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Treburer Nachrichten
Ausgabe 41/2025
Trebur
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Gesellschaft Heimat und Geschichte - Exkursion nach Mühlhausen

Vom 26. - 28. September waren Mitglieder unterwegs um sich die Thüringer – Landesausstellung „Freyheyt“ 500 Jahre Bauernkrieg anzuschauen. 1525 drehte sich die Geschichte um Thomas Münzer und die radikalreformatorische Bewegung in Mühlhausen, wo Thomas Münzer unter anderen auch Prediger war.

An vielen Orten in Deutschland und Europa wurde bei vergangenen Exkursionen immer wieder festgestellt, dass die Mitfahrenden von Trebur mit den Reisezielen immer etwas verbindet. So auch im Thüringischen Mühlhausen, auch dort bestand im Mittelalter eine Königspfalz und umfangreiches Reichsgut, ähnlich der Situation in Trebur schon seit dem Jahre 829. Erstmals ist die Königspfalz in Mühlhausen 967 unter Kaiser Otto II Sohn Otto des Großen erwähnt worden.

Eine wichtige Entscheidung über Trebur im 10. Jh. geschah während eines Aufenthalts des Herrschers 985 in der Pfalz Mühlhausen, ein Dokument über die Königspfalz und das Reichsgut Trebur wurde dort besiegelt und zeugt noch heute davon. Damals veranlasste Kaiser Otto II, dass das Königsgut und die Königspfalz Trebur an das Damenstift in Quedlinburg und deren Äbtissin Mathilde, Tante von Kaiser Otto II übertragen wurden. Datiert und geschehen in Mühlhausen am 7. Februar 985.

Die Ursache hierfür liegt in der Tatsache, dass Herrscherin Adelheid schon 951 die Pfalz Trebur mit allem Zubehör bei ihrer Hochzeit von ihrem Gemahl Kaiser Otto I dem Großen als Morgengabe empfangen hat.

Kaiserinwitwe Adelheid hat nach dem Tod Otto I dem Großen, zusammen mit Kaiserin Theophanu, die Gemahlin von Otto II, Trebur an dessen Tochter Mathilde in Quedlinburg übergeben.

Danach war Trebur im Besitz des Quedlinburger Damenstifts und durfte als Versammlungs- und Aufenthaltsort des Königs als geschützter Ort und Raum für die Kaiserin nicht vom Herrscher genutzt werden. Hier konnte die Herrscherin, wenn in Bedrängnis, sich mit Kindern und ihrem Anhang zurückziehen.

Andere Königsgüter im Reich hatten ein ähnliches Schicksal. Aber schon 999 erscheint Kaiser Otto III wieder in der Pfalz Trebur und seit 1008 wurde Trebur von Kaiser Heinrich II und seiner Gemahlin Kunigunde wieder in Beschlag genommen.

Was zu vermerken ist, dass der Einfluss von Quedlinburg auf Trebur nicht gering war, in der Zeit wurde die Laurentiuskirche umgebaut und noch heute lässt sich erschließen, dass die Baumeister aus der sächsischen Region hier im Jahre 1000 beteiligt waren. Das lässt sich teils am Grundriss und den Architekturresten der Vorhalle ablesen.