Der Ortsverband des Sozialverbandes VdK und die Stadt Raunheim gedachten am Volkstrauertag, dem 16. November, den Opfern von Krieg, Vertreibung und Terror. Hans-Joachim Hartmann, Vorsitzender des VdK-Ortsverbandes und Gastgeber der Andacht, freute sich über die Teilnehmenden, die den Weg zum Ehrenmal gefunden hatten. Darunter befanden sich die Erste Stadträtin Dorothee Herberich, die Stadträte Volker Schalle und Thomas Fuchs, der CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Teppich, weitere Stadtverordnete und die Freiwillige Feuerwehr Raunheim.
Hartmann erinnerte an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren. Es zeichne unsere Gesellschaft aus, dass am Volkstrauertag neben der Erinnerung an die Opfer auch die Mahnung zur Verständigung, zum Frieden und zur Versöhnung im Fokus stehe. „Seit nun mehr als drei Jahren ist es leider zu unserer traurigen Pflicht geworden, auch der aktuellen Opfer von Krieg und militärischer Gewalt zu gedenken“, musste er angesichts der Toten im Ukraine-Krieg und des Krieges in Gaza dennoch nachdenklich feststellen.
Hartmann ging zudem auf die UN-Charta ein, den Gründungsvertrag der UN. Er warb dafür, am Schutz der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit festzuhalten. Er betrachte jedoch mit Sorge, dass Menschen wegen ihrer Herkunft in Frage gestellt würden. „Für uns in Raunheim gilt, alle Menschen die hier leben, arbeiten, sich am Gemeinschaftsprozess beteiligen und Verantwortung übernehmen, sind gleichberechtigt“, unterstrich der VdK-Ortsverbandsvorsitzende.
Bürgermeister Rendel sprach ebenfalls die Stadtgesellschaft an: „Menschen aus über hundert Nationen leben hier. Diese Vielfalt ist keine Bedrohung, sie ist unsere Stärke“. Zusammenhalt und Toleranz sei der beste Schutz vor Spaltung, Gewalt und Krieg. Die Niederlegung des Kranzes am Volkstrauertag sei ein Zeichen der Trauer und Erinnerung aber zugleich auch ein Versprechen, nicht zu vergessen und Verantwortung zu übernehmen.
Der Rathauschef wies mit den aktuellen Kriegen in der Welt darauf hin, dass der Friede, den Deutschland seit 80 Jahren genieße, keine Selbstverständlichkeit sei. „Wenn wir die täglichen Nachrichten sehen, dann spüren wir: Frieden ist zerbrechlich“, unterstrich er. Frieden beginne in den Köpfen. Angesichts des rauer werdenden Tones, der größer werdenden Hetze appellierte er, dass Hass nie wieder die Oberhand gewinnen dürfe.
Bürgermeister Rendel dankte dem VdK-Ortsverband mit Hartmann für die Organisation und der Freiwilligen Feuerwehr für die Niederlegung des Kranzes. Niels Körner und Maurice Eisenmann von der Raunheimer Feuerwehr platzierten den vom VdK und dem Magistrat der Stadt Raunheim gestifteten Kranz am Ehrenmal.