Rewe-Betriebsleiter Simon Düning (links) führte David Rendel (Mitte) und Manfred Ockel (rechts) durch das Frischelager.
Einmal in das offene Herz eines Unternehmens schauen, die Betriebsstrukturen kennenlernen und sich über den Standort informieren: Raunheims Bürgermeister David Rendel stattet im Rahmen der Wirtschaftsförderung Gewerbetreibenden regelmäßig Besuche ab. Jetzt stand eine Visite beim Logistikzentrum des Lebensmitteleinzelhändlers Rewe auf dem Gewerbegebiet Mönchhof an. Begleitet wurde er von seinem Kelsterbacher Amtskollegen, Bürgermeister Manfred Ockel, denn Rewe unterhält sowohl auf Raunheimer als auch auf Kelsterbacher Gemarkung jeweils ein Logistikzentrum. „Diese beiden Zentren bilden aber einen Standort und sind eng miteinander verzahnt“, betonte Betriebsleiter Simon Düning. Er führt den Betrieb auf Raunheimer Seite seit 2016.
Die beiden Besucher führten mit ihrem Gastgeber angeregte Gespräche über Nachhaltigkeit, Effizienz sowie die Bedeutung des Standorts für die Region und unternahmen einen spannenden Rundgang durch die Logistikzentren. Bürgermeister Rendel zeigte sich beeindruckt von der Betriebsstruktur und der aufwendigen Steuerung und Abwicklung.
Rewe wolle den Standort Mönchhof langfristig sichern und ausbauen, informierte Düning. Gleich drei Baumaßnahmen, die in naher Zukunft abgewickelt werden sollen, unterstreichen dieses Ziel. Die Zahl der Stellplätze soll mit einem Parkhaus von derzeit 228 auf dann 378 erweitert werden. Es steht der Einbau einer Fördertechnik für Leergüter wie Rollcontainer und Kühlboxen an. Und es ist geplant, die Entsorgungsflächen für Wertstoffe wie Folien und Papier zu vergrößern. „Wir wollen den Standort zukunftssicher halten und die Zukunftsfähigkeit erhöhen“, kündigte Düning an. Die Bürgermeister Rendel und Ockel begrüßten die dauerhaften Investitionen und das klare Bekenntnis zum Standort.
„Rewe ist ein starker Arbeitgeber in Raunheim“, konstatierte Rendel. Denn in dem 2011 in Betrieb genommenen Raunheimer Logistikzentrum werden derzeit rund 750 Mitarbeitende aus 40 Nationen beschäftigt. Mit diesem Logistikzentrum und dem Auszug der Frischesortimente aus Dietzenbach habe Rewe den ersten Schritt in die Modernisierung der nationalen Logistik unternommen, informierte Düning. „Der Standort hier ist rund um die Uhr in Betrieb“, berichtete er. Denn von hier aus werden 24 Stunden am Tag und an sieben Tagen die Woche 250 Supermärkte versorgt – in einem Gebiet, das von Bad Kreuznach bis Gelnhausen und von Marburg bis Gernsheim reicht. Obst, Gemüse und Fleisch werden regional, Waren aus dem Frischedienst sowie Tiefkühlkost regional und sogar national an rund tausend Rewe-Kunden geliefert.
Für diese Versorgungsleistung muss eine entsprechende Lagerkapazität zur Verfügung stehen, erfuhren Rendel und Ockel. Das Raunheimer Logistikzentrum hält auf einer Gesamtfläche von 116.328 Quadratmetern eine Lagerfläche von 46.700 Quadratmetern vor. Auch die weiteren Zahlen beeindrucken: Die Waren werden auf 28.000 Lagerplätzen positioniert, täglich werden 275.000 Versandeinheiten, sogenannte Kollis, auf die Straße geschickt. Insgesamt werden hier 5.544 Artikel gelagert. Darunter befinden sich 3.554 Artikel aus dem Frischedienst, 609 Artikel aus dem Warenbereich Obst und Gemüse, 1.198 Tiefkühlartikel und 183 Sorten Frischfleisch. Die Waren werden an 130 Ladetoren auf täglich rund 300 LKW verladen.
Die vier verschiedenen Wareneinheiten werden in unterschiedlichen Hallen nach gesetzlich vorgegebener Temperatur gelagert. Richtig frostig ist es in der Halle für Tiefkühlware: Hier wird bei minus 20 bis minus 22 Grad gearbeitet. Die Beschäftigten dürfen jeweils nach 50 Minuten eine Pause einlegen, den Rhythmus aber auch flexibel gestalten.
Das Logistikzentrum auf Kelsterbacher Gemarkung wurde im Jahr 2018 in Betrieb genommen. Es galt zunächst als Ausweichstandort, ist aber inzwischen wegen der optimalen Anbindung fest im Portfolio des Unternehmens verankert. Rewe beschäftigt dort 200 Mitarbeitende. Auf einer Grundstücksfläche von 54.089 Quadratmetern steht eine Lagerfläche von 28.000 Quadratmetern zur Verfügung. Dort werden 27.000 Lagerplätze vorgehalten und täglich 123.000 Kollis versendet.
Sowohl David Rendel als auch Manfred Ockel waren sich einig: Das Logistikzentrum von Rewe auf dem Mönchhofgelände spielt für die wirtschaftliche Entwicklung der Städte Raunheim und Kelsterbach sowie die Versorgungssicherheit der gesamten Region eine bedeutende Rolle. Beide Bürgermeister sicherten zu, weiterhin im aktiven Austausch mit dem Unternehmen bleiben zu wollen. (ka)