Zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals luden der Heimatverein und die Stadt Raunheim ins Heimatmuseum ein. Das barocke, denkmalgeschützte Pfarrhaus war ursprünglich 1749 erbaut und später saniert worden. Für diese gelungene Restaurierung erhielt die Stadt Raunheim 2018 sogar den Preis „Denkmal des Monats“.
Grund genug, am Sonntag, den 14. September, außerhalb der üblichen Besuchszeiten die Türen des Kleinods zu öffnen. „Die Besucher können sich das Museum anschauen und bei Kaffee und Kuchen oder einem Gläschen Sekt verweilen“, erläuterte Klaus Saul, der Vorsitzende des Heimatvereins, das Gesamtkonzept.
Er machte zudem auf die Sonderausstellung „Gruß aus Raunheim“ aufmerksam. Auf sieben Stellwänden sind 60 Postkarten zu sehen, die die Entwicklung Raunheims dokumentieren. Postkarten, die den Ort schon vor dem Ersten Weltkrieg zeigen, und Postkarten, die bis in die heutige Zeit reichen. Bei den ältesten Postkarten handelt es sich noch um Lithographien.
Saul hat selbst drei Postkarten zur Ausstellung beigetragen. Teilweise existieren die Plätze oder Häuser gar nicht mehr, die auf den Postkarten zu sehen sind, oder Straßen haben inzwischen ganz andere Namen. Die Besucherinnen und Besucher könnten sich ein umfassendes Bild machen, wie es in dem Ort früher aussah und ihn mit heute vergleichen.
Die Ausstellung sei ein Angebot an die Bevölkerung, sich einen historischen Eindruck von ihrer Heimatstadt zu machen. „Wir haben als Heimatverein die Aufgabe, die Geschichte Raunheims lebendig zu halten“, unterstrich der Vorsitzende. Dies gelingt mit der Postkartenausstellung eindrucksvoll.
Die Idee für diese Ausstellung hatten die Vereinsmitglieder Gundi Zeltner und Bernd Weil. Sie digitalisierten historische Dokumente. Dabei fielen ihnen auch Postkarten in die Hände. „Das fanden wir interessant. Da kam uns die Idee, Postkarten der Öffentlichkeit zu präsentieren“, berichtete Zeltner. „Wir haben über 300 Postkarten gesichtet“, erzählte Weil.
Die beiden tauchten tief in die Raunheimer Welt der Straßen, Häuser und Plätze ein. „Es war sehr interessant, zu sehen, was noch vorhanden ist oder was es nicht mehr gibt“, erzählte Zeltner. Weil informierte darüber, dass sie die Postkarten gescannt und vergrößert hätten. So könnten sich die Besucherinnen und Besucher die Ansichten problemlos anschauen.
Das tolle Ergebnis ist noch bis zum Ende des Jahres zu den üblichen Öffnungszeiten des Heimatmuseums zu bestaunen – diese sind immer am ersten Donnerstag und Sonntag eines Monats.