Sozialministerin Heike Hofmann (links) überreichte Bürgermeister Manfred Ockel den Bescheid.
Blick auf das Wohnquartier Aussiger Straße.
Vergangene Woche hat Bürgermeister Manfred Ockel in Wiesbaden aus den Händen der hessischen Sozialministerin Heike Hofmann einen Bescheid über 356.000 Euro Fördermittel, die zur Aufwertung des Wohngebiets Aussiger Straße verwendet werden sollen, entgegengenommen. Fördermittelgeber sind das Land Hessen und der Bund, die das Geld im Zuge des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ zur Verfügung stellen. Kelsterbach kann für das Projekt Aussiger Straße zehn Jahre lang Fördermittel abrufen, die jetzt bewilligten Mittel sind eine erste Zahlung.
Die Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte Wohnstadt, Monika Fontaine-Kretschmer, stellte auf der Veranstaltung zur Übergabe der Förderbescheide an insgesamt neun Kommunen das Projekt Aussiger Straße vor. Bezugnehmend auf das bereits durch die NH verwirklichte Projekt Mainhöhe sagte sie, Kelsterbach könne auf Erfolge zurückblicken, Erfahrungen einbringen. Die Stadt sei „Profi“ in der Quartiersarbeit in Sachen sozialer Zusammenhalt.
Fontaine-Kretschmer beschrieb das Quartier Aussiger Straße als vergleichbar mit der Mainhöhe, eine Hochhaussiedlung, umgeben von Straßen, die trennten, einer Bahnlinie, einer Bundesstraße, mit wenig sozialer Infrastruktur, sehr beschränkter Aufenthaltsqualität, großen Parkplatzflächen. Das Auto habe Vorrang vor Bewohnerinteressen, schloss sie die Darstellung.
Nun gelte es, neue Freiflächenstrukturen, Wegeverbindungen zu schaffen, das Image des Stadtteils aufzuwerten, fuhr sie fort. Mit der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Kelsterbach, dem Eigentümer der Häuser, gelte es, ein gemeinsames Miteinander zu schaffen. Wesentliche Aufgabe in der Quartiersarbeit und dem Quartiersmanagement sei es, mit den Bewohnern neue Akteure und Strukturen aufzubauen, die in dem Quartier auch Verantwortung übernehmen würden. In einem Integriertem Handlungskonzept sollten jetzt Aufgaben aufgeschrieben und sodann Maßnahmen entwickelt werden, meinte Fontaine-Kretschmer.
Die Stadt Kelsterbach will durch die Weiterentwicklung des Wohnviertels Aussiger Straße neuen kostengünstigen Wohnraum schaffen und die Möglichkeit zur Entfaltung des sozialen Miteinanders im Quartier fördern. Die Verbesserung der sozialen und kulturellen Infrastruktur sowie die Etablierung von ergänzenden Angeboten soll nicht nur die Lebensqualität der Bewohner verbessern, sondern auch die Attraktivität der Stadt Kelsterbach als Wohnstandort steigern.
Das Programm „Sozialer Zusammenhalt“ unterstützt Kommunen insbesondere bei der Stabilisierung und Aufwertung städtebaulich, wirtschaftlich und sozial strukturschwacher oder benachteiligter Stadt- und Ortsteile. Ziel des Programms ist es, die Wohn- und Lebensqualität sowie die Nutzungsvielfalt in den Quartieren zu erhöhen, die Integration und Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen zu unterstützen und den Zusammenhalt in der Nachbarschaft zu stärken. (wö)