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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 47/2022
Seite 3
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Informationsabend klärt viele offene Fragen zu Glasfaserausbau

v.l.: Laura Tiefenthal, Bürgermeister Manfred Ockel, Hieu Pham

In Sachen Digitalisierung wird Deutschland gerne als Entwicklungsland bezeichnet. Betrachtet man die geringen Fortschritte beim Ausbau von Breitbandnetzen bei ständig steigendem Datenverbrauch, erhärtet sich dieser Eindruck. Gerade deshalb sei der flächendeckende Ausbau von Glasfasernetzen für die Stadt Kelsterbach enorm wichtig, so Bürgermeister Manfred Ockel bei der Informationsveranstaltung, zu der die Firma Deutsche GigaNetz am Donnerstag, 17. November, ins Fritz-Treutel-Haus geladen hatte.

Es war nach einer Online-Veranstaltung Anfang November die zweite Möglichkeit, sich direkt vom Anbieter über den geplanten Ausbau eines Glasfasernetzes, dessen Vorteile, die Kosten und die bauliche Umsetzung zu informieren. Neben zahlreichen Mitarbeitern der Frankfurter GigaNetz Niederlassung, waren rund 60 Interessierte in den Bürgersaal gekommen, um sich grundlegende Informationen zu holen und eventuell auch spezielle Fragen zu klären.

Flächendeckender Glasfaserausbau möglich

Bürgermeister Ockel informierte zunächst über die grundlegenden Gedanken hinter der Notwendigkeit des flächendeckenden Ausbaus des Breitbandnetzes in der Region. Die Deutsche GigaNetz war einer von drei Anbietern, die im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung durch die Kommunen im Rhein-Main-Gebiet ausgewählt wurden, da sie in der Lage seien, einen umfassenden Breitbandausbau in der Region durchzuführen. In der Stadtverordnetenversammlung habe sich die Stadt Kelsterbach für die Hamburger Firma entschieden, da sie einen flächendeckenden Ausbau garantieren konnten. Einzige Voraussetzung sei, dass sich ein bestimmter Anteil von Haushalten für einen Glasfasernetz-Anschluss entscheidet. Besonders überzeugend sei der ganzheitliche Ansatz gewesen. Dies beinhaltet, dassfür den Ausbau keine Steuergelder verwendet werden, sondern die Kosten von der Deutschen GigaNetz gestemmt werden. Laura Tiefenthal, Managerin Regional Kooperation, und Hieu Pham, Projektleiter Vertrieb, machten daraufhin noch einmal deutlich, wie wichtig es sei, die angestrebte Zielmarke von 40 Prozent der Haushalte zu erreichen. Erst dann würde sich der Ausbau lohnen und würde flächendeckend im Stadtgebiet umgesetzt. So haben dann auch diejenigen, die sich jetzt noch nicht für Glasfaser-Internet entscheiden, später die Möglichkeit, einen Anschluss ins Haus legen zu lassen. Dies ist dann allerdings mit Kosten verbunden, die für jene wegfallen, die schon jetzt einen Vertrag abschließen.

Vorbild Frankreich

Genau an diesem Punkt lohne ein Blick nach Frankreich, wie Pham erklärte: Hier liege der Glasfasernetz-Ausbau schon bei über 90 % (in Deutschland sind es gerade einmal 6 %). In absehbarer Zukunft sollen die Kupfernetze, die hierzulande noch vornehmlich genutzt werden, bei unseren französischen Nachbarn komplett abgeschaltet werden. Was wir jetzt haben, werde in Zukunft nicht mehr reichen, so auch Bürgermeister Manfred Ockel. „Ich glaube auch, dass wir ohne ein flächendeckendes Breitbandnetz in Kelsterbach ziemlich in Nachteil geraten, denn jedes Haus, jedes Gewerbe braucht in den nächsten Jahren eine hohe Geschwindigkeit im Netz!“, so der Bürgermeister weiter. Für eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur sei ein flächendeckendes Glasfasernetz unabdingbar.

Nach weiteren Erläuterungen zu den Ausbauplänen und dazu, was auf die Kelsterbacher in Sachen Baulärm, Schmutz und Kosten zukommen würde, sofern der Ausbau durchgeführt wird, sowie zu der Frage, wie dann der Zeitplan aussieht (nach einer Prüfung der Nachfrage könnte im zweiten Quartal 2023 die Planungsphase beginnen), konnte das Publikum Fragen stellen, was auch umfassend genutzt wurde.

Weitere Informationsmöglichkeiten

Wer die Online-Veranstaltung oder den Info-Abend nicht wahrnehmen konnte, sich aber direkt beim Anbieter informieren möchte, hat dafür auch weiterhin zwei Möglichkeiten: Entweder unter https://www.deutsche-giganetz.de/ausbau/hessen/kelsterbach/oder durch einen Besuch bei den Beraterinnen und Beratern der Deutschen GigaNetz im Info-Container auf dem Graf-de-Chardonnet-Platz. Dienstags und freitags von 9 Uhr bis 13 Uhr sowie von 14 Uhr bis 18 Uhr, donnerstags von 12 bis 20 Uhr und samstags von 9 Uhr bis 15 Uhr können im direkten Gespräch alle offenen Fragen geklärt werden. (Text und Bilder sb)