Mona Krätschmer (links) war mit einer Präsentation über Bilderbuchbetrachtungen für Kinder im U3-Alter im Familienzentrum zu Besuch.
In Büchern gibt es viel zu entdecken.
Was die Eltern eben im Vortrag erfahren haben, wird jetzt praktisch ausprobiert.
Das gemeinsame Betrachten von Bilderbüchern fördert jedes Kind enorm in seiner sprachlichen Entwicklung.
Das gemeinsame Anschauen von Bilderbüchern und das Vorlesen spielen eine große Rolle beim frühkindlichen Spracherwerb und bei der Förderung des Wortschatzes. Sie regen die Fantasie an und bieten die Möglichkeit, visuelle Eindrücke in Worte umzuwandeln. Ein wenig Einfallsreichtum kommt Eltern zugute, wenn sie mit ihren Kindern Bilderbücher anschauen, um die Sprachkompetenz zu fördern. Das Familienzentrum möchte Anregungen geben und hat Mona Krätschmer in die Mediathek zum U3-Eltern-Kind-Treff eingeladen. Sie ist staatlich anerkannte Logopädin und arbeitet beim Logopädischen Dienst des Kreises Groß-Gerau im dortigen Fachbereich Gesundheit, Kinder- und Jugendärztlicher Dienst.
Dieses Thema fanden zahlreiche Familien sehr interessant, denn am Donnerstagvormittag tummelten sich viele Eltern mit ihren Kindern im Souterrain der Mediathek. Auf die klassische Referatssituation wurde ganz bewusst verzichtet, weshalb der Elternvortrag in den Spieltreff eingebettet wurde. Die Kinder durften wie gewohnt spielen und die Eltern gleichzeitig der Logopädin ihre Aufmerksamkeit schenken, was zu einer gemütlichen Atmosphäre beitrug.
„Durch Bücher zur Sprache – sprachliche Entwicklung fördern“, lautete der Vortrag, zu dem Krätschmer und Nina Finkernagel, Leitung des Fachdienstes Kooperative Bildungsförderung, kleine und große Zuhörende begrüßten. Auf die Eltern warteten allgemeine und praktische Tipps zum Thema, wie ein gemeinsames Anschauen der Bilderbücher spannend werden kann.
„Jedes Bilderbuch eignet sich gut zur sprachlichen Förderung“, informierte Krätschmer vorweg. Sie hob gleichwohl insbesondere die Wimmelbücher hervor, die zumeist doppelseitig mit sehr vielen Bildern Geschichten erzählen. „In Wimmelbüchern gibt es ganz viel zu entdecken“, nannte sie den positiven Aspekt.
Die Logopädin berichtete in ihrem sehr informativen Vortrag über die Vorteile von Bilderbüchern, die ideale Gestaltung einer Bilderbuchbetrachtung und die sprachliche Förderung, die dadurch erfolgt. „Es ist wichtig, dass sich Ihr Kind das Buch aussuchen und selbst umblättern darf“, riet sie für einen gelungenen Start in aufregende Minuten mit einem Bilderbuch. Eltern sollten auf das Kind eingehen, wenn es auf ein Bild zeigt oder sprachliche Äußerungen von sich gibt. Sie folgen im besten Fall den Initiativen des Kindes und benennen die Gegenstände, Tiere etc., auf die das Kind zeigt. Offene Fragen der Eltern wie „Was passiert hier?“ motivieren das Kind, selbst zu erzählen.
„Probieren Sie es aus“, forderte sie ihr Publikum im Anschluss an ihre Ratschläge auf. Im nächsten Moment testeten die Eltern mit ihren Kindern die verschiedenen Strategien. Mona Krätschmer stand währenddessen gerne für Fragen bereit und gab praktische Tipps. „Das klappt ganz gut“, stellte Mai Truong erfreut fest. „Je häufiger Sie es üben, desto besser wird das“, versicherte die Referentin.
Sie habe Tipps für den Alltag erfahren wollen, erzählte Truong. Ihr 23 Monate alter Sohn Kei mag Bücher, sie schaue jeden Tag mit ihm Bilderbücher an. Sie fand den Vortrag super. Ebru Vurucu wollte sich ebenfalls Ratschläge holen und empfand die Anregungen als sehr hilfreich.