Sensomotorisches Spiel mit Kastanien: Ganzheitliche Förderung in der Kita FarbenFroh
Kastanien aus dem Wald: Futter für Rehe - und ein Füllhorn an Sinneserfahrungen für Krippenkinder.
Mathematik und Naturerfahrungen gleichzeitig: Zählen lernen mit Kastanien.
Hand-Auge-Koordination: Mit der Schöpfkelle werden die Kastanien in einen Topf oder Becher transportiert.
Ganzheitliche Förderung in der Kita FarbenFroh
„Unsere Kinder lieben es, mit den Kastanien zu spielen, die sie letzten Herbst gesammelt haben“, weiß Katja Kopp, Erzieherin in der Kita FarbenFroh.
Die U3-Kinder der Libellengruppe beschäftigen sich intensiv mit den Naturmaterialien. „Alle Sinne werden angesprochen und gefördert“, beschreibt Kopp die Vorteile dieses Spiels.
Mit den Augen sehen die Mädchen und Jungen die vielen Kastanien in der Kiste auf dem Tisch. Nun werden die Hände zwischen die Kastanien geschoben: Wie fühlt sich das an, so viele Kastanien, ihre glatte Oberfläche und ihr Gewicht auf der Haut zu spüren? Mit Töpfen, Kannen und Bechern schöpfen die Kinder die Kastanien aus der Kiste. Dabei machen sie viele Erfahrungen. „Sie beobachten, wie viele Kastanien in den Topf passen“, schildert Katja Kopp. „Schütten die Kinder die Kastanien zu schwungvoll in den Topf, kullern sie auf den Tisch und dann auf den Boden.“
Spiel mit Kastanien als Sinneserfahrung
Spiele dieser Art fördern die Hand-Auge-Koordination. Kastanien werden mit den Händen in die Gefäße gestapelt oder in den Mund gesteckt. Gerade die Jüngsten in der Gruppe entdecken Gegenstände gerne mit der Zunge und dem Geschmackssinn.
Rühren die Kinder mit den Händen durch die Kiste mit den Kastanien, wird es schnell laut. Greifen sie mit einer Hand gezielt nach einer Kastanie, ist fast nichts zu hören. „Dies fördert die auditive Wahrnehmung“, schätzt Katja Kopp die Vorteile eines solchen - auf den ersten Blick - einfachen Spiels. Wie viel mehr dahintersteckt, wissen pädagogische Fachkräfte und begleiten Kinder zielgerichtet während solcher Angebote.
Mengen, Farben und Formen
Mathematisches Denken und Mengenverständnis profitieren von Spielen dieser Art. „Gemeinsam zählen wir, wie viele Kastanien auf dem Tisch liegen“, benennt Katja Kopp eine Möglichkeit. „Die Kinder erleben, dass in einen kleinen Becher weniger Kastanien passen als in einen Topf.“
Der Umgang mit den Kastanien setzt gezielte Entwicklungsimpulse. „Das Spiel fördert die Kommunikation untereinander und das soziale Miteinander.“ Während die Erzieherin die Spielhandlungen der Kinder sprachlich begleitet, findet eine Wortschatzerweiterung statt. Sie lösen - mit Hilfe oder selbstständig - kleinere Konflikte (Wer darf den Topf zuerst haben? Wer benutzt den Becher?), lernen Farben und Formen kennen und hören die entsprechenden Worte dafür. Ein vermeintlich einfaches Spiel fördert Kinder ganzheitlich - und bereitet ihnen noch dazu viel Freude.