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Raunheim aktuell
Ausgabe 7/2025
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Brücken bauen beim Fastenbrechen

Gemeinsamer Iftār in der Assadaka-Moschee

Das gemeinsame Fastenbrechen des Marokkanischen Freundschaftskreises Raunheim und Umgebung in der Assadaka-Moschee ist inzwischen Tradition. Das bestätigten die zahlreichen Menschen muslimischen und nicht-muslimischen Glaubens, die am 13. März in die Moschee in der Frankfurter Straße gekommen waren. Abgesehen von dem interreligiösen Fastenbrechen lädt die Assadaka-Moschee während des Fastenmonats Ramadan jeden Abend zum Mahl nach dem Sonnenuntergang ein und hat dabei regelmäßig jeweils rund 80 Personen zu Gast.

Vor dem Fastenbrechen, dem Iftār, und dem Abendgebet, dem Maghrib, kamen die Gäste zunächst in der Moschee zum lockeren Austausch zusammen. Die gastfreundlichen Helferinnen und Helfer servierten anschließend unter dem Dach eines wunderschönen marokkanischen Zeltes die schmackhaften Gerichte: eine landestypische Harira-Suppe mit Rindfleisch und Linsen, einen Thunfischsalat und ein in der Tajine geschmortes Lamm-Gericht.. Die rund 200 Personen fanden gerade eben Platz in dem Zelt, sodass sich beim Speisen eine sehr gemütliche und lebhafte Atmosphäre einstellte.

Friedliches Zusammenleben in Raunheim

Fouad Atmani, Vorsitzender des Marokkanischen Freundschaftskreises, hatte vor dem Abendgebet darauf hingewiesen, dass der Ramadan eine Zeit der Besinnung, des Zusammenhalts, der Dankbarkeit und der spirituellen Einkehr sei.

Die Verbundenheit zwischen Menschen unabhängig ihres Glaubens und ihrer Herkunft sei jedoch derzeit gefährdet. Bei der Bundestagswahl hätten auch in Raunheim viele Menschen eine Partei gewählt, die für Ausgrenzung, Spaltung und Hass stehe. Dabei sei Raunheim doch eine Stadt der Vielfalt, der Offenheit und des Zusammenhalts. Abende wie dieser seien wichtig, um Brücken zu bauen. „Eure Teilnahme ist ein Zeichen des Respekts und der Anerkennung“, unterstrich er.

Der Generalkonsul des Königreichs Marokko in Frankfurt, Khalifa Ait Chaib, sagte, dass beim Fasten das Mitgefühl für Hunger und Durst leidende Menschen entdeckt werde. Dies führe zu Barmherzigkeit und Solidarität. „Fasten baut Brücken zwischen den Völkern“, meinte er. Vereinsgründer Ahmet Alkadari wies auf die Friedfertigkeit der Moschee und des Vereins hin. Der eigens aus Marokko angereiste Imam und angehende Doktorand der Islamwissenschaften Abdelkahar Zoundari war ergriffen, das gemeinsame und friedliche Miteinander zu sehen.

Willkommenskultur der marokkanischen Gemeinde

Bürgermeister David Rendel hob hervor, dass der Ramadan eine Gelegenheit sei, den interkulturellen Dialog zu pflegen und das Miteinander zu stärken. Es sei wichtig, aufeinander zuzugehen, voneinander zu lernen. „Ich bin sehr, sehr stolz darauf, dass wir in Raunheim friedlich zusammenleben. Für Euren Beitrag dazu möchte ich mich ganz herzlich bedanken“, betonte er.

Der evangelische Pfarrer Kai Merten ist der Überzeugung, dass in Raunheim bereits funktionierende Brücken bestehen würden. Für Landtagsabgeordnete Sabine Bächle-Scholz (CDU) gehört der friedliche Islam zu unserer Gesellschaft. Kerstin Geis (SPD), ebenfalls Landtagsabgeordnete, bezeichnete die Moschee als „ein Haus der Gemeinsamkeit und ein Haus der Gemeinschaft“.