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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 50/2024
Seite 2
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Kelsterbach erhält das Prädikat Tourismusort

(vl.) Horst Wenzel, Geschäftsführer des Hessischen Fachausschusses für Kur-, Erholungs- und Tourismusorte beim Regierungspräsidium Kassel, überreichte Bürgermeister Manfred Ockel das Prädikat "Tourismusort".

Seit Donnerstag vergangener Woche trägt Kelsterbach offiziell das Prädikat „Tourismusort“. Voraussetzung für die Verleihung des Prädikats war, dass die Anzahl der Gästeübernachtungen das Zweifache der Einwohnerzahl übersteigt. Da allein im Jahr 2022 die Übernachtungszahl mehr als das Elffache der bei knapp 18.000 liegenden Einwohnerzahl betrug, war diese Voraussetzung eindeutig gegeben. Horst Wenzel, Geschäftsführer des Hessischen Fachausschusses für Kur-, Erholungs- und Tourismusorte beim Regierungspräsidium Kassel kam vergangene Woche nach Kelsterbach, um im Namen von Kaweh Mansoori, dem Hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, das Prädikat an Bürgermeister Manfred Ockel zu übergeben.

Wenzel erläuterte, dass das Prädikat Tourismusort noch eine sehr junge Auszeichnung sei, die es in Hessen erst seit 2017 gebe. Mittlerweile sei das Prädikat mit Kelsterbach an 27 Städte und Gemeinden in dem Bundesland übergeben worden. Im Rhein-Main-Gebiet sei die Untermainstadt nach Frankfurt und Hochheim am Main aber erst die dritte Kommune, die dieses Prädikat verliehen bekommt. Nach einer Ortsbesichtigung im Juni hatte der Hessische Fachausschuss für Kur-, Erholungs- und Tourismusorte Ende Oktober über die Erstanerkennung des Prädikats beraten und eine positive Empfehlung abgegeben. Die Zustimmung durch Minister Mansoori und die Unterzeichnung der Urkunde erfolgte dann am 20. November.

Das Prädikat Tourismusort ermöglicht es der Stadt, einen Tourismusbeitrag zu erheben, was in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Montag einstimmig beschlossen wurde. Ab dem 1. Januar löst dieser die bislang geltende Übernachtungssteuer ab. Den Vorteil eines Tourismusbeitrags erklärte Wenzel bei der Prädikatsübergabe folgendermaßen: „Der Tourismusbeitrag eröffnet den Weg zu einer besseren Finanzierung touristischer Infrastruktur, da das Aufkommen zweckgebunden nur dafür eingesetzt werden darf.“ Ockel verwies in diesem Zusammenhang auf die verschiedenen Naherholungsangebote der Stadt, die von dem Tourismusbeitrag profitieren können. Dazu gehörten neben dem Sport- und Wellnessbad sowie der Stadt- und Schulbibliothek auch Ausflugsziele wie das Mainvorland.

In spätestens zehn Jahren werden die Voraussetzungen für die Prädikatsvergabe erneut überprüft. Da aber schon jetzt neue Hotels im Entstehen seien und sich an der günstigen Lage nahe dem Flughafen und der Messestadt Frankfurt nichts ändern werde, gehe er fest davon aus, dass Kelsterbach langfristig Tourismusort bleiben könne, so Ockel. (sb)