Titel Logo
Raunheim aktuell
Ausgabe 9/2025
Amtlicher Teil
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Sprachen, Feste, Kulinarisches – Europawochen in Raunheimer Kitas

Der Europagedanke ist für die Kinder in den Raunheimer Kitas gelebter Alltag.

Das Pixibuch "Wir halten zusammen!" wird als Bilderbuchkino im Rahmen der Europawochen in der Kita FarbenFroh gezeigt.

Viele europäische Künstler waren eine Inspirationsquelle für die Vorschulkinder. Bürgermeister David Rendel eröffnete die Vorschulkinderausstellung im Heimatmuseum. Die Kita Sterntaucher hatte sich dem deutschen Künstler Erhard Schiel gewidmet.

Europawochen ganzjährig - auch im Raunheimer Familienzentrum: "Andere Kulturen schmecken lernen - griechische Vorspeisen für Anfänger" heißt es im Juni in der Kita Drachenland.

Europa ist für die Menschen in Raunheim allgegenwärtig. Die Stadtgesellschaft setzt sich aus vielen verschiedenen Nationen zusammen, darunter auch viele europäische. Diese sind in zahlreichen Bereichen miteinander verbunden, wie beispielsweise in Vereinen und Bildungsinstitutionen, am Arbeitsplatz, in der Politik und in der Nachbarschaft.

Vom 30. April bis 31. Mai werden bundesweit die Europawochen gefeiert. In diesem Jahr steht ein besonderer Geburtstag im Mittelpunkt: Am 9. Mai jährt sich zum 75. Mal die Schuman-Erklärung – die Geburtsstunde der Europäischen Union. „Es freut mich besonders, dass sich die Raunheimer Kindertagesstätten mit Aktionen an diesen Themenwochen beteiligen“, betont Bürgermeister David Rendel. „Raunheim ist ein überaus positives Beispiel dafür, wie eine vielfältige europäische Bevölkerung innerhalb einer Stadt von einer diversen Gesellschaft profitiert.“

Europäische Kita-Fachkräfte

Die Raunheimer Kinder wachsen selbstverständlich mit dem Europa-Gedanken auf. „Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Arbeit in den pädagogischen Einrichtungen zu“, so Rendel. „Die Fachkräfte in unseren neun Kindertagesstätten tragen maßgeblich dazu bei, dass unsere Kinder mit einem offenen Weltbild aufwachsen.“ Die Kita-Teams fördern den Demokratiegedanken und leben vor, wie ein gemeinsames Leben im europäischen Kontext gelingt.

Eine beträchtliche Zahl der pädagogischen Fachkräfte stammt aus dem Ausland, darunter auch aus europäischen Ländern. „Die internationale Zusammensetzung der Kita-Teams spiegelt die Vielfalt unserer Stadt wider. Kinder erleben es als Normalität, in einem interkulturellen Umfeld aufzuwachsen“, so Rendel weiter.

Kochen, Kommunikation und Künstler

Während der Europawochen finden in mehreren Kitas verschiedene Veranstaltungen statt – sowohl interne Aktionen als auch öffentliche Angebote im Rahmen des Familienzentrums.

So lädt Yousra Asbai am 15. Mai zum „Backen der Generationen und Nationen“ ins Haus unter der Linde ein. Am 20. Mai gibt es in der Kita Schwalbennest einen Eltern-Kind-Nachmittag zum Thema „Interkulturelles Kochen“ mit Ayla Acar. Zlata Filipovic führt in der Kita Wellenläufer ein Projekt zur „Interkulturellen Kommunikation“ durch. In der Kita FarbenFroh erleben die Kinder mit Jasmin Heister das Bilderbuchkino „Wir halten zusammen!“, das altersgerecht den Europagedanken vermittelt.

„Die Europawochen sind in Raunheim nicht auf diesen offiziellen Zeitraum beschränkt“, hebt Bürgermeister Rendel hervor. „Der europäische Gedanke wird hier ganzjährig gelebt.“ Bereits Anfang April eröffnete Rendel die Ausstellung der Vorschulkinder im Heimatmuseum. Die Kinder haben sich mit Kunstwerken von Vincent van Gogh, Claude Monet, Joan Miró und Niki de Saint Phalle auseinandergesetzt und sich von ihnen inspirieren lassen. „Die Vorschulkinder lernen so die kulturelle Vielfalt Europas auch über dessen Künstler kennen“, erläutert Rendel.

Vereine leben den Europagedanken

Auch außerhalb der Kitas spiegelt sich die kulturelle Vielfalt wider. Im Familienzentrum beispielsweise führt Erzieher Konstantinos Dalampiras aus der Kita Drachenland das Projekt „Andere Kulturen schmecken lernen – griechische Vorspeisen für Anfänger“ durch. Seine Kollegin Efstathia Karadima lädt zum Eltern-Kind-Workshop „Let’s dance! Lernen zu tanzen wie Zorbas der Grieche“ ein. Das Ergebnis wird beim Griechischen Kultur- und Bildungsverein sowie beim „Tag der Vereine“ im September präsentiert.

„Hier zeigt sich deutlich, wie sehr Raunheim durch die Einwanderung aus europäischen Ländern bereichert wurde“, so Rendel. „Die erweiterte kulinarische Vielfalt, neue Feste und Feiern sowie der hohe Stellenwert von Familie und Gemeinschaft sind Ausdruck dieser kulturellen Bereicherung.“

Bereits seit den 1960er-Jahren hat der Zuzug von Gastarbeitern das Stadtleben geprägt. Vereine wie der Griechische Kultur- und Bildungsverein oder T.U.N. e.V. – Toleranz unter Nationen – tragen aktiv dazu bei. T.U.N. bietet unter anderem internationale Kochprojekte, Deutschunterricht für Mütter und Kinder sowie Malkurse und Tanzprojekte an.

Neue Partnerstadt in Griechenland

Die Städtepartnerschaftsvereine Le Teil und Trofarello haben sich vor wenigen Jahren als „Freunde Europas Raunheim e.V.“ zusammengeschlossen. „Die Verbindungen mit unseren Partnerstädten in Italien und Frankreich bereichern unser Vereins- und Kulturleben enorm“, erklärt Rendel. „Eine Erweiterung unseres Städtenetzwerks steht bevor: Gespräche mit dem griechischen Konsulat haben bereits stattgefunden, und wir erwarten bald eine Empfehlung für eine neue Partnerstadt in Griechenland.“