Der Fall der Berliner Mauer 1989, die Reichspogromnacht 1938, der Hitlerputsch 1923, die Novemberrevolution 1918 und das Scheitern der Märzrevolution 1848: Der 9. November gilt als "Schicksalstag" in der deutschen Geschichte. Jedes Jahr fallen an diesem Tag Feier- und Gedenkstunden zusammen.
1938 wurde auf Geheiß der nationalsozialistischen Führungsriege in ganz Deutschland Läden und Wohnungen jüdischer Bürger geplündert und zerstört, Synagogen in Brand gesetzt und Juden ermordet.
Um der ehemaligen jüdischen Nauheimer Mitbürger ein Andenken zu schaffen, wurden in den Jahren 2014, 2015 und 20017 in Nauheim achtzehn Stolpersteine verlegt. Pflastersteine mit einer Messingplatte, in die Namen und weitere Daten der hier lebenden Juden eingeschlagen sind und die im Bürgersteig vor der letzten Nauheimer Wohnung verlegt wurden.
Da Messing an der Luft oxidiert, werden bereits am 8.11. ab 16 Uhr die Oberflächen der Stolpersteine wieder blank poliert. Diese Aufgabe übernehmen in diesem Jahr die Mitglieder des Kinder- und Jugendparlamentes Nauheim.
Um 17 Uhr findet eine kleine Gedenkfeier an der Mauer des histor. Rathauses, gemeinsam mit den Geistlichen der beiden christlichen Religionen und dem Nauheimer Landfrauenverein statt. Bürgermeister Roland Kappes und Gemeindevertretervorsteher Dr. Johann Siegl werden die Teilnehmer mit Ansprachen auf den geschichtsträchtigen Tag einstimmen.