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Raunheim aktuell
Ausgabe 1/2024
Amtlicher Teil
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Wenn der Beruf Berufung ist:

Für Monika Pittner-Fath, bisherige Leiterin der Kita Schatzkiste, war der Beruf der Erzieherin Berufung.

Die dienstälteste Kita-Leiterin Monika Pittner-Fath wechselt in den Ruhestand

Viele Erwerbstätige freuen sich auf das Ende ihrer langen Arbeitszeit, auf ihren Ruhestand. Nicht so Monika Pittner-Fath. Dass die Wehmut, die ihren Abschied aus dem Berufsleben begleitet, nicht nur eine Floskel ist, sah man der sympathischen, jung gebliebenen Frau an, war sie doch den Tränen nahe, wenn sie an den 22. Dezember dachte. Denn das war ihr letzter Tag in der Kindertagesstätte Schatzkiste.

Nicht nur sie selbst ist traurig, auch die Kinder vermissen die engagierte Erzieherin und Leiterin der Kita. Der kleine Matteo zählte die Tage rückwärts und wünschte sich, dass ihr letzter Arbeitstag nicht heranbricht. Er hat auch ein Geschenk für sie gebastelt.

Mit Monika Pittner-Fath scheidet die aktuell dienstälteste Leiterin unserer städtischen Kindertagesstätten aus dem Dienst. Als sie 1979 ihr Anerkennungsjahr in der Kita antrat, trug diese noch gar nicht den Namen Schatzkiste, sondern wurde nach dem Standort Hermann-Löns-Straße benannt, erzählt sie.

Fachabitur an der Rüsselsheimer Werner-Heisenberg-Schule, zwei Jahre Erzieherfachschule in Ludwigshafen und im Anschluss an das Anerkennungsjahr drei Jahre in der Kita Schatzkiste gearbeitet, war zunächst der Weg der in Raunheim aufgewachsenen Monika Pittner-Fath. Nach ihrer Elternzeit war sie als Urlaubsvertretung in den kirchlichen Kitas in Raunheim im Einsatz, dann folgte ein 13-jähriges Engagement in der evangelischen Kita in der Wilhelm-Leuschner-Straße. 2006 wechselte sie in die Kita Hermann-Löns-Straße, deren Leitung sie 2013 übernahm. Monika Pittner-Fath suchte mit der Leitungsfunktion eine neue Herausforderung, wollte noch mehr Verantwortung übernehmen.

Warum ergriff sie überhaupt den Beruf der Erzieherin? Weil sie gerne mit Menschen, mit Kindern arbeiten wollte. „Kinder sind erfrischend, offen für alles Neue, vom Leben noch nicht so eingenommen“, beschreibt sie das Wesen von Kindern. Bei einem Praktikum merkte sie: „Das ist mein Beruf!“. Dass ihr die Arbeit in der Kita eine Herzensangelegenheit ist, zeigt schon, dass sie nicht etwa in den Vorruhestand gegangen ist, sondern sich mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Alter in die Rente verabschiedet.

Sie wollte und konnte auf den Entwicklungsprozess der Kinder positiv einwirken. Positive Rückmeldungen aus den Grundschulen sprechen für die erfolgreiche Vorbereitung auf den Wechsel in die Schule. Der Wunsch vieler Eltern, ihre Kinder in der Kita Schatzkiste betreuen lassen zu wollen, ist eine weitere Anerkennung für ihre gelungene Arbeit in der Kindertagesbetreuung.

Monika Pittner-Fath stellt fest, dass sich die Basis der Aufgaben in den Kindertagesstätten im Laufe der Jahre durchaus verändert hat und die Anforderungen für die Erzieherinnen und Erzieher immer mehr gestiegen sind. Damit meint sie Veränderungen im Sozialverhalten der Eltern, das sich auch auf ihre Erziehung der Kinder niederschlägt. Manche Eltern seien heute oberflächlicher, unaufmerksamer, respektloser. Kinder seien individualistischer, fordernder und konsumorientierter. Monika Pittner-Fath macht aber zugleich deutlich, dass man Verständnis für die Generation haben müsse, die heute in einer völlig anderen Gesellschaft mit anderen Voraussetzungen aufwachse. Sie als Erzieherin suchte den Kontakt zu den Eltern. Für sie stand die Gemeinschaft, das Miteinander von Eltern, Kindern sowie Erzieherinnen und Erziehern im Fokus ihrer Arbeit in der Kita.

Ihren Abschied nutzte sie, um ihren Arbeitgeber, die Stadt Raunheim, zu loben. Sie machte nur gut Erfahrungen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs seien jederzeit verlässlich an ihrer Seite gewesen „Ich habe mich immer gut aufgehoben gefühlt“, unterstreicht Monika Pittner-Fath.

Was fängt sie jetzt mir der zur Verfügung stehenden Zeit an? Reisen! Zwei Mal besuchte die begeisterte Salsa-Tänzerin bereits Kuba, ein drittes Mal soll folgen. Sie möchte zudem ihre Spanisch-Kenntnisse erweitern. Auch hat sie nun mehr Zeit für ihre beiden erwachsenen Kinder und ihre beiden Enkelkinder.