Titel Logo
Raunheim aktuell
Ausgabe 16/2025
Titel
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe
-

Die Elvis Week lässt den King of Rock’n’Roll mit zahlreichen attraktiven Veranstaltungen aufleben

In diesem Jahr hätte Elvis Presley seinen 90. Geburtstag gefeiert. Am 16. August jährt sich sein Todestag zum 48. Mal. Schon im März hatte die Stadt Raunheim gemeinsam mit Reiner Kowalski, Elvis-Interpret aus der Umgebung, Klaus Sauerbeck und dem leidenschaftlichen Sammler Rainer Kremer den King of Rock’n’Roll gewürdigt: mit einem Textical, einer Elvis-Ausstellung und einer Car-Show. Auf Initiative von Kremer, der auf Anfragen vieler Gäste reagiert hatte, stellte die Stadt nun mit ihm und dem Kino- und Kulturverein eine große Elvis-Week auf die Beine, die montags mit der Eröffnung einer informativen und interessanten Ausstellung startete.

Elvis-Fans aber auch Retro-Bewundernde kamen voll auf ihre Kosten: Elvis-Ausstellung, musikalische Lesung, Kino-Filme, Konzert, Car-Ausstellung, Verkaufsstände auf dem Rathausplatz und Gespräche mit Zeitgenossen luden auf eine Zeitreise in die 50er, 60er und 70er Jahre ein.

Blickfang im Bürgersaal: faszinierende Ausstellung

Die Elvis-Ausstellung im Bürgersaal von Kremer war ein echter Hingucker. Der Hochheimer präsentierte einen Ausschnitt aus seiner privaten Sammlung von Originalen, mit der er durch das Land tourt. Uniformen aus der Zeit von Elvis bei der US-Armee in Deutschland, Konzertkostüme, Zeitungsausschnitte, Fotografien und zahlreiche Accessoires ließen den King für den Betrachter und die Betrachterin spürbar werden. Kremer ist seit seiner Kindheit Elvis-Fan, als er 1976 mit sechs Jahren erstmals seine Stimme im Radio hörte. „Erst war es die Musik, die mich fesselte, dann die Person“, schwärmt er.

Musikalische Lesung mit tanzendem Publikum

Am Freitagabend startete das Elvis-Wochenende mit der musikalischen Lesung „Elvis – drei Tage, drei Nächte“ in der Mediathek, zu der Autor Mathias Dorn und Elvis-Interpret Gerry anreisten. Beide traten bereits mehrmals gemeinsam auf. Dorn stellte in Ausschnitten sein gleichnamiges Buch vor. Eine fiktive Geschichte über einen passionierten Elvis-Fan, der zum 40. Todestag von Elvis dolmetschen soll, die der Autor mit viel Charme und Witz vortrug. „Als Elvis starb, war ich zehn Jahre alt, die Fernsehsender hatten ihre Sendungen eingestellt“, weiß er noch über seine erste Berührung mit Elvis Presley. Auch Gerry kam über die Todesnachricht erstmals in Kontakt mit Elvis. Der damals Sechsjährige war an diesem Tag bei seiner Oma. „Alle lagen sich weinend in den Armen“, erinnert er sich. Er habe gefragt, warum alle so traurig seien. „Weil der King tot ist“, habe die Antwort gelautet. Gerry spielte Titel wie „(You’re) the Devil in Disguise“, „Return to Sender“, „Suspicous Mind“, „My Way“ und erfüllte Liedwünsche der Anwesenden. Das begeisterte Publikum tanzte und klatschte ausgiebig zu den zahlreichen Zugaben. Besonders eindrucksvoll war der Moment, als er „Muss i denn zum Städtele hinaus“ anstimmte.

Elvis-Utensilien auf dem Rathausplatz

Am Samstagnachmittag herrschte Marktatmosphäre auf dem Rathausplatz und stimmte auf das große Konzert mit Rio – The Voice of Elvis ein. Kremer bot zahlreiche Elvis-Utensilien an, die erworben werden konnten, um die eigene Sammlung zu erweitern. Neben Kunsthandwerk mit Porträts des Kings konnte auch Schmuck gekauft werden. Eine historische Car-Show erweiterte das Tagesprogramm: Zu bestaunen gab es beispielsweise einen Cadillac El Dorado, Baujahr 1971, und einen Ford Fairlane 500 Skyliner, Baujahr 1959.

Der Angelsportverein kümmerte sich um die Getränke, die Rüsselsheimer Grillstation versorgte mit Würstchen, der KLJB Jugend-Treff Raunheim gemeinsam mit dem Förderverein Sankt Antonius von Padua mit Frikadellen und Spießbraten. Für Eis war ebenfalls gesorgt.

Rio – The Voice of Elvis zeigt beeindruckende Las Vegas Show

Der Höhepunkt war am Abend die Stimme von Elvis. Schon beim Soundcheck erhielten die Anwesenden einen kleinen Eindruck, was sie später erwarten sollte, nämlich eine mitreisende Elvis Las Vegas Show mit Rio – The Voice of Elvis und seiner Band. Klassiker wie „Jailhouse Rock“, „Suspicous Mind“, „Love Me Tender“ fesselten die Fans auf dem Rathausplatz. Das Publikum ließ sich von der Stimme einfangen, tanzte, klatschte und sang mit. Rio kam übrigens erstmals als Achtjähriger in Kontakt mit dem King, als er sich eine Schallplatte aussuchen durfte und Elvis wählte, weil er jemanden kannte, der Elvis-Scheiben hatte und ihn die Stimme faszinierte. „Elvis war der Größte und wird immer der Größte sein“, unterstrich Rio. Seine Show wurde von einer Tanzgruppe des TSZ Blau-Gold Casino Darmstadt begleitet, die begeistert Rock’n’Roll tanzten.

Elvis auf der Leinwand

Elvis gab es am Wochenende nicht nur im Rathaus und auf der Bühne des Rathausplatzes, sondern auch im Kellerkino, welches drei spannende aber auch fröhliche Filme rund um Elvis zeigte. Der Kino- und Kulturverein hatte die Filme „Jailhouse Rock“, „Elvis“ und „Tolle Nächte in Las Vegas“ ausgewählt, welche sowohl exemplarisch die Film-Karriere des King zeigten als auch spektakuläre biografische Elemente enthielten. In den Sonntag starteten die Elvis-Fans und Cineasten mit einem atmosphärischen amerikanischen Frühstück.

Ein Zeitzeuge, der Elvis als erster in Deutschland berührte

Zum Abschluss der Elvis-Week gab es mit der Finissage einen letzten Höhepunkt für die Elvis-Fans. Zeitzeuge Helge Rothenberg berichtete über seine Begegnung mit Elvis, als dieser bei seiner Ankunft in Deutschland in Bremerhaven am 1. Oktober 1958 von Bord eines Truppentransporters ging, um seinen Militärdienst anzutreten. Der 16-jährige ortskundige Auszubildende hatte sich an den Absperrungen vorbeigeschlichen und stand an der Gangway. „Beinahe habe ich es geschafft, aber die MP war schneller und hat mich runtergezogen“, erzählt Rothenberg, der mit seiner Frau extra aus Cuxhaven angereist war. Mit dem Autogramm hat es also nicht geklappt. Aber der heute 83-Jährige war der erste, der Elvis auf deutschem Boden berührt hat. In passender, persönlicher Atmosphäre bildeten Helge Rothenbergs Erinnerungen den Schlusspunkt der Elvis-Week.