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Treburer Nachrichten
Ausgabe 15/2025
Rathausnachrichten
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Erste Kooperationsveranstaltung der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Trebur und der VdK Astheim-Trebur

Am Mittwochnachmittag, 2. April, fand im Café Wunderbar in Trebur die erste in Kooperationsveranstaltung der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der VdK Astheim-Trebur und den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde Trebur statt. Zwölf Frauen aus Trebur und Umgebung folgten der Einladung.

Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Lenka Schmitt, Anette Welp und Anne Koszela-Stadion begrüßten Lena Taslamann vom Verein Frauen helfen Frauen e. V. und stellten sich und ihre Aufgaben vor.

Dass Frauen bei gleicher Qualifikation 27 % weniger verdienen als Männer, Frauen sich meistens um Erziehung der Kinder bis hin zur Pflege der Eltern oder Schwiegereltern kümmern, weil am Ende immer zählt, wer mehr verdient. Und das sind meistens die Männer, so dass die Erziehungszeiten der Kinder meistens von Frauen übernommen werden. Dass Frauen, die in Teilzeit arbeiten von Armut bedroht sind, dass es bis heute es keine strukturellen Veränderungen gibt, um eine tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen, wie zum Beispiel eine 30-Stundenwoche, damit auch Männer sich mehr in die Familie einbringen können und dass die Gewalt an Frauen weltweit zunimmt – alles das waren an diesem Nachmittag Themen, die diskutiert wurden.

„Erschreckend ist auch der Rückgang des Frauenanteils in den Parlamenten, obwohl es so wichtig ist, dass Frauen insbesondere über frauenspezifische Themen wie beispielsweise Mutterschutz nach Fehlgeburten oder dem Entwurf des Gewalthilfegesetzes mitbestimmen können“, so Anne Koszela-Stadion.

In vielen VdK Ortsverbänden gibt es Frauenvertreterinnen, sogenannte Lotsinnen, die sich mit frauenspezifischen Themen befassen und sozialpolitische Schwerpunkte in ihrer Arbeit setzen. Hilfesuchende werden von der VdK unterstützt und zu den entsprechenden Beratungsstellen verwiesen, wenn es beispielsweise um einen Behindertenausweis oder juristischen Rat und Hilfe geht.

Eingeladen war zur ersten Veranstaltung Lena Taslamann vom Verein Frauen helfen Frauen e.V., der 1984 gegründet wurde. Sie berichtete eindrucksvoll über die wertvolle Arbeit des Vereins, das Frauenhaus, die Beratungsstellen und die vielfältige Unterstützung, die betroffene Frauen dort erhalten. Lena Taslamann schilderte, wie facettenreich oft die Situationen der Frauen sind, die sich in der Gewaltspirale befinden und welche Mechanismen ihnen den Weg zu Hilfsorganisationen wie Frauen helfen Frauen e. V. erschweren. Sprachbarrieren, Rückzug bis zur Isolation, finanzielle Abhängigkeit, Scham, Druck und psychische Gewalt des Täters sind einige dieser Mechanismen.

Das Frauenhaus hat eine Notaufnahme für bedrohte Frauen mit ihren Kindern und ist Tag und Nacht erreichbar (Telefon: 06152 39977). Eine weitere Möglichkeit, Unterstützung zu erhalten, gibt es beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (Telefon: 116 0116).

Anette Welp las einige Texte aus ihren Büchern vor. Wie wichtig es ist, auf die eigene Intuition zu hören, schilderte sie in der Geschichte „Bauchgefühl“, die mit einem Femizid endet. „NEIN heißt NEIN,“ schreibt sie in ihrer Kolumne „Frauenstärke“. Und endet mit dem Aufruf: „Solidarität unter Frauen ist Grundregel Nummer Eins. Wir Frauen haben unterschiedliche Schwächen und Stärken. Mit dieser Akzeptanz und mit diesem Respekt kann gemeinsame Frauenstärke wachsen.“