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Raunheim aktuell
Ausgabe 23/2025
Amtlicher Teil
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Gefühle über Bücher kennenlernen

Sabine Stoica-Zeides begleitet Kinder auf dem Weg, ihre Gefühle selbst verstehen und einordnen zu können.

Der Stofftier-Hase macht die vorgelesene Geschichte in der Mediathek lebendig.

Im Bücherprojekt Empathie lernen: Wie tröste ich jemanden?

Jahresprojekt für U3-Kinder

Beobachtungen im pädagogischen Alltag führten Sabine Stoica-Zeides, die seit acht Jahren in der U3-Betreuung der Kita FarbenFroh tätig ist, zu ihrer Projekt-Idee. „Kinder fühlen sich oftmals von ihren Gefühlen überwältigt. Da ist im Alltag immer einmal wieder Unterstützung durch die Bezugspersonen gefragt“, weiß die Erzieherin. Was läge also näher, als die Kinder für das Miteinander in der Kita und damit auch für das Leben zu stärken? Denn kann ein Kind seine Gefühle einordnen und verstehen, fällt der Umgang damit in der Folge leichter.

Häschen und Ente zeigen Gefühle

Die Mediathek, welche gegenüber der Kita FarbenFroh liegt, hält ein breites Angebot an Büchern bereit, die dieses Thema kindgerecht und anschaulich aufgreifen. So nutzte Sabine Stoica-Zeides in den zurückliegenden Monaten die Gelegenheit, gemeinsam mit ihren Schützlingen diesen Ort vormittags außerhalb der Öffnungszeiten zu besuchen.

Gefühle wie Freude, Wut, Ärger, Glück, Angst und Überraschung können bereits in Bilderbüchern für Krippenkinder verständlich aufgegriffen und verdeutlicht werden. „Das Häschen und die Rübe“ sowie „Die kleine Ente feiert Geburtstag“, sind nur zwei der zahlreichen Bücher, die in der Projektphase angeschaut und besprochen wurden.

Mit Blick auf die Selbstständigkeit der Kinder ist es wichtig, dass die Buchformate auch für die junge Zielgruppe handlich sind, was durch die Größe und Dicke der Seiten gegeben war. Nach der jeweiligen Buchbetrachtung in der Gruppe haben sich die Kinder stets noch mit großer Begeisterung eigenständig Bücher ausgesucht, um diese zu betrachten.

Trösten und Lachen mit dem Häschen

Zum Abschluss brachte Stoica-Zeides ein eigenes Pappbilderbuch mit: „Tupfst du noch die Tränen ab?“, lautete der Titel. Der ständige Begleiter des Projekts, ein Plüsch-Häschen, war natürlich auch wieder dabei. In der liebevollen Geschichte benötigt ein Hasenkind Hilfe, weil es eine Schramme am Arm hat. Die Kinder klebten dem Häschen ein Pflaster auf den Arm, tupften Tränen weg und putzten die Nase. Sie lernten, wie sie jemanden trösten und wieder zum Lachen bringen können.

Kinder für den Alltag stärken

Die Kinder beteiligten sich mit großem Interesse. Das Gelernte spiegelte sich bald im Alltag der U3-Betreuung wider. Benötigte ein Kind zum Beispiel einmal Hilfe, waren die kleinen Helferinnen und Helfer rasch zur Stelle. „Es ist schön zu sehen, wie sich die sozial-emotionalen Kompetenzen der Kinder durch dieses Projekt erweitert haben,“ lautet das zufriedene Fazit von Sabine Stoica-Zeides.