Jegliche Pietät vermissen ließen Diebe, die in der vergangenen Woche, in der Nacht zu Mittwoch, 22. November, sich Zugang zum Kelsterbacher Friedhof verschafften und sich am Dach des an die Trauerhalle angrenzenden Sozialgebäudes zu schaffen machten. Von diesem und von einer Mauer montierten sie knapp 80 Quadratmeter Kupferblech ab, um das wertvolle Metall später zu Geld zu machen. Bei ihrem kriminellen Tun verursachten die Diebe einige weitere Beschädigungen an Regenrinnen, Laubfanggittern und Kabeln. Der entstandene Sachschaden wird auf 30.000 Euro geschätzt. Die Kriminalpolizei Rüsselsheim ermittelt wegen besonders schweren Diebstahls und bittet um Hinweise unter Telefon 06142 6960.
Da die Trauerhalle selbst nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, können Trauerfeiern weiterhin uneingeschränkt stattfinden. Das Facility Management der Stadtverwaltung hat die beschädigten Stellen des Dachs inzwischen abdichten lassen und kümmert sich jetzt um die Reparatur sowie um die Regulierung durch die Versicherung. Um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern, will die Stadt nun geeignete Maßnahmen ergreifen, um potentielle Diebe abzuschrecken. So wird zum Beispiel die Installation einer Videoüberwachung erwogen.
Die Trauerhalle besteht in der aktuellen Form seit 1990 und ist in dieser Zeit schon ein weiteres Mal ins Visier von Metalldieben geraten. Auch vor vier Jahren wurden Kupferplatten entwendet, allerdings in wesentlich kleinerem Umfang als jetzt. (wö)