In Trebur hat der Tag des offenen Denkmals am 14. September 2025 an verschiedenen Stationen stattgefunden.
Der Förderverein St. Alban, die Gesellschaft Heimat und Geschichte und die Fachwerkhausbesitzer Jörg Ewald, Wilhelm-Leuschner-Platz 3 und Mario Andreya, Hauptstraße 21, haben gemeinsam an diesem Tag ihre wertvollen Denkmäler vorgestellt.
Auftakt:
Erinnerungsstätte St. Alban
Der Tag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst um 10 Uhr an der Erinnerungsstätte St. Alban, auf der Vogtei. Die evangelische Pfarrerin Lena Brugger und der katholische Pfarrer Günther-Diether Loch zelebrierten gemeinsam einen sehr gut besuchten und schönen Gottesdienst. Auch der Wettergott hatte es an diesem Tag gut mit uns gemeint.
Die Stätte auf der Vogtei wurde vom Förderverein St. Alban gestiftet, um das Areal als mittelalterliches Siedlungsgelände mit einer ehemaligen Pfarrkirche um 985 hervorzuheben. In dessen Boden sind noch Reste und Spuren der Siedlung zu finden. Diese wiederzuentdecken haben sich nicht nur Heimatforscher zum Ziel gesetzt.
Anschließend Ortsrundgang:
Laurentiuskirche
Die Besucher pilgerten zur Laurentiuskirche, um etwas über den Aufenthalt des heiligen Wolfgang zu erfahren. Auch über die Architektur und künstlerische Ausstattung des Barockbaus wurden die Besucher informiert.
Der Heilige Wolfgang hielt sich mehrere Tage im Jahre 980 in Trebur auf. Kaiser Otto II hatte zu einem allgemeinen Hoftag nach Trebur einberufen und dazu Stammesfürsten, Bischöfe, Äbte und Gesandte geladen um hier Reichsgeschäfte zu erledigen.
Besonders dabei ist die Nennung von Bischof Wolfgang von Regensburg, heute der heilige Wolfgang, Stadtpatron von Regensburg, Schutzheiliger zahlreicher Kirchen und Kapellen im Erzbistum München – Freising, im Salzkammergut in Österreich und darüber hinaus.
Marienkirche (ehemalige Knabenschule) Obere Pforte, dort sind die Fundamente der ehemaligen Apsis im Straßenraum zu erkennen. Mit Granitplatten ist das Halbrund des ehemaligen Altarraums auf den im Boden vorhandenen Fundamenten kenntlich gemacht.
Diese Stelle im Halbrund soll mit einem Kunstwerk der Künstlerin Jana Hartmann gestaltet werden. Dazu wurden zwei Banner mit einem vorläufigen Entwurf an der Stelle angebracht, die das entstehende Kunstwerk, ein Mosaik aus Glassteinen, zeigen.
Weiter führte der Weg zum Museum, Nauheimer Straße 14, wo die Ausstellung über archäologische Bodenfunde und ein Film über die Pfalzzeit Treburs 829 – 1248 zu sehen war. Es konnte auch das Museumsgelände besichtigt werden. Das Fachwerkhaus wurde um 1610 erbaut.
Wilhelm-Leuschner-Platz
Vom Museum aus über die Nauheimer Straße verläuft die Route, Ecke Friedhofstraße an der Gedenkstätte der Treburer Synagoge vorbei.
Wilhelm-Leuschner-Platz 13
Man beachte das draufseitige Wohnhaus mit interessanter Fensteranordnung aus dem 18. Jh. bis 19. Jh. Hier war ehemals ein Gasthaus mit Tanzsaal. Es wurde würdevoll von Eigentümern restauriert.
Wilhelm-Leuschner-Platz 3
Schönstes Fachwerkgebäude an diesem Platz. Durch das Gebäude wird dem alten Rathaus gegenüber ein Akzent gesetzt und der Platz besonders bereichert. Das Gebäude wurde 1666 erbaut und enthält im Giebel Hausinschriften, die der jetzige Hauseigentümer mit hohem Aufwand wieder lesbar gemacht hat. Die Eckständer sind mit Schnitzwerk verziert, besonders im linken sind Wasserwesen (Wassermann und Wasserfrau) zu erkennen. In älterer Literatur wird dieses Schnitzwerk als Arbeit eines wandernden Zimmergesellen angesehen, der aus dem Bodenseeraum kam.
Altes Rathaus
Weiter ging es zum alten Rathaus, erbaut 1577, danach durch die Fachwerkmeile der Astheimer Straße. Hier ist noch ein gesamtes Ensemble von Fachwerkbauten aus dem 17 – 19. Jh. erhalten. Weiter zur Mainstraße an der Lindenschule vorbei, die 1908 erbaut wurde.
Kirche St. Alban, Am Rabenstein
Diese wurde 1964-65 neu erbaut, hauptsächlich durch den Zuzug von katholischen Heimatvertriebenen und Flüchtlingen, die nach dem zweiten Weltkrieg in Trebur eine neue Heimat fanden. 2004 wurde die Kirche großzügig renoviert und würdevoll ausgestaltet.
Dort können die Besucher die Kirche besichtigen mit dem sakral-stimmungsvollen künstlerisch gestalteten Altarraum den Buntglasfenstern und einem in Ton gefertigten Kreuzweg.
Die Besucher wurden mit Weck, Worscht und Woi, Kaffee und Kuchen bewirtet.
Weitere Station:
Hauptstraße 21
U-förmige Fachwerkhofreite mit Nebengebäuden. Das Wohnhaus besteht aus zwei Bauten, die erste Hälfte wurde im 17. Jh. erbaut und die Erweiterung im 18. Jh. Das Wohnhaus besteht aus sehr stabilen Eichenbalken und die gesamte Hofanlage zeugt von einer vermögenden Landwirtschaft. 1777 wird auf dem Gelände ein Brauhaus genannt. Die Hauptstraße in Trebur wurde im Mittelalter als breite Marktstraße geplant. An der Hauptstraße befinden sich noch einige interessante und historische Objekte.
Alles in allem „Wert-voll“