V. l. n. r.: Jens Grode, Olga Kryshtafovych, David Rendel, Matthias Jacob, Barbara Klein
Rund 500 Geflüchtete aus der Ukraine leben derzeit in der Stadt Raunheim, darunter viele Kinder, die ihre gewohnte Umgebung und oft auch ihre Väter zurückgelassen haben.
Das Schweizer Bau- und Immobilienunternehmen Implenia, das in Raunheim seine Deutschlandzentrale hat, brachte mit seiner Weihnachtswunschbaumaktion Ende Dezember viele ukrainische Kinder in Raunheim zum Strahlen.
Implenia wollte sich mit einer Weihnachtswunschbaumaktion für hilfsbedürftige Kinder in Raunheim engagieren und nahm deshalb Kontakt mit der Stadtverwaltung auf. Bei einer Weihnachtswunschbaumaktion werden Wünsche von bedürftigen Kindern anonymisiert auf Zettel geschrieben und an einem geschmückten Weihnachtsbaum befestigt. Mitarbeitende, die helfen möchten, können dann einen dieser Wunschzettel vom Baum nehmen, den darauf stehenden Wunsch erfüllen und das Geschenk unter den Baum legen.
Aktion mit Herz
Diejenige, die die Kinder am besten kennt, ist Olga Kryshtafovych. Selbst aus der Ukraine stammend, unterstützt sie als Flüchtlingshelferin bei der Stadt Raunheim die ukrainischen Geflüchteten und steht in engem Kontakt mit den Familien. Gemeinsam mit den Kindern hat sie die Wunschzettel ausgefüllt, insgesamt 106 an der Zahl. Dabei waren manche Wünsche recht bescheiden. Eine Puppe, ein großes Kuscheltier, Lego, Knete oder Kopfhörer bei den Älteren. Aber zum Beispiel auch ein Paar Winterschuhe – es fehlt zum Teil am Nötigsten.
Barbara Klein, Assistentin der Geschäftsführung bei Implenia, organisierte auf Seiten des Unternehmens die Aktion mit viel Herzblut und Engagement. Die Resonanz war überwältigend, Mitarbeitende aus ganz Deutschland beteiligten sich und erfüllten Herzenswünsche. Kein einziger Wunschzettel blieb am Baum hängen, manche Implenia-Mitarbeitende erfüllten sogar mehrere Wünsche.
In der Woche vor Weihnachten besuchten Bürgermeister David Rendel, Flüchtlingsbetreuer Jens Grode und Flüchtlingshelferin Olga Kryshtafovych dann die Zentrale von Implenia Deutschland am Prime Parc auf Einladung von Geschäftsführer Matthias Jacob, um die liebevoll verpackten Geschenke für die Kinder in Empfang zu nehmen.
Rendel ist von der Aktion begeistert. „Einfach toll, was Implenia hier auf die Beine gestellt hat. Ein solches Engagement ist nicht selbstverständlich, zeigt aber die Verbundenheit zum Standort. Wir sind sehr froh über die Unterstützung unserer Unternehmen hier in Raunheim. Daher war es mir auch so wichtig, heute persönlich vorbeizukommen und meinen Dank und meine Anerkennung auszusprechen“, betont der Rathauschef.
Implenia möchte sich auch in Zukunft mit gemeinnützigen Aktionen in Raunheim engagieren. „Als Unternehmen sind wir neben den Bürgerinnen und Bürgern Teil der Stadtgemeinschaft. Von der Jobbörse bis zum Fußballturnier, es gibt jede Menge Möglichkeiten hier direkt vor Ort einen Beitrag zu leisten“, erklärt Matthias Jacob. „Die Zusammenarbeit bei diesem ersten Projekt hat so toll und unkompliziert funktioniert, das sollten wir unbedingt fortsetzen“, so Jacob weiter.
Festlicher Abschluss in Ukraine-Haus
Den Kindern übergeben wurden die Geschenke aber erst am 28. Dezember, bei einer Weihnachtsfeier im Ukraine-Haus, dem Treffpunkt der Geflüchteten in den ehemaligen Räumlichkeiten des DRK. Die meisten ukrainischen Familien feiern Weihnachten zwar erst nach dem julianischen Kalender im Januar, jedoch passen sich auch die in Raunheim lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer immer mehr den europäischen Gebräuchen an.
Die Kinder verbrachten einen wunderbaren Tag. Es gab Musik, Tanz und Leckereien, es wurde gemalt und gemeinsam gefeiert. Wer wollte, konnte dem Weihnachtsmann etwas vortragen – einen Wunsch, ein Gedicht oder ein Lied. Selbstverständlich erhielt jedes Kind auch sein Geschenk vom Weihnachtsmann.