Die Autoren des Abends: (vl.) Artur Westenberger, Roland Schmidt, Rolf Lohr, Manfred Best, Ehrenvorsitzender Gerhard Braun, Diemo Luttenberger, Wenzel Nießner und Jupp Dworschak.
Auch in diesem Jahr war der öffentliche Filmabend gut besucht.
Zum 38. Mal veranstaltete der Film- und Videoclub Kelsterbach (FCK) in der vergangenen Woche seinen öffentlichen Filmabend im Fritz-Treutel-Haus. „Ich freue mich schon auf viele schöne Filme, die uns wie immer am Buß- und Bettag gezeigt werden“, sagte Bürgermeister Manfred Ockel in seinen Begrüßungsworten. Rolf Lohr, Vorsitzender des FCK, dankte der Stadt, dass sie dem Verein Jahr für Jahr das Bürgerhaus für den Kurzfilmabend zur Verfügung stellt. Auch wenn es schwierig sei, Nachwuchs für den Verein zu finden, so gebe es noch genügend Filme, um viele weitere Filmabende zu veranstalten.
Nachdem er die anwesenden Ehrengäste aus Stadtpolitik und der Mitglieder befreundeter Vereine begrüßt hatte, gab der Vorsitzende den Startschuss für das rund 90-minütige Programm. Zu sehen waren an diesem Abend sieben Beiträge von ebensovielen Autoren: Roland Schmidt, Manfred Best, Wenzel Nießner, Artur Westenberger, Rolf Lohr, Diemo Luttenberger und Jupp Dworschak, dem ältesten Filmer des FCK. Los ging es mit einem Streifzug durch die „Klimainsel Kelsterbach“: Roland Schmidt portraitierte darin zehn ausgewählte Orte, die laut dem Filmemacher „zur Steigerung der Lebensqualität in Kelsterbach beitragen.“
In 32 kurzweiligen Minuten nahm Schmidt die Zuschauer mit an die Mainuferpromenade, in den Südpark, an den Staudenweiher und den Mönchwaldsee, auf das ehemalige Ticona-Gelände, zum Kelstergrund, ans Mainufer, die Mainhöhe und das Mainvorland sowie auf den Friedhof. Über Jahre hinweg hat Schmidt an diesen Orten eine beeindruckende Vielfalt von Bildern eingefangen, die von bezaubernden Naturaufnahmen über Bilder von niedlichen Jungtieren bis hin zu amüsanten Einblicken ins Schnupperangeln am Staudenweiher reichen. Gerade für die Tieraufnahmen brauche es neben dem richtigen Equipment auch jede Menge Geduld, so Schmidt. Besonders stolz ist der ehemalige Lehrer darauf, dass einer seiner Schüler für den Film die Musik beigesteuert hat.
Von Kelsterbach ging es dann im zweiten Beitrag auf die griechische Insel Santorin, die Manfred Best während einer Kreuzfahrt besucht hat. Den Tagesausflug hat er mit der Kamera festgehalten. Entstanden ist ein rund 7-minütiger filmischer Kurzurlaub, der gerade angesichts des kalt-trüben Wetters, das an diesem Buß- und Bettag in Kelsterbach herrschte, regelrecht Balsam für die Seele war.
Wie man es aus dem Fernsehen kennt, war nach diesem entspannten Kurztrip erst einmal Zeit für Werbung. Mit einigen Werbespots der etwas anderen Art brachte Wenzel Nießner das rund 100-köpfige Publikum herzhaft zum lachen. Wenn Jack Daniels als Alternative zu Zahnpasta angepriesen, die Wirkung von Baldriantabletten auf schwarzhumorige Weise präsentiert oder die neueste Idee eines schwedischen Möbelhauses für eine Aufbewahrungsmöglichkeit von Kleinkindern vorgestellt wurde, blieb kein Auge trocken.
Der amüsanten Werbeblock läutete eine kleine Pause ein, die für lockere Gespräche bei Würstchen und Getränken genutzt wurde. Nach etwa zwanzig Minuten ging es weiter mit einer Tour zu ausgewählten „Türmen im Regionalpark Rhein-Main“, die Artur Westenberger zusammengestellt hatte. Sein 17 Minuten langer Film machte Lust darauf, Aussichtspunkte wie das Vogelnest bei Wiesbaden-Delkenheim, den zwischen Flörsheim und Hochheim gelegenen Eisenbaum, den Blauen Kran in Offenbach oder den Goetheturm in Frankfurt selber einmal zu besuchen.
Nach diesem spannenden Ausflug durchs Rhein-Main-Gebiet nahm Jupp Dworschak die Zuschauer mit auf eine Reise ins Salzburger Land, genauer gesagt zu Europas größten Wasserfällen, den Krimmeler Wasserfällen. Neben beeindruckenden Bilder der 380 Meter in die Tiefe donernden Wassermassen, versorgte der Film das Publikum auch mit interessanten Informationen, etwa darüber, dass im Gebiet rund um die Krimmeler Wasserfälle 62 Vogelarten beobachtet werden können.
Von den Wasserfällen ging es hinauf in luftige Höhen. Ralf Lohr ließ die Anwensenden an einem ganz besonderen Ausflug am, beziehungsweise über dem Bodensee teilhaben. Mit einem Zeppelin ging es für Lohr von Friedrichshafen aus zur Insel Mainau und wieder zurück. „Das war eine Stunde, die wie im Flug vergangen ist“, so der FCK-Vorsitzende. Es war ein kostspieliges Vergnügen, aber eines, das sich angesichts der Bilder, die dabei entstanden sind, absolut gelohnt hat.
Beschlossen wurde der unterhaltsame Filmabend mit dem Beitrag „Das seltsame Bild“, der auf das Konto von Diemo Luttenberger ging. Der jüngste Autor des Abends hatte 2011 eine amüsant-originelle Idee über den Kauf eines ganz besonderen Bildes mit handgemachten Spezialeffekten umgesetzt. Wie die anderen Beiträge des Abends war auch dieser 3-minütige Kurzfilm ein sehenswertes Zeugnis dessen, mit wie viel Kreativität, Leidenschaft und Hingabe alle Autoren ihre Ideen filmisch umgesetzt haben. (sb)