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Raunheim aktuell
Ausgabe 23/2025
Amtlicher Teil
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Jugendcafé startet durch

Sumeja Husovic (rechts) hat das Jugendcafé seit Oktober um wesentliche Programmpunkte erweitert.

Mädelsabend mit selbstgemachter Kürbissuppe: Eines der Oktober-Themen im Jugendcafé.

Fernsehen und Playstation sind eine von vielen Möglichkeiten, die Zeit im Jugendcafé zu gestalten.

Auch auf Filmabende dürfen sich die Jugendliche zukünftig freuen.

Neues Konzept begeistert die Zielgruppe

Das Jugendcafé im Untergeschoss des Stadtzentrums ist ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren. Angebote für junge Menschen dieser Altersklasse bedürfen immer wieder einer neuen Ausrichtung an ihren aktuellen Interessen und dem sich wandelnden Sozialraum.

Nachdem Sumeja Husovic die Leitung der Kommunalen Jugendarbeit im September übernommen hatte, freut sie sich besonders darauf, mit ihrem Team auch das Konzept des Jugendcafés zu erneuern und mit frischen Ideen noch attraktiver als bislang schon zu gestalten.

Neue Aktionen und Inhalte

„Die bisherige Struktur erweitern und ergänzen wir um zusätzliche Programmpunkte“, informiert Sumeja Husovic. Seit Oktober stellt sie partizipativ ein Monatsprogramm auf, das verschiedene Interessen der Jugendlichen abdeckt. Genderspezifische Angebote wie jeweils reine Mädels- und Jungsabende wechseln sich ab mit Angeboten für alle Geschlechter gemeinsam.

So fand bereits ein Mädchenabend mit selbstgemachter Kürbissuppe und ein Jungendabend mit Wikingerschach statt. Eine Diskussionsrunde über Rassismus, ein Playstation-Tag und ein „Willkommen zurück aus den Herbstferien“ mit Tischkicker und Tischtennis standen im Auftaktmonat zudem auf dem Plan. An den übrigen Tagen war weiterhin freie Beschäftigung möglich. Das Jugendcafé ist regelmäßig montags und mittwochs geöffnet. Bei personell ausreichender Besetzung wird zusätzlich an einem dritten Abend geöffnet.

„Wir möchten den Jugendlichen einerseits einen Raum bieten, um zu chillen und ihre Freunde zu treffen. Gleichzeitig bereiten wir inhaltliche Angebote vor, die eine Bereicherung für ihren Erlebnishorizont sein können“, erklärt Husovic zum Hintergrund des Konzeptes. Sie stellt das Programm zusammen und spricht von Diskussionen, Präsentationen und gemeinsamen Spielen. Außerdem ist geplant, externe Institutionen und Organisationen zu besuchen, zusammen Musik zu machen sowie Filmabende im Kinosaal zu veranstalten.

„Wir wollen die Jugendlichen interaktiv einbinden“, sagt Husovic. Die Betreuerinnen und Betreuer haben auch ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der jungen Menschen. So ist das Jugendcafé in dieser Form eine wichtige Ergänzung in der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen – neben den Lebenswelten Familie, Schule und Vereine. Das Programm und die Angebote im Monat Oktober wurden von den Jugendlichen positiv aufgenommen, weiß Husovic. Die finale Planung für den November schloss Husovic zum Ende des Vormonats ab.

15 bis 20 Jugendliche besuchen im Durchschnitt das Jugendcafé. Tendenziell sind es mehr Jungen als Mädchen. „Die Besucher wechseln aber. Einige Stammgäste haben wir jedoch auch“, erzählt Husovic.

Klare Regeln für Prävention

Alle Jugendliche dürfen sich zudem auf eine weitere Neuerung einstellen: Husovic hat einen Verhaltenskatalog, eine Hausordnung, aufgestellt, die an der Tür zum Jugendcafé befestigt und auf Instagram unter @jugendcafe_raunheim nachzulesen ist. „Alle Besucherinnen und Besucher sollen eine gute Zeit im Jugendcafé erleben“, begründet Husovic den Regelkatalog.

So ist der Zutritt beispielsweise nur noch mit einem Schülerausweis oder einem anderen Ausweis mit Lichtbild und Namen möglich. Denn wenn Jugendliche ein nicht akzeptables Verhalten zeigen, suchen die Betreuungspersonen das Gespräch mit den Eltern. Speisen und Getränke sind erlaubt, Müll und Dreck müssen indessen eigenverantwortlich entsorgt werden. Ansonsten wird die Erlaubnis aufgehoben. Körperliche Gewalt wird nicht geduldet – ebenso wie Alkohol, Drogen und andere berauschende Substanzen. Waffen und Pfefferspray sind selbstverständlich auch verboten.

„Diese Regeln galten im Wesentlichen schon immer. Wir arbeiten transparent und vor allem nah an der Lebenswelt der Jugendlichen. Demnach ist unser Regelkatalog nun auch auf Social Media für die Jugendlichen einsehbar“, erklärt Husovic. „Jugendliche, die die Hausordnung des Jugendcafés missachten, werden durch das Betreuungspersonal mit pädagogischen Maßnahmen sanktioniert.“ Dazu zählen der Ausschluss von Aktivitäten und Gespräche mit den Eltern. Husovic betont allerdings, dass es sich um vorbeugende Hinweise handelt. Bisher habe es noch keine gravierenden Vorkommnisse gegeben.

Darüber freut sich die neue Leitung der Kommunalen Jugendarbeit sehr. Durch ihr gutes Verhalten leisten die Jugendlichen einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Jugendcafés. Zudem sind ihnen dadurch besondere Erlebnisse möglich: Im November fährt zum Beispiel eine Gruppe mit Sumeja Husovic und Isack Majura zu einem Heimspiel von Mainz 05. „Für den Dezember und das kommende Jahr habe ich bereits weitere Neuerungen geplant“, macht Husovic neugierig auf die Zukunft.