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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 48/2022
Seite 4
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Film- und Videoclub Kelsterbach lud wieder zum traditionellen Filmabend

Von links nach rechts: Jupp Dworschak, Manfred Best, Rolf Lohr, Roland Schmidt, Otto Pfister und Diemo Luttenberger

Seit 1994 ist es für den Film- und Videoclub liebgewonnene Tradition, am Buß- und Bettag zum öffentlichen Filmabend einzuladen.

Bereits seit 1977 organisiert der Club die Filmabende, die 1986 vom Michaelsaal ins damals neu erbaute Bürgerhaus umgezogen sind. Und hier locken sie auch 36 Jahre später noch viele Interessierte an, die sich die neuesten Arbeiten der Filmemacher des FCK anschauen möchten. So auch in diesem Jahr, wo der öffentliche Filmabend nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder stattfinden konnte.

Stolz auf Engagement und Angebot

Es sei „ein Abend, an dem die aktiven, kreativen Mitglieder des Vereins eine breite Öffentlichkeit teilhaben lassen an ihrer Arbeit, ihren Ideen und ihren gelungenen Filmbeiträgen“, so der Erste Stadtrat Kurt Linnert in seiner Ansprache. Er nutzte die Gelegenheit, um Vereinen wie dem Film- und Videoclub Kelsterbach gerade nach den vergangenen beiden, für alle sehr schwierigen Jahren zu danken: „Wir, die gewählten Vertreter der Stadt, sind stolz auf unsere Vereine und Organisationen, auf ihr Engagement, ihre Angebote und ihre Leistungen für Jung und Alt“, so Linnert.

Wie berechtigt dieser Stolz ist, wurde dann in den folgenden rund 90 Minuten deutlich, in denen acht Filme gezeigt wurden. Los ging es mit einem längeren Werk von Rolf Lohr, der im Februar den Vorsitz von Gerhard Braun übernommen hatte. Braun, einer der Mitbegründer des FCK, hatte sein Amt nach 52 Jahren abgegeben und ist nun Ehrenvorsitzender des Vereins. „Ich bin bemüht, den Club so weiterzuführen, wie es Gerhard Braun 52 Jahre lang gemacht hat“, so Lohr in seiner Begrüßungsansprache. In seinem Film „Ein eingespieltes Team“ hat er den Mörfelder Imker Eric Baitinger ein Jahr lang begleitet. Dabei stellte er viele interessante Informationen über das Imkern zusammen sowie faszinierende Aufnahmen, die das Publikum im Fritz-Treutel-Haus über 27 Minuten lang fesselten.

Manfred Best, ebenfalls ein Gründungsmitglied und stellvertretender Vorsitzender des FCK, besuchte in seinem Film „Ja, wo bleiben sie denn?“ die Teststrecke für Hybrid-LKWs an der A5 in der Nähe des Frankfurter Flughafens, in der Hoffnung, das Andocken eines LKWs an die Oberleitungen zu filmen - mit einem sehr ernüchternden Ergebnis.

Sehenswert ging es auch mit den Impressionen weiter, die Roland Schmidt, ein weiteres Gründungsmitglied des FCK, unter dem Motto „Wintertage am Futterplatz“ eingefangen hat. Schmidt sind an verschiedenen Futterstellen wunderschöne Aufnahmen von den Vögeln gelungen, die er mit lehrreichen Informationen etwa über die Wichtigkeit der richtigen Reinigung von Futterstellen angereichert hat.

Vor der Pause gewährte dann auch noch der älteste aktive Filmer des Clubs, Jupp Dworschak, einen Einblick in die Gedanken, die ihm beim Betrachten des Brunnens am Kelsterbacher Friedhof gekommen sind.

In der zweiten Hälfte des Filmabends zeigte Schmidt einen zweiten Film, in dem er schönen Blumenbildern erschütternde Aufnahmen von Krieg, vermüllter Natur und vertrockneter Felder gegenüberstellte. Mit seiner eindringlichen Mahnung will er auf die Zerstörung der Wunder der Erde hinweisen.

Weiter ging es auf „Studienfahrt nach Berlin“: Otto Pfister ließ das Publikum an der 2019 vom Volksbildungswerk Kelsterbach organisierten Reise in die Hauptstadt teilhaben. In den begleitenden Kommentaren seiner Frau Renate wurden viele historische, aber auch aktuelle Informationen über das Gezeigte vermittelt.

Donnernder Abschluss

Nachdem Rolf Lohr in einem eindrucksvollen Beitrag zum Thema Klimawandel deutlich gemacht hat, dass es ein „Weiter so“ nicht geben kann, beschloss Diemo Luttenberger, das jüngste Mitglied des FCK, mit dem kürzesten Beitrag den Filmabend. Doch manchmal liegt eben wirklich in der Kürze die Würze und so konnte „Weißes Gold“ mit einer Laufzeit von gerade einmal einer Minute die rund 140 anwesenden Kurzfilm-Liebhaber bestens unterhalten. Mit tosendem Applaus ging der Filmabend zu Ende und schon jetzt darf man sich auf das nächste Jahr freuen. Denn wie es Gerhard Braun in seiner Ansprache so schön gesagt hat: „Der Buß- und Bettag ist reserviert für den Filmclub!“ (sb)