Das größte Raunheimer Volksfest ging am 25. August mit einem wunderschönen Feuerwerk zu Ende. Die Show am Nachthimmel war dabei so bunt wie die vier Tage auf dem Messeplatz am Airport Garden. Mit der Raunemer Kerwe Gemeinschaft hatte eine neue, junge und engagierte Gruppe die Bewirtung des Festzelts vom Kerweteam übernommen und löste diese Aufgabe hervorragend. Die Band „Friends Live“ heizte am Freitag dem Publikum kräftig ein, während die Kerweborsch und Kerwemädels mit Kerwevadder Luis Berenz ordentlich für Stimmung sorgten.
Sein gewaltiges Stimmvolumen zeigte Berenz bereits, nachdem der Kerwebaum mit Hilfe eines Krans und der Muskelkraft von vielen Helferinnen und Helfern hochgewuchtet worden war. Denn anschließend stimmte er gemeinsam mit den Borsch und Mädels auf die Kerb ein – die dann mit dem Einmarsch richtig durchstarteten.
Diesjährige Kerwemudder ist Tatjana Kohl, Beivadder und Watz ist Paul Eiserloh. Zum Hammelführer ernannt wurde Philipp Berenz, der Holzhammel selbst heißt Rammelot. Die beiden Ehrenkerwemädels sind Heike Berenz und Sandra Drumm.
Mit der Eröffnung der Kerb wurde der Stab für die Bewirtung und das Programm im Festzelt nach 30 Jahren endgültig vom Kerweteam an die Raunemer Kerwe Gemeinschaft übergeben. Kerweteam-Sprecherin Tanja Kranz überreichte dem stellvertretenden Vorsitzenden Konrad Heuer die Schere, um das grün-blaue Band durchzuschneiden. Grün ist die Farbe des Kerweteams, Blau die der Kerwe Gemeinschaft.
„Die junge Generation tritt in unsere Fußstapfen. Es ist ein schwieriger Job, aber wir haben das Gefühl, dass das die Kerwe Gemeinschaft auf jeden Fall schaffen wird“, ist sich Kranz sicher.
Alessandra Körner dankte als Vorsitzende der Gemeinschaft ihrerseits dem Kerweteam: „Über viele Jahre hinweg habt ihr das Zelt bewirtet, geschmückt und mit Leben gefüllt“.
Um die Kerb offiziell zu starten, fehlte noch der Fassbieranstich, der traditionell in der Hand des Bürgermeisters liegt. David Rendel bemühte sich redlich, leider war jedoch der Dichtungsring verrutscht, sodass der Zapfhahn einfach nicht sitzen wollte. Mit ein bisschen Geschick konnte dann aber doch das erste Bier gezapft werden.
„Unsere Kerb ist nicht nur ein gewöhnliches Volksfest. Unsere Kerb ist ein Ort der Begegnung, der Tradition und sie verbindet die Stadtgesellschaft zu einer großen Feiergemeinschaft“, sagte Rendel. An der Theke packte der Rathauschef anschließend selbst als Kerwehelfer mit an und schenkte gemeinsam mit 22 Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Getränke aus. Passend zum zehnjährigen Jubiläum der Schrägseilbrücke wurden die Getränke in eigens gestalteten Bechern mit der Silhouette des Bauwerks serviert.
Wer es etwas ruhiger mochte, schlenderte ins Weindorf. Während auf dem restlichen Festplatz munteres Treiben herrschte, lud der nördliche Messeplatz zum entspannten Verweilen ein. Dort empfingen der Gesangverein Germania, die Sport- und Sängervereinigung, die Freie Jazz-Gymnastik-Gruppe sowie die SPD Gäste an ihren Weinständen mit edlen Tropfen und kulinarischen Kleinigkeiten. Der Griechische Bildungs- und Kulturverein war mit traditionellen Speisen vertreten.
Natürlich kam auch der klassische Kerwerummel mit Fahrgeschäften und Spielbuden nicht zu kurz – ob Achterbahn oder Autoscooter, Schießstand oder Dosenwerfen, Zuckerwatte oder gebrannte Mandeln. Zahlreiche Imbissstände boten von Corn Dogs, Pizza und asiatischem Essen über Langos, Kässpätzle, Falafel & Co. bis hin zu Eis von Breitwieser Abwechslungsreiches für den Gaumen. So war für jede Generation etwas dabei.
Am Samstag stand die Kerb zunächst ganz im Zeichen der Fahrgeschäfte, bis am Abend „Wanted Live“ das Zelt rockte. Und der Sonntag? Bei angenehmen Temperaturen startete am Rathausplatz der traditionelle Kerweumzug mit den Kerweborsch und Kerwemädels, dem Carneval Club Raunheim (CCR), dem Gewerbeverein, den Diamonds und den Boulespielern vom Turn- und Sportverein, den Kelsterbacher Kerweborsch, Toleranz unter Nationen, der Prinzess-Margret-Garde, der Sport-Schützengesellschaft Tell, der DLRG, der Feuerwehr und dem DRK.
Über die Ludwig-Buxbaum-Allee, die Römerstraße und die Uhlandstraße zogen prächtig gelaunte Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den jubelnden und winkenden Zaungästen vorbei. Manch einer hielt Getränke für die Vereine bereit. Der Gewerbeverein hatte seinerseits wie gewohnt Wurfmaterial auf seinem Wagen.
Im Festzelt wartete der nächste Höhepunkt: Nach der Eröffnung des Nachmittags durch das Musikkorps des CCR boten die Vereine und Abteilungen mit Tanzsport eine tolle Show, zeigten attraktive Choreografien und Akrobatik. Beteiligt waren die Dragonwings, die Dancing Fireflies und die Jugendklasse von TuS/SSV, die Minis, das Kinder- und das Teenagerballett des CCR, die Cute Diamonds und Spirits des TSV. Auch das jüngste Kerwepublikum kam bei der anschließenden Kinderzeltkerb mit Basteln, Spaß und Kinderdisco nicht zu kurz. Auch der KLJB Jugend-Treff Raunheim beteiligte sich mit Bogenschießen.
Am Kerwemontag geht’s traditionell ins Festzelt zum Frühschoppen. Dort rührten die Altkerweborsch die von den Kerweborsch und Kerwemädels am Samstag im Stadtgebiet gesammelten Eier mit Speck und Zwiebeln an und spendierten den Zeltbesucherinnen und -besuchern Rührei zum Frühstück.
Bürgermeister Rendel schlug sich indes tapfer beim Giggelschlagen und auch das Kerwebingo sorgte wieder für gute Laune. Wie jedes Jahr konnte auch wieder allerhand ersteigert werden: Den Hammel gab’s für 150 Euro, den Baum für 50 Euro. Musiker Hansi spielte mit seinem Akkordeon auf und machte Stimmung im Zelt.
Erstmals seit einigen Jahren durfte sich das Kerwepublikum zum krönenden Finale wieder über ein Feuerwerk mit musikalischer Begleitung freuen. Mit dem pyrotechnischen Spektakel am Nachthimmel klangen die vier Tage Kerb aus.