Museum geöffnet von 14 – 17 Uhr: Filmvorführung über die Historie von Trebur. „Pfalzzeit Trebur 929 – 1248“ Ausstellung und 15 Uhr Rundgang durch das Areal der Königspfalz Trebur an der Oberen Pforte, Besichtigung und Erklärungen zur Laurentiuskirche. Treffpunkt Museum.
Statistisches und Historisches über Trebur aus dem Jahre 1791
„Die Beschreibung des Amtes Rüsselsheim- Dornberg und dem Marktflecken Trebur“
„Der Marktflecken Trebur“
Die Beschreibung zeigt auf, dass Trebur über Jahrhunderte eine wirtschaftlich bedeutende Rolle zwischen den beiden Ämtern seit der Mitte des 16. Jahrhunderts innehatte.
Erwähnt wird, dass Trebur schon in römischer Zeit eine beträchtliche Stadt gewesen und diesen Rang bis ins 14. Jahrhundert behauptet hat und danach diese Größe und Bedeutung nicht mehr erreichen konnte.
Seit dem 14. und 15. Jahrhundert wurden in Trebur mächtige Schutthaufen und Gebäude des königlichen Palatium mit Nebengebäuden abgetragen und nach Mainz für den Bau der Stadtmauer, nach Oppenheim für den Bau der Burg Landskrone und den Neubau der katzenelnbogischen Festung Rüsselsheim am Main abtransportiert. Geblieben sind nur Fundamente der 1578 abgebrochenen Albanskirche. Aber noch heute sind Bauteile aus der Zeit des Mittelalters in der Laurentiuskirche und ehemaligen Marienkirche (Knabenschule) erhalten, aber auch Scheunen und Hausfundamente wurden mit dem Schutt auf den vorhandenen Fundamenten erbaut. Zerstörungen und Brände haben den Ort ruiniert. 1540, im größten Dürrejahr des Oberrheintalgrabens, ist auch Trebur abgebrannt und wieder aufgebaut worden. Aber trotzdem ist Trebur nach dem Mittelalter ein vielversprechender Ort geblieben, waren doch die Reichtümer vor allem aus der Landwirtschaft und der große Forst aus großer Zeit erhalten geblieben. Auch die Verkehrslage, z.B. Wasserstraßen, sind wichtig, um die erzeugten Produkte zu den umliegenden Stätten führen und verkaufen zu können.
Der Landgraben, der ehemals von den Römern angelegt, in alten Neckarmäandern fließt, dient als Entwässerungsgraben. Im Jahre 1578 unter dem Landgrafen Georg I. von Hessen-Darmstadt wurde der Landgraben von der Bergstraße und Ried über Dornberg bei Trebur in den Fluss bei Trebur geleitet. Der Graben war schon für die Römern verkehrstechnisch zum Befördern von Lasten und Produkte aus Land- und Forstwirtschaft angelegt worden. Noch im Mittelalter wurde der Graben für die gleichen Aufgaben genutzt und führte auch direkt zum Rhein.
1780 hat der Landesherr die alten Marktrechte erneuert. Diese Rechte haben dem Markt Trebur drei Vieh- und Krämermärkte von altersher, ähnlich einer Stadt, gesichert. Ein Historiograph Schöpflin von Straßburg reiste extra nach Trebur und beschreibt ca. 1770 Trebur als verwaiste Stätte von großer Bedeutung und findet bei seinem Aufenthalt einen ansehnlichen befestigten Marktflecken mit 3 Toren vor. Der Ort zählt 217 Häuser, nebst 169 Scheuern und nötigen Stallungen. Hier lebten 130 Gemeinsleute, 70 Beisassen und 8 Judenfamilien zusammen 1030 Seelen. Er ist durchaus gut bepflastert und auf drei Seiten mit einem tiefen Graben umgeben. Obstbäume und Weinreben sind am Gelände vor dem Graben und am hohen Ufer des Flüsschen vorhanden. Die eine Seite wird von einem aus der Dreieich entstehenden Flüsschen (Hirselbach) begrenzt, der auch als Wasserstraße und für das Betreiben von Mühlen genutzt wird. Oft ist die Gegend vom Rhein überschwemmt. Die Kirche St. Laurenti wurde 1750 erneuert und ist sehr großräumig fein ausgestattet und der Turm mit guten Glocken versehen. Nahe dabei befindet sich das Pfarrhaus, die Kaplanei und 2 Schulhäuser. Das Rathaus steht frei und hat eine Schlaguhr, auch steht unten die Feuerspritze.
Fortsetzung folgt