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Riedstädter Nachrichten
Ausgabe 14/2024
Aus der Polizeiarbeit
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Südhessen ist erneut sicherste Region in Hessen

Südhessen / Darmstadt (ots) - Polizeipräsident Björn Gutzeit stellte am Donnerstag gemeinsam mit dem Leiter der Abteilung Einsatz des Polizeipräsidiums Südhessen, Abteilungsdirektor Dirk Fornoff, die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 für das Polizeipräsidium Südhessen im Rahmen einer Pressekonferenz vor.

"Die Bürgerinnen und Bürger können weiterhin sicher in Südhessen leben. Südhessen ist bereits das sechste Mal in Folge sicherste Region in Hessen und zählt damit auch zu den sichersten bundesweit. Die überall festgestellten Fallzahlenanstiege haben allerdings auch vor Südhessen keinen Halt gemacht. Das ist nicht zufriedenstellend, dennoch ist die Kriminalität insgesamt bei uns weiterhin auf einem immer noch niedrigen Niveau", bilanziert Polizeipräsident Björn Gutzeit.

Verschiedene wirtschaftliche und gesellschaftliche Einflüsse, wie zum Beispiel zunehmende Digitalisierung, Energiekrise, Inflation, Bevölkerungswachstum, Verrohung, uneingeschränkte Mobilität, aber auch der Nahost-Konflikt und der andauernde Ukrainekrieg, wirkten sich auf die Kriminalität aus und haben diese 2023 in nahezu allen relevanten Bereichen steigen lassen.

In Südhessen wurden 2023 insgesamt 47.407 Straftaten polizeilich registriert. Das sind 7,5 % mehr als im Vorjahr bei einer seit 2012 konstanten Aufklärungsquote von über 60 %. Der Fallzahlenanstieg resultiert im Wesentlichen aus deutlichen Anstiegen der Straßenkriminalität und der Diebstahlsdelikte. Aber auch die Rohheitsdelikte, wie zum Beispiel Körperverletzungen oder Bedrohungen, haben nach bereits deutlichen Anstiegen in den Vorjahren noch einmal zugenommen und befinden sich auf dem höchsten Stand im Langzeitvergleich.

"Dass wir trotz steigender Fallzahlen auf eine gute Sicherheitsbilanz blicken, wird anhand der Kriminalitätsbelastung und einem Blick auf die Langzeitentwicklung deutlich. Noch vor 20 Jahren hatten wir fast 65.000 Straftaten. Heute sind das mehr als ein Viertel weniger (- 26,4 %). Das Straftatenaufkommen liegt im Durchschnitt. Gleichzeitig werden in Südhessen seit bereits 12 Jahren rund zwei Drittel aller Straftaten geklärt. Vor 20 Jahren war es gerade einmal die Hälfte. Die Häufigkeitszahl (HZ), die die Zahl der Straftaten, errechnet auf 100.000 Einwohner, abbildet und somit die Kriminalitätsbelastung ausdrückt, liegt in Südhessen bereits seit 13 Jahren unter dem 20-Jahres-Durchschnitt. Nicht zu vernachlässigen sind bei der Entwicklung auch die stetig wachsenden Bevölkerungszahlen. Denn wo mehr Menschen leben, sind auch mehr Tatgelegenheiten für Kriminalität. Das gilt besonders für die größeren Städte aber auch im Allgemeinen", so der Polizeipräsident.

Mit einer aktuellen Häufigkeitszahl von 4.248 liegt Südhessen deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 6.220 und führt im hessenweiten Vergleich der Regionen mit deutlichem Vorsprung.

Im Vergleich der 21 hessischen Landkreise belegt Südhessen erneut, wie im Vorjahr, gleich 3 vordere Plätze. Der Landkreis Darmstadt-Dieburg ist auf dem zweiten Platz und konnte sich somit im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbessern. Den dritten Platz belegt der Odenwaldkreis, der ebenfalls einen Platz gut machen konnte. Die Bergstraße ist erneut auf dem fünften Platz. Der Landkreis Groß-Gerau konnte sich im Vergleich zum Vorjahr gleich um zwei Plätze verbessern und ist aktuell auf Platz 14. Bei den kreisfreien Städten belegt Darmstadt 2023 den dritten Platz.

"Zwischen den objektiven Fallzahlen und dem Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gibt es oft eine große Differenz. Mit Blick auf die Entwicklungen müssen wir noch mehr in Prävention investieren und gleichzeitig den Kontrolldruck erhöhen, um sowohl die steigende Kriminalität einzudämmen als auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Die Polizei ist hierbei ein Teil des Ganzen und kann im Rahmen ihrer Aufgabenwahrnehmung ihren Beitrag leisten. Gefordert sind aber auch die Kommunen, die zum Teil noch mehr in die Sicherheitspolitik investieren müssen.

An dieser Stelle freut es mich besonders, dass in Südhessen bereits 40 der 72 Kommunen an dem Sicherheitsprogramm KOMPASS teilnehmen. Letztlich gilt es, mit den Städten und Gemeinden noch enger zusammenzurücken und sich gemeinsam für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger einzusetzen. In diesem Zusammenhang begrüße ich die vom hessischen Innenminister Roman Poseck ins Leben gerufene Innenstadtoffensive, die die bestehenden Präventionsmaßnahmen noch verstärkt und durch einen erhöhten Kontrolldruck für noch mehr Sicherheit in den Innenstädten sorgen wird. Darmstadt und Rüsselsheim, die beiden größten südhessischen Städte, sind Teil dieser Offensive", so Polizeipräsident Björn Gutzeit zur Entwicklung.