Workshop für Eltern ukrainischer Schülerinnen und Schüler:

Die Motivation zum Lernen fördern

Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine haben auch in Raunheim viele Menschen eine Zuflucht gefunden, darunter eine hohe Anzahl an Kindern und Jugendlichen.

Bevor sie geflüchtet sind, waren die meisten ukrainischen Kinder und Jugendlichen in der Schule erfolgreich, motiviert und produktiv. In der neuen Umgebung sehen sie sich zunehmend mit einem unlösbar erscheinenden Problem konfrontiert: der mangelnden Motivation zum Lernen. Dies hängt zum Großteil mit der Situation, in der sie sich befinden, und der Atmosphäre in den Familien zusammen: Die unsicheren Zukunftsaussichten führen zu einem Zustand der „eingefrorenen Erwartung“. So können Eltern und Kinder keine Strategie für das Leben in der neuen Umgebung entwickeln, Ungewissheit und Perspektivlosigkeit erschweren die für das Lernen und die Anpassung notwendige Motivation sowie das Setzen von Zielen.

Ende Mai fand deshalb ein Workshop zum Thema "Motivation" im Bürgersaal statt, der sich an Eltern geflüchteter Schülerinnen und Schüler richtete. Ziel der Veranstaltung war es, den Eltern der Kinder und Jugendlichen Anregungen zu geben, die Motivation zum Lernen neu zu entfachen.

Mariia Dovhaniuk, eine ukrainische Psychologin, die seit zwei Jahren in Raunheim lebt, führte durch die Veranstaltung und gab praktische Tipps, wie man die Motivation von Kindern steigern kann. Auf den ersten Blick einfach erscheinende Methoden und Kompetenzen bilden eine Strategie, um Ziele zu setzen und sie erreichen zu können. Viel Aufmerksamkeit wurde der Bedeutung von Sport und geregelten Tagesabläufen sowie dem gesunden Umgang mit digitalen Medien gewidmet.

Für die Teilnehmenden wurde auch ein Überraschungsgast eingeladen: Danylo, ein 22-jähriger junger Mann, der sich in Deutschland schnell einlebt, arbeitet und erfolgreich Deutsch lernt – und so Vorbild sein kann, wie Lernen wieder gelingen und eine Perspektive geben kann.

Die Veranstaltung wurde von 26 ukrainischen Müttern besucht. Sie alle bedankten sich bei der Psychologin Mariia Dovhaniuk und der Stadt Raunheim für die Möglichkeit, Antworten auf ihre brennenden Fragen und Impulse für den Alltag zu erhalten.