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Raunheim aktuell
Ausgabe 9/2025
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Spielen, Trainieren, Sozialverhalten lernen

Hündin Kira

Hündin Daisy

Hündin Milka

Die Hundewiese ist beliebter Treffpunkt für Fellnasen und Hundefreunde

Erst im Oktober 2024 eröffnet und schon eine Institution: die Raunheimer Hundewiese. In dem abgezäunten Bereich im Quartierspark am Schnelser Weg können Hunde nach Herzenslust ohne Leine rennen und spielen. Angelegt wurde die Hundewiese, um die Einschränkungen durch die Leinenpflicht ein wenig auszugleichen, die aufgrund der Afrikanischen Schweinepest im Kreis Groß-Gerau verfügt worden war. Die Leinenpflicht besteht mittlerweile nicht mehr – doch die Hundewiese wird trotzdem weiterhin gerne genutzt.

Begegnungsort für Tiere und Menschen

Katja Steinle, Bianca Haller und Evelyn Merz kommen an zwei bis drei Tagen die Woche mit ihren Vierbeinern hierher. Dabei ist die Hundewiese nicht nur für die Tiere zum Treffpunkt geworden, sondern auch für die Menschen. „Man lernt andere Halterinnen und Halter kennen, es sind feste Bekanntschaften entstanden. Wir verabreden uns regelmäßig über eine WhatsApp-Gruppe, trinken hier auch zusammen Kaffee – es ist ein bisschen wie auf dem Kinderspielplatz“, erklärt Katja Steinle lachend. Sie kommt meist nachmittags mit ihrer Hündin Kira auf die Hundewiese. Sie ist froh, dass es nun ein solches Angebot vor ihrer Haustür gibt. Früher ist sie dafür nach Hochheim gefahren.

Unbeschwert spielen ohne Leine

Auf der Raunheimer Hundewiese hat Katja Steinle auch Bianca Haller kennengelernt. Diese nutzt gerne ihre Arbeitspause, um ihrer Hündin Daisy auf der Hundewiese richtig viel Auslauf zu gönnen. Dabei sei der Weg zur Hundewiese manchmal schon anstrengend, weil Daisy vor lauter Vorfreude so stark an der Leine ziehe. „Die Hundewiese ist eine Bereicherung hoch 10“, sagt Haller. Ihre Hündin versteht sich zwar gut mit anderen Hunden. Aber wenn sie Kaninchen sieht, ist der Jagdtrieb sehr stark. Deshalb wird Daisy außerhalb des eingezäunten Bereichs immer angeleint. Auf der Hundewiese kann Haller ihre Hündin dagegen frei und unbeschwert laufen lassen. Dabei hilft auch der Eingangsbereich mit doppeltem Gatter: Wenn ein Hund doch mal ausbüxt, besteht eine doppelte Sicherung.

Und selbst wenn die Leinenpflicht aufgrund der Afrikanischen Schweinepest nicht mehr besteht – für Katja Steinle ist es außerdem eine Selbstverständlichkeit, Hunde während der Brut- und Setzzeit von März bis Oktober immer an der Leine zu führen. Auch deshalb sei die Hundewiese ein Gewinn. In der benachbarten Ringstraßensiedlung leben viele Hunde, wie sie erzählt. Einige wohnen auf engem Raum. Weil die Hundewiese so nah ist, bekommen auch diese Tiere nun mehr Auslauf. Sogar ein Hund mit Behinderung, der sich mit Hilfe eines Wägelchens fortbewegt, ist häufig auf der Hundewiese zu sehen.

Kontakt zu anderen Vierbeinern

Evelyn Merz hat zwar einen großen Garten zuhause – aber für ihre Hündin Milka sei es dort alleine viel zu langweilig. „Sie braucht den Kontakt zu anderen Hunden“, erklärt die Hundebesitzerin. Die Fellnasen lernen auf der Hundewiese auch Sozialverhalten. Nicht jeder Hund kann mit jedem und als Hundehalterin oder -halter müsse man schon ein Auge darauf haben. Doch die meisten, die mit ihren Vierbeinern die Hundewiese nutzen, seien recht vernünftig, sind sich die drei Frauen einig.

Manche kommen auch her, um mit ihren Hunden zu trainieren. Das könne man zwar auch im Hundesportverein oder beim privaten Einzeltraining mit einem professionellen Hundetrainer, sei dort aber an feste Zeiten gebunden. Deshalb sei das eine sinnvolle Ergänzung, aber kein Ersatz.

Weil ihnen die Hundewiese so wichtig ist, achten die Nutzerinnen und Nutzer auch auf Sauberkeit sowie den guten Zustand des Geländes. Hundekot wird selbstverständlich entfernt, Müll wieder mitgenommen und Buddellöcher werden von den Hundefreunden freiwillig wieder zugeschüttet. Hier stehen die Hundehalterinnen und -halter auch in engem Kontakt mit der Stadt Raunheim. „Wir wollen ja, dass die Hundewiese möglichst lange erhalten bleibt“, betont Steinle.