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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 51/2024
Seite 4
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Christmas Time am Untermain

Im Hessensaal weihnachtete es sehr: das Ensemble der Klavierklasse von Tania Puliak beim Gruppenbild.

"In the Mood". Die Brüder Emmanuel und Luc Penner sorgten vierhändig für Stimmung.

Prinz Orlock alias Ingrid Früchtel begrüßte, begleitet von Tania Puliak, die Gäste gesanglich.

Wenn sich im Dezember der Hessensaal im Fritz-Treutel-Haus optisch einem kleinen Weihnachtsmärchen annähert, war das Team von Tanja Puliak wieder schmückend unterwegs. Diese ideale Grundlage für ein Konzert mit der perfekten Synergie von Akustik und Optik lud das erwartungsfrohe Publikum zu einem kleinen vorweihnachtlichen Klavierkonzert ein.

„Ich lade gern mir Gäste ein“ – besser hätte keine Ouvertüre lauten können, die zu einem Vorspiel dieser Klavierklasse gepasst hätte. Besonders angesprochen davon fühlen durfte sich der Bürgermeister Manfred Ockel in Begleitung von Stadträtin Helga Oehne, die sich inzwischen als treuester Fan etabliert hat. So freuten sich die Ehrengäste über den Auftakt mit dem Gesang von Ingrid Früchtel als Prinz Orlock, begleitet von einer wunderbar launigen Tanja Puliak am digitalen Klavier. Nach einer Kunstpause wieder als Moderator im Einsatz, lobte Thorsten Schreiner die musikalische und zudem schauspielerisch ambitionierte Leistung dieser Kostprobe, entnommen aus der weltbekannten Operette „die Fledermaus“. Schreiner gehört in der Wahrnehmung fast schon zum Inventar wie die Musikinstrumente und ihm war anzumerken, dass er mit großem Vergnügen die jungen Künstler an- und abmoderierte.

Besinnliches und zweimal „Jingle Bells“

Wie so oft gehörte zu Beginn die Bühne dem jüngsten Musiker, dieses Mal dem siebenjährigen Philipp Fetouaki, der gleichzeitig seine Debütvorstellung absolvierte. Mit „Schneeflöckchen Weißröckchen“ und dem „Winterlied“ ließ er dem Lampenfieber keine Chance und setzte noch den Flohwalzer als laufstark geforderte Zugabe drauf. Sebastian Kraft vertonte in der Folge eine Hommage in Richtung Beethoven und glänzte mit der „Ode an die Freude“. Oskar Fetouaki brachte in Erinnerung, dass die Not in der dritten Welt in den Achtzigern mit Michaels Jacksons „we are the world“ ein wenig gelindert werden sollte. Die Zeitreise gelang vortrefflich und die Veranstaltung nahm Kurs in Richtung Besinnlichkeit. Gerade recht kam dazu der Weihnachts-Block, den Emanuel Penner feierlich mit „Carol oft he bells“ von George Winston einleitete und eine flotte Variante von „Jingle Bells“ anfügte. Im Duett mit ihrer Lehrerin widmete Lara Hochheimer dem Motto „Christmas Time“ das Kirchenlied „Hört der Engel helle Lieder“ besser bekannt als „Gloria in excelsis Deo“, was nahtlos in den Wunsch für „Merry Christmas“ überging. Luc Penner schloss vorerst den weihnachtlichen Reigen mit dem Klassiker „O Tannenbaum“, gefolgt von einer äußert kreativen Interpretation von „Jingle Bells“.

Popkultur am Klavier

Nicht nur der Moderator freute sich über ein ausgewogenes Programm, das neben den Klassikern auch Raum für Modernes bot. So konnte der zweite Debütant Onur Erol sich dazu einbringen und spielte „Rises the Moon“ von der Songwriterin Liana Flores ohne Fehl und Tadel. Eine sehr bekannte und eingängige Melodie brachte Susanna Wolff zum Klavierklang und verschaffte „Faded“ von Alan Walker einen instrumentalen Wiedererkennungswert. Der italienische Komponist Einaudi inspirierte Timor Mende zu seinem Vortrag von „Nuvole Bianche“, ein Stück, dass als Soundtrack Bekanntheit erlang. Danach zeigte das Nachwuchstalent, dass „Idea 10“ auf jeden Fall eine gute ist. Alexander Kraft brachte auf den Punkt, dass Ray Charles nicht nur ein guter Sänger, sondern auch Pianist war und ehrte den Weltstar mit einer gekonnten Variante von „Hit the Road Jack“. Weiter getragen von den Großen der Musikgeschichte, rundete er mit Abbas „Money, Money, Money“ seinen Auftritt ab. Bevor Luc, gemeinsam mit seinem Bruder Emanuel, „In the mood“ in weihnachtliche Stimmung überführte, gab er an der Seite von Tanja Puliak ein krachendes „Pop-Concerto“ zum Besten. Bevor es zum Abschuss noch einmal weihnachtlich wurde, ließ sich Musikschulleiter Marc Fischer nicht nehmen, dem Dargebotenen seine Anerkennung auszusprechen und zu betonen, dass Veranstaltungen wie diese ein Aushängeschild für die Musikschule seien. Dem traditionellen Finale schenkte nochmal Ingrid Früchtel ihr stimmliches Talent und sang einfühlsam „Have yourself a Merry Little Christmas.“(gw)