Die angehende Erzieherin Lali Peradze absolviert den praktischen Teil ihrer Ausbildung in der Kita Regenbogen.
Kinder sind unsere Zukunft. Umso wichtiger ist eine qualitativ hochwertige Betreuung in den Kindertagesstätten mit fachlich sehr gut ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern. Im Rahmen des kreisweiten Arbeitskreises „Fachkräfte“ wurde die Idee entwickelt, den Monat Juni als Aktionsmonat zur Bewerbung des Erzieherberufs auszurufen. Alle Kommunen im Kreis Groß-Gerau beteiligen sich daran – so auch die Stadt Raunheim. Aus diesem Anlass stellt die Stadt in einer kleinen Serie Auszubildende vor, die diesen Beruf ergreifen möchten und unterschiedliche Ausbildungsformen gewählt haben.
Auf dem Sprung in das Anerkennungsjahr
Lali Peradze hat vor ein paar Tagen die Ergebnisse ihrer theoretischen Prüfung erhalten. „Bestanden!“, freut sie sich riesig. Den theoretischen Teil ihrer Ausbildung hat sie somit nach zwei Jahren erfolgreich abgeschlossen. Im August beginnt sie in der Kindertagesstätte Regenbogen ihr Anerkennungsjahr. Dort hat sie auch die ersten zwei Jahre ihrer Ausbildung verbracht. Im kommenden Kitajahr muss sie ein eigenes Projekt entwickeln, vorstellen und ausführen. Peradze spielt mit dem Gedanken, die Eigenschaften „Gefühle“ und „Ausdruck“ zu thematisieren.
Fernkurs: Praxis als Vollzeitkraft, Theorie an Wochenenden
„Das ist eine anspruchsvolle Ausbildung“, macht sie deutlich. Sie entschied sich für den Ausbildungsweg Fernkurs Erziehen, der am Aus- und Fortbildungsinstitut für Früh- und Sonderpädagogik der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz e.V. angeboten wird. An den Werktagen wurde die 46-Jährige in der praktischen Arbeit innerhalb der Kita Regenbogen ausgebildet. Peradze arbeitet in Vollzeit in der Kita, der Fernkurs kann grundsätzlich auch in Verbindung mit einer Teilzeitstelle in einer Kindertagesstätte absolviert werden.
Der Fernkurs umfasst keine wöchentlichen Unterrichtstage an der Schule. Stattdessen erhielt Peradze im Rhythmus von sechs Wochen an der Erzieherschule in Mainz freitags bis sonntags den theoretischen Input. Zuhause musste sie sehr viel Stoff aufarbeiten und Hausarbeiten schreiben. Sie hatte den Fernkurs gewählt, weil dieses Ausbildungsformat es ihr ermöglicht, als Mutter eines schulpflichtigen Kindes Beruf und Familie zu vereinbaren.
Peradze findet, dass die persönlichen Voraussetzungen für eine Erzieherausbildung Einfühlungs- und Durchhaltevermögen, Geduld und Empathie sind. Sie schloss auf Wunsch der Eltern in ihrer Heimat Georgien zunächst ein Studium der Betriebswirtschaftslehre ab, das in Deutschland jedoch nicht anerkannt wurde. Im Jahr 2001 kam sie als Au-pair Mädchen nach Deutschland. Danach verdiente sie ihren Lebensunterhalt in der Gastronomie und an der Kasse eines Supermarktes. Schließlich ließ sie sich zur Tagesmutter ausbilden und war für die Kreisverwaltung Groß-Gerau tätig.
Als pädagogische Zusatzkraft gestartet
Vor mehreren Jahren wechselte sie als pädagogische Zusatzkraft zur Kita Regenbogen. „Ich wollte schon immer eine Erzieherausbildung machen“, berichtet Peradze. Sie hatte ihren Lebensmittelpunkt inzwischen nach Raunheim verlagert und wollte in der Kita Regenbogen eine Ausbildung beginnen, weil sie dort bereits beschäftigt war und die Einrichtung kannte. Sie fühlt sich in dem großen Haus und in dem gesamten Team sehr wohl. Die Kita Regenbogen mit ihren vielfältigen Bildungsbereichen biete viel Abwechslung in der Arbeit mit den Kindern, sagt sie.
Peradze schätzt die Stadt Raunheim als Arbeitgeber, denn sie findet immer Ansprechpartner bei Fragen. Die ermäßigte Gebühr für ein Fitness-Studio und das Job-Ticket hebt sie ebenfalls hervor. „Das ist nicht selbstverständlich für einen Arbeitgeber“, unterstreicht sie.