Leiter und eine Koordinatorin oder einen Koordinator beauftragt hatte. Für die Gemeinden Kelsterbach, Rüsselsheim und Raunheim sind das Pfarrer Stefan Barton als Leiter und Silvia Wenzel als Koordinatorin. Beide wurden im Rahmen der Vesper vorgestellt und in ihrer neuen Position eingeführt.
Zu dem musikalisch vom Ökumenischen Singkreis unter der Leitung von Thomas Brym gestalteten Gottesdienst waren auch Vertreter der Stadt gekommen, darunter Bürgermeister Manfred Ockel, der Stadtverordnete Frank Wiegand und auch Stadträtin Helga Oehne. Im Anschluss gab Christine Breser in ihrer Einleitungsrede einen Einblick in die Stationen der ersten Phase. Breser war als Vorsitzende des Dekanatsrats im ehemaligen Dekanat Rüsselsheim eng in die Prozesse zur Umsetzung des Pastoralen Wegs eingebunden. Im Sommer 2019 war der Weg gestartet, mit dem erklärten Ziel, dass sich alle in diesen für die Kirche so wichtigen Prozess einbringen können. Alle Schritte seien offen und transparent kommuniziert worden. Relevante Beschlüsse wurden erst gefasst, nachdem sie in offenen Veranstaltungen erörtert und diskutiert worden waren. „Wir haben aufeinander gehört, haben uns zugehört“, so Breser, die noch einmal die Dringlichkeit von Transparenz und Beteiligung hervorhob: „Nur ein gemeinsamer Weg führt uns in die Zukunft.“
Eine Zukunft, für deren Umsetzung im Pastoralraum MainWeg ab sofort Pfarrer Barton verantwortlich sein wird. In seiner Begrüßungsansprache machte Barton deutlich, dass er nicht Pfarrer für alle, im Pastoralraum zusammengeschlossenen, Pfarreien sei. Vielmehr sei ihm von Bischof Kohlgraf die Aufgabe zugewiesen worden, das Zusammenwachsen zu einer neuen Pfarrei mit allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umzusetzen. Dabei ist es ihm wichtig, dass die anstehende Strukturreform nicht bedeutet, dass einfach nur die Rahmenbedingungen angepasst oder neu gestaltet werden. Vielmehr gehe es darum, zu fragen, warum Kelsterbach, Rüsselsheim und Raunheim, die im Pastoralraum MainWeg vereint sind, als christliche Gemeinden die Kirche im Ort brauchen. Dann könne man gemeinsam mit den Menschen in den Höhen und Tiefen des Lebens unterwegs sein und ihnen gerade in schwierigen Lebenssituationen nah sein. „Lasst uns aufbrechen, aufeinander zugehen und gemeinsam die Zukunft der Kirche gestalten“, appellierte Barton an die rund 90 Menschen, die zum Einführungsgottesdienst gekommen waren. Seine Ansprache beendete er überraschend mit einem, der gerade begonnen Karnevalszeit geschuldeten, „dreifach donnernden Helau“ - denn schließlich solle auch die Freude am Leben gemeinsam gefeiert werden.
Freude drückte auch Gemeindereferentin Wenzel aus. Freude auf die neue Herausforderung, die sie nach dreißig Jahren im Dienst des Bistum Mainz übernommen hat. Sie sei nicht nur glücklich, den Weg gemeinsam mit Pfarrer Barton, den sie seit vielen Jahren kennt, zu gehen, sondern auch darauf, mit den Menschen in den Gemeinden ins Gespräch zu kommen. Auch Wenzel hob noch einmal hervor, wie wichtig es sei, dass all das, was in den nächsten Jahren im Pastoralraum MainWeg geschehen wird, gemeinsam erörtert, entschieden und umgesetzt wird: „Sprechen, diskutieren, vielleicht auch mal streiten - ganz egal! Hauptsache dranbleiben! Gemeinsam!“ Ein Vorhaben, dass gleich nach der Vesper bei einem Austausch auf dem Kirchvorplatz in die Tat umgesetzt wurde. (sb)