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Raunheim aktuell
Ausgabe 1/2024
Amtlicher Teil
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Aus der freien Wirtschaft in die Pädagogik: Patrick Krost ist der neue Leiter der Kita Schatzkiste

Patrick Krost ist der neue Leiter der Kita Schatzkiste

In das Jahr 2024 startete die Kindertagesstätte Schatzkiste mit einem neuen Leiter: Zum 1. Januar trat Patrick Krost in die Fußstapfen von Monika Pittner-Fath, die die Kita zehn Jahre geleitet hatte und Ende Dezember in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Kinder, Eltern und das Team der Kita hatten bereits drei Monate lang Gelegenheit, den sympathischen 55-Jährigen kennenzulernen. Denn Patrick Krost ist seit Anfang Oktober in der Kita Schatzkiste eingesetzt. Dadurch war eine gründliche und fundierte Einarbeitung möglich.

Patrick Krost ist in der Raunheimer Kita-Landschaft ein bekanntes Gesicht, war er doch zuvor vier Jahre der stellvertretende Leiter der Kita Wellenläufer. Leitungserfahrung im Erzieherbereich konnte Patrick Krost bereits außerhalb Raunheims sammeln. Unmittelbar vor seiner Funktionsstelle in der Kita Wellenläufer hatte er sechs Jahre die Leitung der Schulkinderbetreuung an der Otto-Hahn-Schule in Rüsselsheim-Bauschheim inne. Er hatte damals Neuland betreten und die Betreuung an der Grundschule mit aufgebaut.

Abitur und Pädagogik-Studium

Sein Weg über den Arbeitsmarkt führte über Abzweigungen: Nach dem Abitur an der Rüsselsheimer Max-Planck-Schule ließen ihn seine Erfahrungen während des Zivildienstes im Freien Kindergarten Rüsselsheim und den dort folgenden Engagements das Pädagogik-Studium wählen. An der Goethe-Universität Frankfurt studierte Krost Erziehungswissenschaften, Psychologie und Soziologie und schloss das Studium mit Auszeichnung und dem Diplom in Pädagogik ab.

Die Auseinandersetzung mit Entwicklungsfragen von Kindern und psychologische Aspekte der Erziehung erschienen ihm reizvoll. Die direkten und ungefilterten Reaktionen von Kindern beschreibt er als bemerkenswert. Erfolg und auch Misserfolg im Umgang mit ihnen würden bei Kindern sofort eine Reaktion auslösen. Die Beobachtung ihrer Entwicklung über einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum sieht er ebenfalls als einen attraktiven Moment des Erzieherberufs.

Allerdings verschlug es ihn nach dem Studium erst einmal in die freie Wirtschaft. Die Verdienstmöglichkeiten im Erzieherberuf waren für ihn vor drei Jahrzehnten kein Magnet, um dauerhaft in dieses Berufsfeld einzusteigen. Zuletzt verdiente er seine Brötchen im Management einer Bank als Direktor der Organisationsabteilung.

Einen Herzenswunsch erfüllen

Zu seinem Schritt wieder in einen pädagogischen Beruf sagt Patrick Krost: „Für den letzten Abschnitt meines Berufslebens wollte ich mir einen Herzenswunsch erfüllen“. Und weiter: „Den Punkt treffen; Menschen dort abholen, wo sie in ihrer persönlichen Entwicklung stehen und bei anstehenden Herausforderungen zu begleiten“, sieht der Systemische Familienberater als eine tief erfüllende Aufgabe. Die Leitungsfunktion sei konsequenter Schritt und neue Herausforderung zugleich. Sie biete die Möglichkeit, die Geschicke der Kindertagesstätte zu lenken, vorhandene Konzepte weiterzuführen, gegebenenfalls zu optimieren.

Bei möglichen Zielen hält sich der neue Leiter noch zurück. Denn während der vergangenen Wochen und Monate sei er in der Aufnahmephase gewesen, habe 70 neue Familien und sein Team kennengelernt. In dem gerade begonnenen Jahr werde er im Zusammenspiel mit allen Beteiligten Bedürfnisse ermitteln.

Liebgewonnener Schatz

Die Kita Schatzkiste hat er bereits liebgewonnen. Das Besondere an der Schatzkiste sei ihr naturnahes Konzept. Zwar sei sie kein Waldkindergarten, doch in ihrem Konzept sind feste Waldtage verankert. Hinzu kommen die Pflege und Bewirtschaftung der eigenen Ackerfläche im städtischen Naturerlebnisgarten.

Die Kita Schatzkiste ist frisch renoviert. Krost hebt aber auch die älteren, erhalten gebliebenen Einrichtungsgegenstände wie die Kota im Außengelände und die liebevoll gepflegten Spielgeräte hervor.

Männer sind nach wie vor selten im Erzieherberuf in den Kindertagesstätten, obgleich sich immer mehr Männer für diesen Beruf entscheiden. Wichtig sei dies, unterstreicht Patrick Krost. Kinder sollten erfahren, dass Männer nicht nur Berufe wahrnehmen, die Rollenbilder vorgeben. „Es ist wichtig, dass das vorhandene Spektrum aufgefächert wird“, betont er. Auch Männer könnten in der Kita mit Kindern basteln und mit Puppen spielen, ebenso wie Frauen auch Fußball spielen.

Patrick Krost machte in den vergangenen Jahren die Erfahrung, dass das Berufsbild Erzieher nicht mehr als unehrenhaft angesehen wird, zumal sich die Verdienstmöglichkeiten verbessert hätten. In den Raunheimer Kindertagesstätten spiegelt sich dies an der Stellenbesetzung wieder, was Patrick Krost sehr begrüßt. Mehrere männliche Kollegen sind auf Erzieher- und Funktionsstellen zu finden.