Das Heimatmuseum in der Mainstraße 23 ist für Kinder ein beliebter Lern- und Erfahrungsort.
Das Jahr 2024 stand im Heimatmuseum erneut im Zeichen der Kinder, die wieder einmal die größte Besuchsgruppe waren: Sie kamen aus den Kindertagesstätten und der Grundschule, sogar den Erziehern und Erzieherinnen war eine Fortbildung angeboten worden, wie sie das Museum weiterhin in die pädagogische Bildungsarbeit integrieren können.
Zu Jahresbeginn lief die im September 2023 erfolgreich gestartete Sonderausstellung zum Nationalsozialismus unter dem Titel „Dunkle Jahre über Raunheim“ des Heimatvereins. Der Vereinsvorsitzende Dr. Klaus Saul hatte die Ausstellung entworfen und vorbereitet. Ab April übernahmen wie jedes Jahr die Vorschulkinder der neun städtischen Kindertagesstätten die inhaltliche Gestaltung ihrer gemeinsamen Ausstellung vor dem Übergang in die Schule. Sie hatten sich mit verschiedenen Aspekten des Themas Nachhaltigkeit über mehrere Wochen in Projekten beschäftigt und präsentierten die Ergebnisse den Eltern und anderen interessierten Besucherinnen und Besuchern.
Bürgermeister David Rendel hatte die Ausstellung am 23. April eröffnet. In den folgenden Wochen kamen mehrere Kitagruppen an den Vormittagen zu Besuch, um sich ihre eigene Sonderausstellung und die Dauerausstellung anzuschauen. Teilweise waren es gemischte Gruppen mit Eltern, die mit Interesse verfolgten, was ihre Kinder im letzten Kitajahr an Projektarbeiten mit den Erzieherinnen und Erziehern in den Vorschulprojekten umgesetzt hatten.
Ein Integrationskurs nutzte mit seiner Kursleiterin die Gelegenheit, sich anschaulich zu machen, wie die Menschen vergangener Generationen in Raunheim lebten. „Damit geht unser Konzept auf, auch Besuchergruppen, die in früheren Jahren weniger den Weg ins Heimatmuseum gefunden hatten, anzusprechen“, bilanzierte Museumsleitung Nina Finkernagel. Die internationale Bevölkerung Raunheims spiegle sich damit auch in der Bandbreite jener Menschen wider, die das Museum jedes Jahr besuchen.
Ab Mai bereitete Museumsleitung Nina Finkernagel die neue Sonderausstellung „Gartenleben“ vor, die seit 1. August zu sehen ist. 19 Menschen, die in Raunheim leben, waren ihrem Aufruf gefolgt, Fotografien aus Garten oder Balkon einzureichen. Rund 120 Fotos waren auf diesem Weg zusammengekommen. Die Ausstellung ist bis Anfang März verlängert worden. Auch die Sonderausstellung war Anlass für einige Kitagruppen, das Museum zu besuchen: Eichhörnchen, Schmetterlinge und andere Tiere sind neben farbenreicher Blütenpracht, Grünpflanzen, Teichen und anderen Nahaufnahmen zu sehen.
Ende August hatte Museumspädagogin Elke Fleißig mit Nina Finkernagel erneut zu einer Fortbildung für Erzieherinnen und Erzieher eingeladen. Sechs pädagogische Fachkräfte aus den Kitas hatten die Möglichkeit wahrgenommen, sich mit dem Thema „Berufe früher“ auseinanderzusetzen – und wie man dieses Wissen altersgerecht Drei- bis Sechsjährigen mit praktischen Elementen nahebringen kann. Vom Sauermacher über den Böttcher bis zum Landwirt – jeder Beruf lässt sich für Kita-Kinder interessant erfahrbar machen.
Im Anschluss an die Fotoausstellung „Gartenleben“ werden wieder einmal die Vorschulkinder die zehn Stellwände im Rahmen ihrer Sonderausstellung bestücken. Für die zweite Jahreshälfte 2025 plant der Heimatverein erneut eine Sonderausstellung. Ebenso sind Öffnungstage seitens des Vereins am Internationalen Museumstag im Mai sowie am Tag des offenen Denkmals im September vorgesehen.
„Im Jahr 2024 haben 550 Menschen unser Heimatmuseum besucht“, blickt Finkernagel auf die vergangenen zwölf Monate zurück. Während der jeweils zwei monatlichen Öffnungstage waren 136 Besucherinnen und Besucher gekommen. Bei Führungen außerhalb der regulären Öffnungszeiten hatten 414 Menschen den Weg ins Museum gefunden.
„Die meisten von ihnen waren zwischen drei und 15 Jahren alt“, verweist Finkernagel auf die besuchsstärkste Gruppe. Kitagruppen und Schulklassen sowie die Ferienspiele nutzen das Museum gerne als Bildungsort, um Geschichte anschaulich zu vermitteln und praktisch erfahrbar zu machen. „Damit ist das Heimatmuseum gerade für Kinder ein wichtiger Lernort in Raunheim – so wie es das 2017 neu formulierte Konzept vorsieht.“
Der Flyer mit den Öffnungstagen für 2025 liegt im Foyer des Rathauses und der Mediathek aus, mit Beginn des neuen Jahres sind auch Exemplare in den Kindertagesstätten zu finden.