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Raunheim aktuell
Ausgabe 6/2025
Amtlicher Teil
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Ein Bus auf Bestellung

Großes Interesse am neuen On-Demand-Angebot beim Runden Tisch „Älter werden in Raunheim“

Seit 13. Februar fahren Kleinbusse mit der Aufschrift SiGGi durch die Raunheimer Straßen. SiGGi, der On-Demand-Shuttle, ist ein Angebot der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft mbH Kreis Groß-Gerau (LNVG) unter dem Schirm des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV). On Demand bedeutet so viel wie „auf Anfrage“ oder auch „auf Anforderung“. Das heißt, man kann diesen Shuttle persönlich buchen.

Seniorinnen und Senioren, die Näheres über diese neue Möglichkeit für Mobilität erfahren wollten, waren Anfang März beim Runden Tisch „Älter werden in Raunheim“ genau richtig. Carl-Christian Steiner und Florian Ziegler von der LNVG sowie Avdi Kadrijaj und Kenan Gülver vom Betreiber Via informierten das Beteiligungsgremium der Generation 60plus über das On-Demand-Angebot. „Es geht heute um Flexibilität und Mobilität“, hob Seniorenberaterin Carmen Marx die Bedeutung des Themas hervor. Das Interesse war enorm groß. Erste Stadträtin Dorothee Herberich äußerte sich sehr erfreut über die große Resonanz an Teilnehmenden am Runden Tisch.

SiGGi wird individuell gebucht

„SiGGi ergänzt das ÖPNV-Angebot. Es ist kein direktes Taxi, das Sie für sich buchen“, erläuterte Steiner vor rund 20 Anwesenden. Vielmehr handelt es sich um einen Zusammenschluss von mehreren Fahrten verschiedener Kundinnen und Kunden. Das On-Demand-Angebot hält keine festgelegten Fahrpläne und Fahrtrouten vor, sondern bedient die individuellen Abfahrts- und Zielwünsche. Der Shuttle kann recht kurzfristig und bis zu sieben Tagen vor einer geplanten Fahrt gebucht werden. Der Kleinbus erfüllt auch Transportwünsche, wenn ihn nur eine einzelne Person gebucht hat.

Abholungen sind in geringer Entfernung vom eigenen Hauseingang möglich. „Sie müssen maximal 100 Meter laufen“, informierte Steiner. Über das gesamte Stadtgebiet sind sogenannte virtuelle Haltestellen verteilt. Diese sind auf der kostenlosen On-Demand@RMV-App abrufbar. Der Shuttle steuert zudem die klassischen Bushaltestellen des ÖPNV an.

Anmeldung über App und Telefon möglich

Sowohl über diese App als auch über die Telefon-Hotline 06152 / 17 70 66 kann der On-Demand-Shuttle gebucht werden. Über die App kann die Fahrt mit hinterlegter Kreditkarte und über PayPal bezahlt werden.

Für die Buchung per Telefon ist eine einmalige persönliche Registrierung notwendig. Die Anträge liegen im Seniorenberatungs- und Hilfezentrum Haus unter der Linde in der Bahnhofstraße 12 bereit. Die Fahrt kann nur direkt im Bus mit einer Kredit- oder Debitkarte bezahlt werden – Bargeldzahlung ist nicht möglich.

Die einfache Fahrt kostet 3,80 Euro. Wer eine RMV-Fahrkarte (Einzelfahrkarte, Tages-, Monats- oder Jahreskarte) oder das Deutschland-Ticket hat, muss nur einen Euro Komfortzuschlag bezahlen. Ebenso muss eine Begleitperson – beispielsweise von gehbehinderten Menschen – nur diesen Komfortzuschlag entrichten. „Wer angemeldet ist, kann alle On-Demand-Angebote im gesamten RMV-Gebiet nutzen“, ergänzte Steiner.

Der Shuttle stellt mindestens sechs Sitzplätze zur Verfügung. Wenn notwendig, steht das Fahrpersonal Passagieren beim Ein- und Aussteigen zur Seite. Ein Rollator kann problemlos transportiert werden, auch die Mitnahme eines Rollstuhls ist möglich. Beides muss nur vorher bei der Anmeldung angegeben werden. Weitergehende Fragen zu den Themen, wie Haltestellen, Bezahlung und Anmeldung, beantworteten die anwesenden Fachleute während des Runden Tisches gerne. Auf dem Smartphone konnten mit ihrer Unterstützung auch die Anmeldungen getestet werden.

Besichtigung und Testfahrt

Vor dem Haus unter der Linde war unterdessen ein On-Demand-Shuttle vorgefahren. Die Seniorinnen und Senioren hatten die Gelegenheit, sich den Kleinbus von außen und innen anzuschauen. Dabei durfte auch der Transport mit einem Rollator ausprobiert werden. Bei der Testfahrt ging es über die Mainzer Straße zum Bahnhof und über die Bahnhofstraße zurück zum Haus unter der Linde.

Hans-Joachim Hartmann, Vorsitzender des VdK, fand lobende Worte für das On-Demand-Angebot. „Es war schon immer unsere Forderung, einen Bus auf Abruf einzuführen. Jetzt wird er glücklicherweise angeboten“, freute er sich. Erste Stadträtin Dorothee Herberich zeigte sich ebenfalls angetan von dem neuen Angebot. „Das ist eine gute Sache für die Seniorinnen und Senioren und für die gesamte Bevölkerung“, betonte sie begeistert.