Chor und Orchester sorgten bei der Weihnachtskantate "The Gift" für etliche Gänsehautmomente.
Juyeon Lee und Ji He Shu spielten auf der Violine Stücke von Shostakovich.
Hochkarätigen Musikgenuss boten auch Tenor Dong-Seok Im...
... und Sporanistin Sujin Yang mit Stücken aus Händels "Der Messias".
Am Ende gab es stehende Ovationen, besonders für die Kindersolistin Yejin Hwang (vorne rechts).
Die Koreanische Kirchengemeinde Uri lud am dritten Advent zu einem stimmungsvollen Konzert in die Christuskirche Kelsterbach. Die 2011 als evangelisch-reformierte Kirche gegründete Gemeinde kommt hier seit 2014 für Gottesdienste und Veranstaltungen zusammen. Seit ihrem Umzug von Frankfurt in die Untermainstadt ist die Gemeinde darum bemüht, eine gute Beziehung zu ihrer Nachbarschaft in der Untermainstadt zu pflegen, sei es durch die Unterstützung bei Festen, Hilfsaktionen oder durch Benefizkonzerte. Bürgermeister Manfred Ockel lobte dieses Engagement in seiner Begrüßungsansprache vor dem Konzert, zu dem alle Kelsterbacher und Kelsterbacherinnen eingeladen waren: „Die Uri-Gemeinde ist mittlerweile ein fester Bestandteil der christlichen Gemeinschaft in unserer Stadt.“ Mit ihrem Einsatz für in Not geratene Menschen leiste die Gemeinde einen wichtigen Beitrag für die soziale Gemeinschaft in unserer Stadt, so Ockel weiter. Das zeige auch der Umstand, dass bei dem Weihnachtskonzert Spenden für die Kelsterbacher Tafel gesammelt wurden.
Nico Kopf, Pfarrer der Christuskirchengemeinde, sagte, in schwierigen Zeiten wie diesen könne man schnell mutlos werden. Da sei es wichtig, sich Dingen zuzuwenden, die Mut machen und aus denen man Hoffnung schöpfen kann. Dafür eigne sich das Geschenk der Musik besonders gut. „Ich freue mich, dass wir diese Gabe heute nutzen, um uns gegenseitig zu stärken und uns Hoffnung zu geben“, so Kopf weiter. Er danke allen, die das Publikum an diesem Abend an ihrem Talent teilhaben ließen. Wie groß dieses Talent ist, das machten gleich zu Beginn Juyeon Lee und Ji He Suh an der Violine, begleitet von Seung-Jo Cha am Klavier, mit fünf Stücken von Dimitri Shostakovich deutlich. Ihnen folgte Tenor Dong-Seok Im, der zwei Stücke aus Händels „Der Messias“ sang. Ebenfalls aus diesem Oratorium stammte das Stück, das Sporanistin Sujin Yang sang. Dargeboten wurden die Lieder in englischer Sprache, während die deutsche Übersetzung auf eine Leinwand projiziert wurde.
Herzstück des Konzerts war die nun folgende Weihnachtskantate „The Gift“ von Lloyd Larson, dargeboten von Chor und Orchester. In Liedern und Texten wurde die Geschichte der Geburt Jesu interpretiert. Gesungen und vorgetragen auf Koreanisch konnte auch hier die deutsche Übersetzung auf der Leinwand nachgelesen werden. Unter der Leitung von Dirigentin Woosun Lee liefen die Musikerinnen und Musiker zur Bestform auf und nicht nur die Kindersolistin Yejin Hwang sorgte mit ihrer herzerwärmenden Darbietung für ganz große Gänsehautmomente. Da war es dann auch wenig verwunderlich, dass es für diese Weihnachtskantate am Ende stehende Ovationen gab.
Zum Abschluss des Konzerts nahmen Chor und Musiker das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch die unterschiedlichsten Varianten des Klassikers „Jingle Bells“, wobei eine humorvoll vorgetragene Rock`n`Roll Variante für die beste Stimmung sorgte. Mit dem „Halleluja“ als Zugabe ging ein schöner Adventsnachmittag zu Ende, der seinem Publikum nicht nur musikalischen Hochgenuss, sondern auch eine große Portion Weihnachtsstimmung und emotionale Wärme bescherte. (sb)