Die Freiwillige Feuerwehr hat erstmals einen Bundesfreiwilligendienstler in ihren Reihen. Marvin Pirajno startete seinen Dienst als Bufdi – wie die Bundesfreiwilligendienstler liebevoll abgekürzt genannt werden – im September und stellt sich nun auf den verschiedenen Kanälen der Stadt Raunheim vor.
Und eines vorweg: Dem 17-Jährigen gefällt die Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr so gut, dass er sich bereits der Einsatzabteilung angeschlossen hat – natürlich ehrenamtlich, in seiner Freizeit, wie die anderen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner auch. Den dafür notwendigen Grundlehrgang hat er schon absolviert. Diese Ausbildung ist Teil des Bundesfreiwilligendienstes bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Rund 30 Einsätze hat er bereits gefahren. In der großen Mehrzahl rückte er mit den Kameradinnen und Kameraden zu Verkehrsunfällen aus, zu Türöffnungen und wenn Brandmeldeanlagen Alarm gaben. Einen Brandeinsatz erlebte er indessen noch nicht.
„Die Arbeit bei der Feuerwehr macht mir viel Spaß, ich bleibe auch nach meiner Zeit als Bufdi bei der Einsatzabteilung und werde weitere Lehrgänge absolvieren“, sagt Marvin Pirajno, der wusste, dass die Feuerwehr sich über jede neue Verstärkung bei der Einsatzabteilung freut.
Für Gerald Willberg vom Fachdienst Ordnung und Gefahrenabwehr ist Marvin Pirajnos Eintritt in die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr ein schöner Nebeneffekt des Bundesfreiwilligendienstes. Von der Option, jungen Menschen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes die Feuerwehr näherzubringen, hatte er schon von anderen Freiwilligen Feuerwehren gehört. „Der Bundesfreiwilligendienst bei der Feuerwehr wird immer beliebter“, meint Willberg. Die Raunheimer Feuerwehr konnte sich einen Bundesfreiwilligendienstler in ihren Reihen zur Unterstützung ihrer täglichen Arbeit ebenfalls vorstellen. Auf die Ausschreibung meldeten sich zwei Bewerber, Marvin Pirajno erhielt die Zusage.
Er schloss im vergangenen Sommer seine Schullaufbahn an der Anne-Frank-Schule mit dem Realschulabschluss ab. Im Anschluss wollte er ursprünglich gleich in die Ausbildung einsteigen, entschloss sich dann jedoch, zunächst mit einem Dienst an der Gesellschaft soziale Erfahrungen zu sammeln und damit an menschlicher Reife zu gewinnen. Einen Ausbildungsvertrag als Mechatroniker beim Flughafenbetreiber Fraport hat er bereits in der Tasche und startet nach dem Ende des Bundesfreiwilligendienstes im September durch.
Der Freund seiner Schwester ist Mitglied der Einsatzabteilung. Über diese Verbindung informierte er sich über die Freiwillige Feuerwehr Raunheim und bewarb sich für den Bundesfreiwilligendienst.
„Ich hatte mit der Feuerwehr bisher noch nichts zu tun“, erzählt Marvin Pirajno lachend. Während der einjährigen Dienstzeit erhält er tiefe Einblicke in die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr, in das tägliche Geschäft der Gerätewarte. Er unterstützt sie bei den Prüfungen der Geräte, beim Reparieren von Fahrzeugen, bei der elektronischen Datenverarbeitung. „Marvin läuft als ganz normale Arbeitskraft mit. Er ist eine wichtige Kraft und ist komplett integriert“, erklärt Gerald Willberg. Mit einer Ausnahme: Selbständige Prüfungen der Geräte und Fahrzeuge darf er nicht durchführen. „Ich bin der Mann für alle Fälle“, sagt Marvin Pirajno schmunzelnd.
Eben lackierte er die Kupplungen der Schläuche mit gelber und roter Farbe – also den Farben des Raunheimer Stadtwappens. Mit der farblichen Kennzeichnung wird eine Verwechslung der Schläuche verschiedener Wehren bei Großeinsätzen vermieden.
Gerade bereitet sich Marvin Pirajno auf seine Führerscheinprüfung vor. Gerald Willberg informiert, dass die Ausschreibung für den nächsten Bundesfreiwilligendienst aktuell verfasst wird. Dann wird ein Führerschein vorausgesetzt, um als Bufdi das Feuerwehrpersonal noch umfangreicher unterstützen zu können.