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Treburer Nachrichten
Ausgabe 32/2022
Astheim
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Oldtimerfreunde

So viele Loks

Ob hier meine Frau Pate stand ?

Dieser Pfosten stört nicht mehr.

Ein lauschiges Plätzchen an der Lahn.

Hallo Oldtimerfreunde,

nun wollen wir den zweiten Tag angehen. Am Morgen nach einem reichhaltigen Frühstück nahmen wir Abschied im Gasthaus ‚Gumpel‘ und fuhren ins nahegelegene Solms. Das Ziel war dort die Grube Fortuna. Ins Bergwerk wollte keiner und es war auch gerade keine Führung. Also haben wir uns zu einem Erinnerungsfoto aufgestellt. Da ich auch einmal auf den Bildern dabei sein wollte (sonst hätte man noch gesagt, ich wäre gar nicht dabei gewesen), habe ich mit meinem vorlauten Mundwerk ein Pärchen angesprochen mit der Bitte, uns gemeinsam zu fotografieren. Na, da hatte ich aber einen Treffen gelandet, denn der junge Mann hatte die Hände voll mit allerlei Schlüsseln und diese passten an die Türen und Tore der Lokhallen. Er hat uns angeboten, diese zu zeigen, was wir natürlich begeistert annahmen. In diesen Hallen stehen Grubenbahnen/Loks aus ganz Europa. Es ist dort ein Verein, der diese sammelt, restauriert und wieder fahren lässt. Alle Loks sind vom TÜV abgenommen. Der junge Mann hat uns mit Hingabe und Fachwissen alles spannend erklärt. Seiner Freundin habe ich gleich mein Handy in die Hand gedrückt und ihr gesagt, sie solle möglichst viele Bilder machen, was sie auch tat. Sie wollten dafür nichts haben, aber alle haben tief in die Tasche gegriffen und die beiden fürstlich entlohnt. So, nun ging es endlich an die Lahn. Ein schöner Wirtschaftsweg, abseits vom Verkehr, war eine reine Genusstour. Diesen Abschnitt hatte Dieter im Vorfeld nicht abgefahren und aus diesem Grund konsultierte er zwei scheinbar einheimische Radfahrerinnen. Er fragte, ob wir diesen Weg fahren könnten, was sie auch bejahten. Jedoch am Ende kam das böse Erwachen. Da waren doch tatsächlich zwei Pfosten die uns den Weg versperrten. Einen Dreiecksschlüssel hatten wir leider keinen. Was nun? Mit dem Einsatz einer Rohrzange und etwas Geschick wurde der eine umgelegt und das Problem war gelöst. Denkst du, 20 Meter dahinter kam das nächste Problem. Wir mussten durch eine Bahnunterführung. Gerd hatte an seinem Deutz so ein herrliches Gestell für einen Baldachin. Also, es wurde gemessen und dann riskiert. Zum Glück war die Decke nur mit Draht bespannt und noch nicht verputzt, denn sonst hätte die Durchfahrtshöhe nicht gereicht. Ich musste meine Fahne demontieren. So, das war geschafft und nun rollten wir Richtung Weilburg. Vorher haben wir noch in einem schönen Ausflugslokal an der Lahn einen Mittagsschmaus eingenommen, ehe es dann wieder weiter ging. In Weilburg bestaunten wir den Schiffstunnel und die vielen Gänse. Das nächste Ziel war Dietz. In Dietz begrüßte uns schon von weitem das hoch oben thronende Schloss. In diesem soll nach meinen Informationen eine Jugendherberge untergebracht sein. Dort bestaunten wir die Marmorbrücke. Denn in Dietz soll viele Jahre Marmor abgebaut worden sein. Schließlich landeten wir gegen Abend in Hünfelden Dauborn, wo wir das Hotel Post bezogen. Hier waren wir dann etwas leicht verstimmt, weil uns der Vermieter nur den Übernachtungspreis ohne Frühstück mitgeteilt hatte, obwohl wir den Gesamtpreis angefragt hatten. Also weiter, schwarze Schafe dieser Art gibt es immer wieder. Leider konnte ich beim Frühstück nicht kräftig zuschlagen, weil ich kein großer Esser bin. Wir haben es verschmerzt und in der Nacht gut geschlafen. Etwas problematisch wurde es für mich allerdings bei der Ankunft. Jeder, der mich näher kennt, dem ist bewusst, dass ich ein absoluter Gegner von Knoblauch bin. Als wir ankamen und durch das angrenzende Speiselokal gingen, waberte mir ein wahnsinnig Knoblauch geschwängerter Duft entgegen. Meine schlimmsten Befürchtungen kamen hoch und ich hatte schon damit abgeschlossen, dass ich an diesem Abend hungrig ins Bett gehe. Nach reiflicher Überlegung fiel mir dann der Hawaii-Toast ein. Der müsste knoblauchfrei sein und so war es. Der Abend war gerettet. Unsere Tagesstrecke betrug heute 75 Kilometer. Nächste Woche geht es weiter.