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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 50/2024
Seite 3
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Neue Angebote im Holzverkauf

„Holz ist ein volatiler Markt“, sagt Martin Klepper, Leiter des Kelsterbacher Kommunalbetriebs (KKB). Damit meint er, dass der Holzmarkt stark schwankenden Preisentwicklungen unterliegt. Die Weltwirtschaftslage spielt hierbei eine große Rolle, speziell das Baugewerbe. Hier werden Holzprodukte für Bau und Verpackung benötigt, wenn da Flaute herrscht, ist auch der Holzmarkt schlecht. Das wirkt sich auch auf die Brennholzpreise aus.

Waldpflege beinhaltet nicht nur Aufforstung, sondern auch Holzentnahme. Dieses Holz verkauft der KKB und bietet ab Freitag, 10. Januar 2025, drei verschiedene Varianten an. Da wäre die Selbstwerbung, also das Holz, das jeder selbst im Wald kaufen, zurechtschneiden und abtransportieren kann. Dies ist die günstigste Variante. Jedoch ist dieses Holz nicht abgelagert und hat daher, je nach Holzart und Feuchte, eine hohe Restfeuchte – muss zu Hause also etwa zwei Jahre gelagert werden, bevor es im Ofen verbrannt werden kann.

Neue Angebote im Programm

Bei der Selbstwerbung wird wiederum zwischen Kronenholz und Schwachholz entschieden, das beides als Raummeter verkauft werden. Das Kronenholz besteht aus unregelmäßigen Ästen, das Schwachholz besteht aus dünnen Bäumchen, die entnommen wurden. Auch diese müssen selbst zurechtgesägt werden, sind aber etwas teurer, weil die Stämme regelmäßiger im Wuchs sind. „Für beide Varianten benötigen die Käufer einen Kettensägenschein sowie passende Schutzausrüstung“, sagt Klepper. Außerdem muss mit dem KKB vorab ein Termin im Wald vereinbart werden, um das Holz anzuweisen.

Die nächste Variante ist das Scheitholz, also Holz, das bereits zu Scheiten zurechtgeschnitten und gebündelt wurde. Hier gibt es ein weiteres neues Angebot, den Big Bag. In diesem befinden sich etwa 25 Zentimeter lange Scheite, die in einem großen, luftdurchlässigen Sack verkauft werden. Hier wird in Schüttraummeter gerechnet. Daneben werden weiterhin die Scheitholzbündel verkauft, die aus 1 Meter langen, gespaltenen Holzscheiten bestehen und zu Hause passend zurechtgesägt werden müssen.

Den Abschluss bildet das Stammholz, wobei hier zwischen Industrieholz und Automatenholz unterschieden wird. Industrieholz sind normal gewachsene bis krumme Stämme mit Rinde auf drei bis vier Meter Länge, die alle etwa die gleiche Stärke haben. Das Automatenholz dagegen bildet den Abschluss sowie das teuerste Angebot mit besonders gerade gewachsenen Stämmen, ebenfalls auf drei bis vier Meter Länge zurechtgeschnitten. Diese sogenannten Polter werden ab Januar zusätzlich auch in einer Online Brennholzbörse angeboten.

Onlinekauf über die Brennholzbörse

Betrieben wird die Brennholzbörse vom Forstservice Taunus, der als Dienstleister für die Forstbetriebsgemeinschaft FBG Rhein-Main für verschiedene Kommunen eine Onlineplattform bereitstellt, auf der diese ihre Brennholzangebote einstellen können. Zu erreichen ist die Seite unter www.holzboerse.forstservice-taunus.de „Der Vorteil für Kunden ist, dass diese auch nach bestimmten Holzarten und Mengen schauen können. Wer also unbedingt Buche verbrennen will und bei seiner Kommune nicht fündig wird, der findet über die Börse vielleicht das Passende bei der Nachbarkommune oder bei uns und kann es dort kaufen“, erklärt Klepper. Er ergänzt: „Für uns ist das ebenfalls eine Erleichterung. Bisher haben wir den Holzverkauf schriftlich auf dem Postweg fixiert. Von nun an kann dies digital erfolgen.“

Wer Holz beim KKB kaufen möchte, muss dieses im Voraus bezahlen. Danach erhält er eine Bestätigung, den sogenannten Leseschein, mit einer Berechtigung mit dem Privatfahrzeug in den Wald zum Abholen zu fahren. Dafür wird im Abholschein auch das Kennzeichen angegeben. „Dieser Abholschein ist unbedingt mitzunehmen, damit man sich bei einer Kontrolle ausweisen kann. Und ich kann versichern, die Polizei oder wir kontrollieren jeden, der mit einem Hänger in den Wald fährt“, mahnt der KKB-Leiter.

Vor-Ort-Service

Wer sein Holz nicht im Wald abholen oder sägen möchte, kann auch zum KKB-Außenlager hinter dem Wertstoffhof fahren. Dieses hat für den ofenfertigen Holzverkauf jeden zweiten Freitag im Monat von 12.30 Uhr bis 16 Uhr sowie jeden zweiten Samstag im Monat von 9 Uhr bis 12 Uhr geöffnet. Hier bietet der KKB einen besonderen Service für die Bürgerinnen und Bürger an, denn die Mitarbeitenden helfen beim Verladen auf das Fahrzeug (Pritschenwagen) oder den Anhänger mittels Gabelstapler oder Radlader. Doch nur wer die Ladung auch ausreichend sichern kann, kann diesen Service in Anspruch nehmen, denn der Verlader wäre bei einer Kontrolle oder im Schadensfall mit in der Haftung. Entsprechende Spanngurte oder Netze sind daher vom Käufer mitzubringen.

Preise und Voraussetzungen

Die aktuelle Preisliste können Interessenten der städtischen Website auf www.kelsterbach.de entnehmen. So kosten beispielsweise ein Raummeter sortenreines Laub-Kronenholz in der Selbstwerbung 25 Euro, ein Big Bag mit 1,2 Schüttraummeter 130 Euro und ein Festmeter Industrieholz im Polter 70 Euro.

Bei den Angaben zu Schüttraummeter müsse man bedenken, dass dies, anders als beim Festmeter, nicht einem Kubikmeter entspricht, da die Scheite gestapelt oder wie im Big Bag lose liegen und die Luftzwischenräume in die Abmessung mithineinspielen, ergänzt Klepper. Die 1,2 Schüttraummeter im Big Bag entsprächen daher einem halben Kubikmeter.

Auch eine unbegrenzte Abgabe ist nicht erlaubt. Der Verkauf von Scheitholz erfolgt in haushaltsüblichen Mengen. Das wären etwa zehn Big Bags oder sechs Scheitholzbündel – also in etwa das, was in einem Winter üblicherweise verbraucht werden kann. Die Abgabe von Brennholz darf demnach nur zu Eigenbedarfszwecken erfolgen. Der Handel mit diesem Holz an Dritte, Nichtberechtigte oder zu ermäßigten Preisen ist unzulässig und stellt einen Betrug dar, der strafrechtlich verfolgt werden kann.

Mitarbeitende der Stadtverwaltung, des KKB und auch frühere Angestellte dürfen sich über einen Mitarbeiterrabatt von 20 Prozent freuen. Natürlich darf auch dieses ermäßigte Holz nicht weiterverkauft werden. (ana, Pexels auf Pixabay)