vlnr: Bürgermeister Manfred Ockel, Gören Tuta, Ali Cetinkaya, sowie von den "Anglerfreunden" Jürgen Pawlik und Martin Stenvers.
Es weht ein frischer Wind durch die Traditionsgaststätte am Staudenweiher (Am Südpark 19). Seit Anfang Oktober hat in den Räumen das „Abi Zum Anglerheim“ unter neuer Führung geöffnet. Gemeinsam mit Geschäftsführer Ali Cetinkaya sowie, als Vertreter der Anglerfreunde, Jürgen Pawlik und Martin Stenvers traf sich die für die Geschäftsführung und den Betriebsablauf zuständige Gören Tuta in der vergangenen Woche mit Bürgermeister Manfred Ockel, um mit ihm über den Neustart des Restaurants zu sprechen. „Im Moment ist es noch schwierig. Wir müssen etwas wiederbeleben, was fast tot war“, so Tuta. Bei einem Spaziergang im Sommer habe sie das Restaurant entdeckt, das zu diesem Zeitpunkt allerdings geschlossen war. „Das war sehr schade, denn gerade im Sommer ist das hier ein Ort, von dem man nicht mehr weg möchte.“ Als sie erfahren habe, dass der vorherige Besitzer aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste, war mit Cetinkaya, der in Rüsselsheim auch ein Reisebüro betreibt, die Entscheidung zur Übernahme des Restaurants schnell getroffen.
Für die Anglerfreunde Kelsterbach eine sehr positive Entwicklung. „Schön, dass sie das Restaurant übernommen hat“, freut sich Pawlik. Auch die Entscheidung, den Namen „Anglerheim“ wieder aufzunehmen, sei von dem Verein begrüßt worden, da die Menschen in Kelsterbach das Restaurant als Anglerheim kennen und schätzen würden. Nachdem es in der Vergangenheit einige negative Erfahrungen und damit verbunden auch einen gewissen Vertrauensverlust gegeben habe, sei es den Anglerfreunden ein besonderes Anliegen, dass die Menschen das Anglerheim wieder für sich entdeckten. „Es ist auch für den Verein gut, wenn der Laden brummt und wenn positiv darüber gesprochen wird“, so Pawlik. Nur so könne das Vertrauen zurückgewonnen werden, das zuletzt verloren gegangen sei. So treffe sich etwa die Frauengruppe des Vereins aufgrund der zuletzt unsicheren Öffnungslage an einem anderen Ort. Da wäre es schön, die zurückzuholen. „Gerade bei unseren Mitgliedern haben wir großes Interesse daran, die wieder hierherzubekommen“, erklärt der Vereinsvorsitzende.
Tuta ist sich bewusst, dass der Anfang sehr schwierig werden wird. Doch wenn man den Gästen qualitativ gutes Essen und stabile Öffnungszeiten biete und ein wenig Ausdauer investiere, dann gebe es keinen Grund, nicht zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Mit dem nahegelegenen Hotel Platzhirsch Living, das über keine eigene Gastronomie verfügt, gebe es Gespräche, dass die hungrigen Übernachtungsgäste ins Anglerheim geschickt werden. Zudem wolle man zukünftig auch einen Mittagstisch anbieten, was das Restaurant besonders für die bei den ansässigen Unternehmen arbeitenden Menschen sehr attraktiv machen werde. „Da gibt es in Kelsterbach nicht so viele Angebote“, so Tuta. Es brauche dafür auch keine große Karte, solange Qualität und Preis stimmen. Momentan sei ein solcher Mittagstisch aus personellen und finanziellen Gründen noch nicht machbar. Mit aktuell zwei Angestellten – einem in der Küche und einem im Service – könne das Restaurant derzeit nur am Abend öffnen. Doch langfristig gesehen sei die Mittagszeit als Hauptgeschäft das Ziel.
Mit mediterranen Speisen, aber auch mit Steaks und Burgern will Tuta die Gäste überzeugen. Allerdings plant sie, die Karte noch einmal zu überarbeiten. „Wir wollen darauf achten, dass es bezahlbar bleibt.“ Spätestens dann, wenn die Temperaturen einen Betrieb des Außenbereichs möglich machen, soll der Laden wieder richtig gut laufen. Ockel wünschte Tuta viel Glück, dass dies trotz der für Gastronomie schwierigen Lage gelingen möge. (sb)