Iman Tarazzit auf der Freisportanlage: Hier wird sie regelmäßig anzutreffen sein.
Iman Tarazzit heißt die neue Kollegin, die ab sofort die Mobile Jugendarbeit im Fachdienst Kooperative Bildungsförderung übernimmt. Nachdem über zwei Jahrzehnte diese Stelle mit männlichen Kollegen besetzt war, übernimmt jetzt eine Frau die Position. „Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Fachbereichsleitung Kerstin Jühe.
Iman Tarazzit tritt die neue Stelle mit einer durchweg positiven Erwartungshaltung an: „Ich freue mich riesig auf die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen.“ Ganz wichtig ist ihr dabei der enge Kontakt mit den Mädchen und Jungen. Dies hatte sie an ihrem letzten Arbeitsplatz als Fall-Managerin für Menschen zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr vermisst. „Ich möchte direkt die Entwicklung und die Erfolge von Kindern und Jugendlichen sehen und wahrnehmen“, macht sie deutlich.
Die 26-jährige Tarazzit hat marokkanische Wurzeln. Noch liegt ihr Lebensmittelpunkt in Frankfurt, bald schon steht aufgrund der Heirat der Umzug nach Raunheim an. Erfahrungen mit Kindern hatte sie bereits an einer Brennpunktschule mit Hort sammeln können. An der Fachhochschule Rhein-Main hatte sie erfolgreich Recht und Management in der sozialen Arbeit mit dem Schwerpunkt auf Sozialrecht studiert. Auch in ihrer Freizeit nimmt sich Iman Tarazzit des Nachwuchses an. Sie engagiert sich ehrenamtlich beim Jugendwerk der AWO Hessen-Süd.
Ihren Dienst bei der Raunheimer Stadtverwaltung trat sie am 1. April an. Mit dem Job als Streetworkerin beschreitet sie neues Terrain, aber umso spannender findet sie die vor ihr liegenden Aufgaben. „Ich mag Herausforderungen“, betont sie.
Was steckt hinter dem Begriff, hinter der Arbeit eines Streetworkers? Sie möchte die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen erfahren und abdecken, sie will Ansprechpartnerin sein: Bildungsverläufe begleiten, Übergänge von der Schule in den Beruf unterstützen, Einzelfall-Hilfen für Familien anbieten, freizeitpädagogisches Programm organisieren – vor Tarazzit liegt ein weites Aufgabenfeld mit viel Gestaltungsspielraum.
Als Frau möchte sie bei ihrer Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen mit gleichem Interesse auf Mädchen und Jungen zugehen. „Ich möchte für beide Geschlechter ein offenes Ohr haben“, sagt Iman Tarazzit. Dass sie ebenso wie viele Raunheimer Kinder und Jugendliche einen Migrationshintergrund hat, erkennt sie als einen großen Vorteil. „Ich kann Probleme mit anderen Augen sehen“, beschreibt sie diesen Pluspunkt. Mit ihren 26 Jahren ist ihr Abstand zur Welt der Heranwachsenden und den jungen Erwachsenen zudem gering.
Beim Frauenteam „Gude Girls“ des Frankfurter Fußball-Club „Gudesding“ spielt Tarazzit auf den Positionen Links- und Rechtsaußen sowie im Sturm. Somit können sich die Raunheimer Hobby-Kicker freuen: Iman Tarazzit möchte die Tradition der Fußballturniere auf der Freisportanlage fortsetzen. „Ich hoffe auch auf Mädchenmannschaften“, sagt sie. Bei einem Fußballturnier kommen erfahrungsgemäß viele Menschen zusammen. Dabei sieht sie die Möglichkeit, rasch eine Vielzahl an Raunheimern aller Altersstufen kennenzulernen.
In einige Bereiche ihrer Arbeitswelt erhielt Tarazzit in den vergangenen Tagen bereits einen Einblick, sie besuchte die Schulstandorte und die Freisportanlage. Sie möchte nun mit Kindern und Jugendlichen Kontakte knüpfen. Das Jugendcafé im Stadtzentrum ist ihr hierbei eine willkommene Anlaufstelle. „Ich fühle mich hier schon sehr wohl“, versichert Iman Tarazzit. Nach den Ferien wird sie die Arbeit in den Ganztagsbereichen der drei Schulen sowie die Schulsozialarbeit kennenlernen.
Angebote innerhalb des Familienzentrums für die Altersgruppe der Grundschulkinder und Jugendlichen sind geplant. Seit dieser Woche ist Tarazzit jeden Mittwochnachmittag von 16.00 bis 18.00 Uhr beim offenen Lerntreff für Siebt- bis Zehntklässler in der Mediathek anzutreffen.