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Raunheim aktuell
Ausgabe 23/2024
Amtlicher Teil
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Slowfox mit Gehhilfe

Hohe Beteiligung beim Rollatorentanznachmittag in der Seniorenresidenz

Der Speisesaal der K & S Seniorenresidenz verwandelte sich am 3. November in ein Tanzcafé. Der Runde Tisch Älter werden in Raunheim hatte gemeinsam mit der Einrichtung zu einem Rollatorentanznachmittag eingeladen. Rund 40 Personen nahmen das Angebot an. Etwa die Hälfte der Teilnehmenden lebt in der Residenz, die andere Hälfte kam an diesem Nachmittag zu Besuch. Es durften auch Menschen mitmachen, die nicht auf einen Rollator angewiesen sind.

„Ich freue mich, dass sich so viele Leute beteiligen“, zeigte sich Andrea Leyer begeistert. Sie ist lizensierte Tanzlehrerin (im Breitensportbereich) und hat eine Zusatzausbildung des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes (ADTV) als Rollatorentanzlehrerin.

Schon die Aufwärmrunde nach Kaffee und Kuchen, den die Seniorenresidenz spendierte, machte richtig Spass. Die Rollatorentänzerinnen und -tänzer wärmten sich in einem Stuhlkreis im Sitzen auf, was ein bisschen an den Sitztanz erinnerte. Leyer verstand es, die Seniorinnen und Senioren zu motivieren. Auch das an den Tischen sitzende Publikum beteiligte sich.

Der Rollator als Tanzpartner

Dann ging’s los mit dem Tanzen. „Chanson D’Amour“, ein Schlager im Stil des Slowfox, ertönte aus den Lautsprechern. Mit einem Fuss vorwärts gehen, den anderen Fuss nachziehen, dann wieder einen Schritt vorwärts. Der Kreis der Teilnehmenden vergrösserte sich noch, vielen stand die Freude an der Bewegung ins Gesicht geschrieben. Walzer und Tango folgten. Wer hätte es gedacht, Tanzschritte mit der Mobilitätshilfe machen viel Spass. „Sie machen alle sehr gut mit“, lobte Leyer.

Der Rollatorentanznachmittag geht auf eine Anregung von Rosel Berger vom Runden Tisch zurück. In der Presse gelesen, hatte sie eine ähnliche Veranstaltung besucht. „Ich habe mich wie neugeboren gefühlt“, erzählte sie lachend. Berger hatte über 20 Jahre den Tanztreff in Raunheim geleitet und freute sich nun über die grosse Beteiligung.

Die Seniorenresidenz sei ausgewählt worden, um möglichst vielen Menschen die Teilnahme an dem Tanznachmittag zu ermöglichen, informierte Seniorenbeauftragte Carmen Marx. „Wir wollten mal ein ganz anderes Angebot für die Freizeit machen“, meinte sie und kündigte bereits eine Wiederholung an.

Förderung des Körpers trotz Einschränkung

Für Leyer war es der erste Rollatorentanzkurs seit der Coronapandemie. „Ich finde das ganz wichtig. Viele Menschen, die auf eine Gehhilfe angewiesen sind, denken, dass sie nicht mehr tanzen können. Bewegung zur Musik ist aber trotzdem möglich“, unterstrich sie. Mit dem Rollatorentanz werde die Motorik, die Koordination, die Balance und die Konzentration gefördert, nannte sie positive Effekte. Für sie selbst sei es eine besondere Herzensangelegenheit, den älteren Menschen dieses Bewegungsangebot unterbreiten zu können.